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"Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben":"Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben"

Bistum Trier: Heilig-Rock-Tage starten mit Gottesdienst
Bischof Ackermann betet am Heilig-Rock-Schrein
Datum:
21. Apr. 2023
Von:
Judith Rupp

Trier – „Wer gute Gründe hat zu glauben, dass es über das Hier und Heute hinaus eine Zukunft gibt, wird auch Kraft für die Gegenwart gewinnen.“ Mit diesem mutmachenden Wort hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am 21. April die Heilig-Rock-Tage 2023 eröffnet. Sie stehen unter dem Leitwort „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“. Sicher frage sich manch einer, ob man angesichts der Weltlage, aber auch der Situation im Bistum Trier überhaupt ein Bistumsfest feiern könne, sagte Ackermann. Es sei jedoch möglich, weil es nicht um ein Fest gehe, „das wir uns ausgedacht hätten. Wir feiern den Tag, die Tage, die Gott gemacht hat: Tage, die auch dem Dunklen und den Abgründen des Lebens standhalten; weil Gottes Sohn aus dem tiefsten Leid, dem Tod, errettet worden ist“.

Das Leitwort, das dem „Trostbrief“ des Propheten Jeremia an das Volk Israel in der babylonischen Verbannung entstammt, wolle „Mut und Hoffnung“ geben, betonte der Bischof. Beides sei nötig angesichts der Kriegs- und Krisensituationen auf der Erde, angesichts der unübersehbaren Herausforderungen des Klimawandels. Er denke aber natürlich auch „an unser Bistum, das in den letzten Tagen – wie schon so oft in den letzten Jahren – bittere Nachrichten zu verkraften hat, die uns allen an die Nieren gehen“.

Da tue eine solche Zusage wie das Prophetenwort gut – oder werde vielleicht auch als zu vollmundig empfunden, fragte Ackermann. Damals stimmte Jeremia auf eine lange Zeit des Exils ein und forderte die Israeliten auf, die Situation anzunehmen, nicht auf schnelle Veränderung zu schielen und nicht der „guten alten Zeit“  nachzutrauern. In die heutige Zeit übersetzt, bedeute das Wort: „Geht konstruktiv und positiv mit der Situation um. Auch in dieser Situation wird Gott bei euch sein.“ Das verhindere nicht, dass die Gegenwart schwer und belastend sei, beschäme und traurig mache. „Aber wir wissen, wie sehr wir im Hier und Heute immer auch leben vom Blick auf das, was wir erwarten dürfen.“

Es brauche also keine große Fantasie, um zu entdecken, dass das diesjährige Leitwort der Heilig-Rock-Tage ein „gutes und herausforderndes Wort“ sei: „Es fordert uns heraus, die Situation anzunehmen, in die wir als gläubige Gemeinschaft gestellt sind.“ Es fordere heraus, nicht in Selbstmitleid zu versinken oder den „vermeintlich glorreichen Zeiten der Vergangenheit“ nachzutrauern. „Es fordert uns heraus, an Gottes Gegenwart zu glauben.“ Dafür sei der Heilige Rock ein Symbol. Die Tunika Christi verweise über sich hinaus auf das Leben und die Zukunft, die Gott schenkt.

Auch der Exarch der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in Deutschland, Bischof Bohdan Dzyurak, feierte den Gottesdienst mit. Ackermann sagte, die Gottesdienstgemeinde sei den griechisch-katholischen Gläubigen „hier bei uns wie auch allen Menschen in der Ukraine, die nach wie vor unter dem schrecklichen Krieg leiden, in Gebet und Solidarität“ verbunden. Besonders begrüßte der Bischof im Gottesdienst neue Bistums-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter.

Zu den Konzelebranten gehörte der Aachener Bischof und frühere Trierer Weihbischof Dr. Helmut Dieser, der auch beim Abendlob am Eröffnungstag mitwirkte. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Speyerer Domsingknaben unter Leitung von Domkantor Joachim Weller sowie als Kantor Domkapellmeister Thomas Kiefer und Josef Still und Ulrich Krupp an den Orgeln.

Das Bistum Trier feiert vom 21. bis 30. April die Heilig-Rock-Tage. Das Bistumsfest steht bei seiner 23. Auflage unter dem Leitwort „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“; Pilgerinnen und Pilger, verschiedene Zielgruppen und alle Interessierten sind zu einem bunten Programm aus Gottesdienst und Gebet, Kunst und Kultur, inhaltlicher Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen sowie Begegnung und Austausch eingeladen. Das Programm ist unter www.heilig-rock-tage.de zu finden.