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Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2025 verliehen:„Himmelwärts“ ausgezeichnet

Die Jury des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises unter Vorsitz von Weihbischof Robert Brahm hat in diesem Jahr "Himmelwärts" ausgezeichnet.
Am 15. Mai 2025 wurde der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis an Karen Köhler und Bea Davies für ihr Buch Himmelwärts in Freiburg verliehen. Den Preis übergaben Erzbischof Stephan Burger (Freiburg) und Weihbischof Robert Brahm (Trier).
Datum:
19. Mai 2025
Von:
DBK

Freiburg/Trier – „Ihr Buch gibt Kindern die Erlaubnis, traurig zu sein – und ermutigt sie zugleich, dem Leben weiter zu vertrauen“, hat Erzbischof Stephan Burger (Freiburg) in seinem Grußwort anlässlich der Verleihung des diesjährigen Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises gesagt und der Autorin Karen Köhler sowie der Illustratorin Bea Davies für ihr Werk „Himmelwärts“ gedankt. Aus insgesamt 139 Titeln, eingereicht von 47 Verlagen, wählte die Jury unter dem Vorsitz von Weihbischof Robert Brahm das Buch für die Auszeichnung aus. Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert und wurde im Rahmen eines Festaktes Friedrichsbau in Freiburg im Breisgau verliehen.

„In diesem Jahr ehren wir ein Werk, das auf besondere Weise zeigt, wie Literatur Kindern helfen kann, mit dem Thema Tod und Trauer umzugehen. […] Mit großer Sensibilität und literarischer Tiefe findet sie Worte für ein Gefühl, das Kinder oft isoliert: die kindliche Trauer“, so Erzbischof Burger. „Himmelwärts“ sei ein Beispiel dafür, wie sich das Sprechen über Leben, Glauben und Hoffnung in der Kinder- und Jugendliteratur weiterentwickelt habe. Es sei ein Buch, „das seine Leserinnen und Leser respektiert und ernst nimmt“, sagte Erzbischof Burger. Zugleich dankte er der Jury für ihre verantwortungsvolle Auswahlarbeit.

Die Jury würdigt in ihrer Begründung insbesondere die Perspektive der Erzählung, die „insgesamt die Frage offenhält, was nach dem Tod kommt“. Den Blick himmelwärts gerichtet, gebe Hoffnung und tröste, ohne zu vertrösten, heißt es in der Begründung der Jury. „Die Arbeit der Jury ist auch von der Dringlichkeit getragen, Literatur auszuzeichnen, die einen Mehrwert für Kinder und Jugendliche in ihren alltäglichen Sorgen, Nöten und Freuden darstellt“, erklärte Weihbischof Brahm.

„Himmelwärts“ erzählt die Geschichte der zehnjährigen Toni, die nach dem Tod ihrer Mutter gemeinsam mit ihrer Freundin YumYum versucht, über ein selbst gebautes Radio Kontakt in den Himmel aufzunehmen. Dabei gelangen sie zu einer Astronautin auf der ISS, mit der sie über Verlust, Schuld, Wissenschaft und Hoffnung ins Gespräch kommen. In poetischer Sprache und mit ausdrucksstarken Illustrationen gelingt es dem Buch, Kinder für existenzielle Fragen zu sensibilisieren – tröstlich und lebensbejahend zugleich.

Existenziellen Fragen im Fokus

Karen Köhler, die sich in ihren Texten häufig mit existenziellen Themen auseinandersetzt, zeigte sich erfreut über die Offenheit der Jury: „Dass da bei der Kirche eine Offenheit ist für ein Kinderbuch, das frech ist, in dem gegendert wird, in dem Religionskonzepte hinterfragt werden – das aber inhaltlich getragen ist von einer Liebe, die über den Tod hinausgeht – das stimmt mich froh.“ Ihr gleichnamiges Theaterstück war Ausgangspunkt für das Buchprojekt, das schließlich im Hanser Verlag realisiert wurde. Auch Illustratorin Bea Davies war tief bewegt von der Auszeichnung. Die Nachricht vom Preis habe bei ihr „ganz besondere Gefühle“ ausgelöst. „In einer Zeit, in der scheinbar jeder Mensch eine Mauer um sich baut und sich von Andersdenkenden abgrenzt, ist die Entscheidung der Jury, ‚Himmelwärts‘ auszuzeichnen, vor allem ein Zeichen der Offenheit“, sagte sie. Sie dankte der Jury für den „Respekt vor dem Hinterfragen, das Kindern angeboren ist, und vor existenziellen Fragen sowie dem Schmerz, den Trauernde empfinden.“