Lebensberatungsstelle Saarlouis des Bistums Trier stellt Jahresbericht 2021 vor:Hilfe bei Überlastung, Trennung und Konflikten
Saarlouis – 1001 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen haben bei der Lebensberatung des Bistums Trier in Saarlouis im vergangenen Jahre Hilfe in Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensfragen gesucht. Darüber hinaus haben 42 weitere Personen an Elternkursen, offenen Sprechstunden und Weiterbildungen teilgenommen. Das geht aus dem Jahresbericht 2021 der Lebensberatung hervor.
Als häufigste Beratungsgründe nennt der Bericht bei Kindern und Jugendlichen die Trennung oder Scheidung der Eltern, Partnerschaftskonflikte der Eltern, Erschöpfung und Überlastung, oppositionelles Verhalten sowie Umgangs- und Sorgerechtsstreitigkeiten. 23 Prozent der insgesamt 393 beratenen Kinder und Jugendlichen leben nicht mehr in ihrer Ursprungsfamilie.
Bei den Erwachsenen waren die wichtigsten Themen die Belastung durch traumatische Erlebnisse, Kommunikationsprobleme, die Bewältigung von Trennung, Überlastung und Stress sowie Depressionen und depressive Verstimmungen. Die durchschnittliche Beratungsdauer lag im vergangenen Jahr pro abgeschlossenem Fall bei 6,53 Stunden.
Darüber hinaus berät das Team der Lebensberatung Saarlouis Fachkräfte der Jugendhilfe sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im medizinischen Dienst und in Bildungseinrichtungen bei der Einschätzung von Kindeswohlgefährdung. Zusammen mit dem Adoptionsvermittlungs- und Pflegekinderdienst des Kreisjugendamts Saarlouis bietet die Lebensberatung das Gruppenangebot „Herausforderung Pflegekind“ an. Speziell für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern gibt es zudem die „Babyberatung Saarlouis“. Hier erhalten Eltern emotionale Unterstützung und fachkundige Beratung und Erziehungshilfen. Das Team der Lebensberatung bot seine Hilfe zudem vor Ort in folgenden Kindertagesstätten an: Kita St. Marien/Ensdorf, Kita Sonnenschein in Schaffhausen, Kita St. Josef Elm-Derlen, Kita St. Blasius Saarwellingen sowie im Kinderland Saarwellingen. Diese Angebote wurden im vergangenen Jahr noch einmal bewusst gestärkt.
Die Befürchtung, dass während der Corona-Pandemie Kinder während des Lockdowns zu Hause mehr Gewalt erfahren, lasse sich mit Zahlen und offiziellen Statistiken (noch) nicht eindeutig belegen. Doch sagten Statistiken wenig über das reale Gewaltgeschehen aus, da gerade Fälle von familiärer Gewalt und Partnergewalt nur selten zur Anzeige gebracht würden. Bundesweite Studien etwa die COPSY-Studie des Universitätsklinikums Eppendorf weise nach, dass bei jedem dritten Kind seit Beginn der Pandemie Sorgen und Ängste zugenommen haben. Auch seien depressive und psychosomatische Beschwerden verstärkt zu beobachten. Diese Ergebnisse decken sich mit den täglichen Erfahrungen in den saarländischen Erziehungsberatungsstellen.
Träger der Lebensberatungsstelle Saarlouis ist das Bistum Trier. Die im vergangenen Jahr entstandenen Gesamtkosten von rund 478.400 Euro trugen das Bistum zu 34 Prozent, der Landkreis Saarlouis zu 66 Prozent. Im Jahr 2021 hat das Bistum Trier 3,24 Millionen Euro für seine 20 Beratungsstellen im Saarland und in Rheinland-Pfalz aufgewendet. Hinzu kommen die Landes- und Kommunalzuschüsse von insgesamt rund 3,79 Millionen Euro. Die 20 Beratungsstellen erbrachten 8751 Beratungsleistungen mit denen 18.685 Personen erreicht wurden. Für Hilfe suchende Menschen ist die Beratung kostenfrei.
Die Beratungsstelle Saarlouis hat ihren Sitz in der Titzstraße 17 in 66740 Saarlouis und ist erreichbar unter Tel. (06831) 2577 und per E-Mail unter sekretariat.lb.saarlouis(at)bistum-trier.de
(uk)