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Bischof Ackermann hat Tobias Maas, Dirk Mettler und Timo Wacht zu Ständigen Diakonen geweiht: Im Namen Jesu handeln: Bevollmächtigung und kritischer Maßstab

Zu den zukünftigen Aufgaben der neuen Diakone zählen die Verkündigung des Evangeliums, diakonische und seelsorgerische Dienste sowie die Feier von Gottesdiensten.
Tobias Maas, Dirk Mettler und Timo Wacht (vlnr) zusammen mit Bischof Dr. Stephan Ackermann
Datum:
26. Juni 2023
Von:
Inge Hülpes

Trier/Mettlach/Schwalbach/Saarburg/Vallendar – Bischof Dr. Stephan Ackermann hat am 24. Juni, dem Hochfest Johannes des Täufers, im Trierer Dom drei Männer zu Ständigen Diakonen geweiht. „Wir bitten darum, dass sie Wegbereiter Jesu Christi in unserer Zeit sein können, dass sie den Mut haben, für Jesus einzustehen und dass sie mithelfen, dass das Wort Gottes die Menschen erreicht und in den Herzen von heute Wurzeln schlägt”, sagte der Bischof zu der Gottesdienstgemeinde. 

Bischof Ackermann bei der Predigt

In Anlehnung an die Erzählung der Namensgebung von Johannes dem Täufer (Lk 1,57-66.80) erklärte Ackermann in seiner Predigt, wie die Berufung zu einem besonderen Dienst in der Kirche zu verstehen sei. Denn eine Berufung entwickele sich nicht zwangsläufig aus der Familiengeschichte, aus einer bestimmten Geographie oder aus bestimmten Lebensumständen, sondern sei das Ergebnis der freien Initiative Gottes und der Antwort, die ein Mensch darauf gebe. Es brauche dabei jedoch nicht nur das Ja des einzelnen, sondern auch das Ja des Umfeldes. Das Ja-Wort, das Sie heute geben, ist eingebettet in die Bereitschaft und Zustimmung Ihrer Familie, Ihrer Freunde, der Menschen an Ihrer Seite. Auch ihnen danke ich im Namen der Kirche dafür, dass sie dazu beigetragen haben, dass diese Entscheidung reifen konnte.” 

Mit Bezug auf den von den Kandidaten gewählten Weihespruch Alles, was ihr in Wort oder Werk tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn” aus dem Kolosserbrief des Paulus (Kol 3,17) sagte Ackermann: Für den Apostel ist klar, dass die Getauften auf die Kraft und die Macht des auferstandenen Jesus setzen können und daher nicht mehr bloß in ihrem eigenen Namen, auf eigene Faust handeln, sondern im Namen des Herrn handeln dürfen und sollen.” Denn Jesus sei in seinem Namen gegenwärtig: Wer Jesu Name nennt, der bringt Jesus selbst ins Spiel. Damit will Paulus den Mitgliedern der Gemeinde sagen, dass sie Jesus alle Bereiche ihres Lebens öffnen sollen, denn je mehr sie tun im Namen Jesu, umso mehr kann seine Macht sich auswirken – in ihrem Leben und im Leben der Anderen.” Der Weihespruch sei somit ein Wort der Bevollmächtigung, aber auch der kritischen Selbstüberprüfung: Denn wer den Namen Jesu in den Mund nehme, müsse sich fragen, ob das eigene Wort, die eigene Tat kompatibel sei mit Jesu Botschaft. „Sie dürfen als Diakone wirken im Namen Jesu: Das ist Zusage, das ist Vollmacht und kritischer Maßstab zugleich.” 

Die neuen Diakone

Tobias Maas (45), Krankenpflegeassistent aus Schwalbach, wählt bei seiner Weihe den Zölibat als Lebensform und wird in der Pfarrei Heilig Kreuz Schwalbach als Diakon eingesetzt. Dirk Mettler (53), Dipl.-Handelslehrer und Familienvater aus Koblenz, wird Diakon im Zivilberuf der Pfarrei Vallendar St. Maria Magdalena sein. Der Gemeindereferent Timo Wacht (34) wohnt mit seiner Familie in Mettlach-Weiten und wird in seinem derzeitigen Einsatzort, dem Pastoralen Raum Saarburg, in dem er auch im Leitungsteam tätig ist, bleiben. 

Die Weiheliturgie

In der Weiheliturgie stellte zunächst Axel Berger, Ausbildungsleiter für Diakone im Haupt- und Zivilberuf im Bischöflichen Generalvikariat, die Kandidaten vor. Im Anschluss an die Predigt holte Bischof Ackermann das Einverständnis der Ehefrauen ein, bevor die Kandidaten dem Bischof das Treueversprechen gaben. Es folgte die Allerheiligenlitanei, während derer die Kandidaten ausgestreckt vor den Altar liegen, um damit zum Ausdruck zu bringen, dass sie sich vorbehaltlos in den Dienst Gottes stellen. Die eigentliche Weihehandlung vollzog sich durch die Handauflegung des Bischofs und durch das von ihm gesprochene Weihegebet. Danach legten die Diakone Stola und Dalmatik (liturgisches Gewand des Diakons) an. Am Ende der Weihe überreichte der Bischof ihnen ein Evangeliar und entbot ihnen den Friedensgruß.  

Zu den zukünftigen Aufgaben der neuen Diakone zählen die Verkündigung des Evangeliums, diakonische und seelsorgerische Dienste sowie die Feier von Gottesdiensten. Maas, Mettler und Wacht dürfen nun das Tauf-Sakrament und die (Kranken-) Kommunion spenden, assistieren Paaren bei der Trauung, übernehmen Predigtdienste sowie Beerdigungen und begleiten Sterbende und deren trauernde Angehörige. Den Diakonat gab es bereits im frühen Christentum. Im Laufe der Zeit wurde es zur Durchgangsstation auf dem Weg zur Priesterweihe. Erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) wurde der Ständige Diakonat wiederbelebt. Voraussetzungen, um Diakon zu werden, sind eine Berufsausbildung sowie ein erfolgreich abgeschlossenes Theologiestudium. Im Bistum Trier gibt es derzeit 186 Diakone, von denen 117 im aktiven Dienst sind; 30 üben das Amt hauptamtlich aus, 87 nebenberuflich (Stand Juni 2023).  

Musikalisch gestaltet wurde der Weihegottesdienst von Domorganist Josef Still, Markus Stein (Chororgel) und Jeremy Merziger (Kantor) sowie vom Chor “StimmWerk” der Pfarrei Mettlach St. Lutwinus unter der Leitung von Dennis-Jens Ernst. Zeitgleich zum Gottesdienst gab es vor dem Dom eine Mahnwache der Aktion „Lila Stola“, organisiert von der KirchenVolks-Bewegung „Wir sind Kirche“ in der Diözese Trier, der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd-Diözesanverband Trier) und dem Verein Frauenwürde Neuwied e.V. Damit machten sie auf die Forderung aufmerksam, Frauen zum Diakonen- und Priesteramt zuzulassen. 

Weitere Informationen gibt es bei Axel Berger, Ausbildungsleiter für Diakone im Haupt- und Zivilberuf, Tel.: 0651-7105-130 oder im Internet auf www.wirglaubenandich.de/seelsorgeberufe/diakon/.   

 

Fotos von der Diakonenweihe

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