Lebensberatung Koblenz veröffentlicht Jahresbericht 2022:Hilfe, Unterstützung und Beratung
Koblenz – 992 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben im vergangenen Jahr den Kontakt zur Lebensberatungsstelle Koblenz gesucht. Weitere 242 Personen nahmen an Angeboten wie Weiterbildungen, Elternkursen und offenen Sprechstunden teil. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2022 der Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Koblenz hervor.
Kinder und Jugendliche suchten die Beratungsstelle vor allem wegen Umgangs- und Sorgerechtsstreitigkeiten, Trennung, Scheidung und Partnerschaftskonflikten der Eltern auf. Weitere Themen waren Erschöpfung, Belastung und oppositionelles (trotziges, feindseliges) Verhalten der Heranwachsenden. 43,4 Prozent leben nicht mehr in ihrer Ursprungsfamilie mit beiden leiblichen Eltern oder Adoptiveltern.
Erwachsene benötigten vorwiegend Hilfe bei Überbelastung und Stress, Kommunikationsproblemen, Depressionen, kritischen Lebensereignissen und Verlusterlebnissen sowie Problemen in der Ausbildungs- oder Arbeitssituation. Die Berater sind dabei nach eigenen Angaben Hinweisgeber, Ermutiger, Entschleuniger, Erklärer und häufig auch „nur” Mensch und Zuhörer.
Begleitung von Pflege- und Adoptivfamilien
Ein Schwerpunkt der Arbeit des Teams um Leiter Volker Lambert ist seit vielen Jahren die Beratung und Begleitung von Familien mit einem Pflegschaftshintergrund. Obwohl die Kernfamilie mit den leiblichen Eltern nach wie vor die häufigste Familienform darstellt, gibt es eine Zunahme der Familien, in denen Kinder mit einem Elternteil, in Stieffamilien oder mit gleichgeschlechtlichen Eltern aufwachsen. Eine besondere Form des Zusammenlebens stellt die Pflege- oder Adoptivfamilie dar, in der Erwachsene und Kinder nicht biologisch miteinander verbunden sind. In den letzten zehn Jahren hat die Anzahl der Pflegekinder um 35 Prozent zugenommen. Aktuell leben in Deutschland offiziell etwa 90.000 Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien. Diese benötigen eine umfassende Unterstützung. Beratungsstellen leisten hierbei in Kooperation mit den Pflegekinderdiensten der Jugendämter einen wichtigen Beitrag. Um dies gewährleisten zu können sind ein multiprofessionelles Beratungsteam und die entsprechenden personellen und zeitlichen Ressourcen notwendig.
Die Gesamtkosten für die Lebensberatungsstelle Koblenz im Jahr 2022 trug zu 43,8 Prozent das Bistum Trier, zu 38,5 Prozent der Landkreis Mayen-Koblenz mit den Städten Koblenz und Andernach und zu 17,7 Prozent das Land Rheinland-Pfalz. Für die Ratsuchenden ist die Hilfe kostenfrei.
Das Beratungsstellen-Team ist erreichbar unter Tel.: 0261-37531, per E-Mail: sekretariat.lb.koblenz@bistum-trier.de oder online auf www.koblenz.lebensberatung.info (red)