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Innovative Projekte aus dem Raum Neuwied:Hingehört: Was brauchen die Menschen?

Die Synode hat viele Haupt- und Ehrenamtliche inspiriert, Neues zu wagen und Altbewährtes weiter zu entwickeln. Viele kirchliche Aktivitäten im Raum Neuwied sind ein gutes Beispiel hierfür
Das Team der Ehren- und Hauptamtlichen im Raum Neuwied freut sich über weitere Ideen und Interessierte
Datum:
4. Dez. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Neuwied – Es gibt Gläubige im Bistum Trier, die das Gefühl haben, durch die von der Synode angestoßenen Veränderungen gehe viel verloren. Dass dem nicht so ist, sondern dass die Synode viele Haupt- und Ehrenamtliche inspiriert, ist im Raum Neuwied schon heute erlebbar.

Das Projekt „Die Kita als Ort von Kirche für Familien“ in Neustadt/Wied zählt dazu. „Wir wollen zum einen Kitas unterstützen und zum anderen Netzwerkpartnerschaften eingehen“, erklärt Gemeindereferentin Eva Dech. „Aber es können sich auch Familien mit ihren Bedürfnissen an uns wenden“. Dabei gebe es nicht vornehmlich ein religiöses Angebot, sondern eines, das der Lebenswirklichkeit der Menschen entspricht. Das Projekt verdeutlicht auch, dass nicht alles in Neuwied stattfindet. „Wir vergessen das Land nicht“, betont Eva Dech. Das kann auch Pfarrer Lothar Anhalt bestätigen. Rund 300 Frauen, Männer und Kinder konnte er in diesem Jahr mit einem anderen Gottesdienst im Linzer Pfarrhausgarten begeistern.

Wiederum im Herzen Neuwieds steht die Kirche St. Matthias. „ION“ hat hier vor rund einem Jahr für große Aufmerksamkeit gesorgt. Kunstinstallationen, kulturelle und geistliche Veranstaltungen fanden im leeren Kirchraum statt; und es geht weiter.

Doch es muss auch nicht immer alles ganz neu erfunden werden, dafür steht der Ehrenamtliche Manfred Wertgen aus Irlich. „Bei uns finden Gottesdienste außerhalb des Kirchenraums statt, aber nur wenn es eine Verbindung zwischen Ort und Anlass gibt“. So gibt es den klassischen Gottesdienst an Allerheiligen auf dem Friedhof. Zum Erntedank ging es mit mobilem Altar und Bierbänken auf den neuen Weinberg.

Neue Wege zu gehen, ist auch möglich, indem man anderen Personengruppen Verantwortung überlässt. So wurde die Friedensandacht in Irlich von den Messdienerinnen und Messdienern in Eigenregie organisiert.

Beate Zwick betont, dass es wichtig sei, den Spagat zwischen traditionellen und neuen Formen zu schaffen. Dazu passt auch das Projekt von Haupt- und Ehrenamtlichen mit dem Titel „Wortreich“. Dabei wird die Bibel unter heutigen Aspekten genau unter die Lupe genommen.

 „Wir haben festgestellt, dass wir Kirche weiterfassen müssen“, berichtet Beate Zwick, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Sie hat sich zusammen mit der Gemeindereferentin Anne Basten die Katholischen Öffentlichen Büchereien und die Kunden dort näher angeschaut. „Wir haben hier intensive Gespräche geführt“, betont Anne Basten. „Man hört erst einmal hin, was beschäftig die Menschen und dann wird geschaut, wie man es realisieren kann – das ist eine neue Arbeitsweise“, verdeutlicht Pastoralassistentin Madeleine Esch. Es gehe um ein ehrliches Interesse an den Menschen. „Sagt ihr uns, was ihr braucht!“, laute die neue Herangehensweise, erklärt Anhalt. Zu dieser neuen Vorgehensweise gehört viel Haltung, erklärt Pastoralreferentin Elisabeth Beiling. „Ich setzte mich den Menschen aus und lasse mich von ihnen verändern“. Und Pastoralreferent Christopher Hoffmann weiß: „So entstehen neue Formate“.

„Menschen suchen Sinn und eine Gemeinschaft, um sich darüber auszutauschen“, ist der Eindruck von Madeleine Esch. „Wir machen uns dafür stark, dass es solche Begegnungsmöglichkeiten gibt“. Sei es mit „AnsprechBar“ für junge Erwachsene oder der MusikkircheLive in Block, der Gedanke der Vergemeinschaftung auf unterschiedliche Weise, eine individuelle Vorgehensweise und die Frage nach den Bedürfnissen der Menschen eint alle Projekte und Angebote.

„Wer Ideen hat, kann sich einfach bei uns melden“, lädt Anne Basten ein. (jf)