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Heilig-Rock-Tage: Priester des Bistums kommen zum Austausch zusammen:Jesus im Zentrum des Glaubens

Beim Priestertag sind rund 150 Priester im aktiven Dienst und im Ruhestand zusammengekommen. Schwerpunkt des Austauschs war das Gedenken an das Konzil von Nizäa.
Priester im Austausch im Begegnungszelt
Datum:
9. Mai 2025
Von:
Judith Rupp

Trier – Rund 150 Priester im aktiven Dienst und im Ruhestand aus dem Bistum Trier sind am 8. Mai bei den Heilig-Rock-Tagen zusammengekommen. Angeregt durch das Gedenken an das Konzil von Nizäa im Jahr 325 setzten sich die Priester mit der Frage auseinander „Wenn Jesus – wie wir bekennen und jeden Tag verkünden – der Sohn Gottes ist, welche Konsequenzen hat das für unser Leben, unseren Glauben und unser Reden von ihm?“  

Prof. Dr. Hans-Georg Gradl von der Theologischen Fakultät

Impulse für diese Überlegungen gab Neutestamentler Prof. Dr. Hans-Georg Gradl von der Theologischen Fakultät Trier. Gradl sagte, so eindeutig das Glaubensbekenntnis von Nizäa sei, wenn es von Jesus als wahrem Gott und wahrem Mensch spreche, so uneindeutig fielen heute die Antworten auf die Frage aus, wer Jesus sei. Für den Neutestamentler ist klar: “Ohne das ‘christologische Gütesiegel’ - dass Jesus von Gott bestätigt wurde, ‘aus Gott ist’ und auferweckt wurde - können Sie den lieben Jesus vergessen! Dann ist er nur ein gescheiterter Wander-Charismatiker. Dann gibt es keinen Grund, ihm nachzufolgen.” Das Konzil von Nizäa fordere klar dazu auf, Stellung zu beziehen.  

Gleichzeitig, so Gradl, brauche es ein “Gegengewicht für mehr Bodenhaftung: Christologie braucht Anwendung”. Das zeige sich beispielsweise in den Evangelien, etwa wenn im Johannesevangelium “glauben” ausschließlich als Verb, also als “Tun-Wort” vorkomme. Und eine weitere “Hausaufgabe” gebe das Konzil von Nizäa den Priestern auf: die Übersetzung in die heutige Zeit. “Die Konzilstexte müssen verstanden, durchdrungen, sich angeeignet werden”, sagte Gradl. “Von uns Priestern erwartet man diese Hilfestellung. Wir sind die Dolmetscher.”

Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Gottesdienst

Im Gottesdienst sagte Bischof Dr. Stephan Ackermann, der Tag der Priester beim Bistumsfest sei für ihn eine Gelegenheit, “Dank zu sagen für Euren anspruchsvollen Dienst in diesen Zeiten vielfältiger Veränderungen”. Eine Vergewisserung tue gut: “Wir wollen unser Bekenntnis erneuern, wenn wir Eucharistie feiern, wenn wir ins Gebet eintreten – dann erfahren wir, dass Gott sich auch zu uns bekennt. Das gehört zum Geheimnis und zur Freude unseres Glaubens.” 

Der Bischof erinnerte mit dem Wort aus dem Johannes-Evangelium “Nur der Vater ist es, der die Menschen zieht” daran, dass das Tun und Wirken der Priester in einem größeren Horizont stehe. Natürlich sollten die Priester ihren Dienst den Menschen zugewandt mit Hingabe und Sorgfalt ausüben und sich um persönliche und institutionelle Glaubwürdigkeit bemühen. Gleichzeitig könne dieses Jesus-Wort “Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht” den Druck nehmen, dass der Erfolg sich schon einstelle, wenn nur der Dienst optimiert und ideenreich gestaltet und eine “bessere Performance” geliefert werde.  

Bischof Ackermann schlug den Bogen zu den Impulsen von Neutestamentler Gradl: Das Bekenntnis von Nizäa zur konkreten Person des Jesus von Nazareth, dass er wirklich Gott ist, “eines Wesens mit dem Vater”, sei so wichtig, weil es Jesus ins Zentrum des Glaubens stelle: “Die Christozentrik unseres Glaubens ist doch das Merkmal, das uns von allen anderen Formen des Gottesglaubens unterscheidet.” Deshalb sei es so wichtig, nicht nur von Gott, sondern von Jesus zu sprechen, “ihn ins Spiel zu bringen und unser Sprechen und unsere Verkündigung daraufhin zu überprüfen, ob und wie sehr Jesus darin vorkommt”. 

Die Heilig-Rock-Tage, das Bistumsfest der Diözese Trier, dauern noch bis zum 11. Mai. Das gesamte Programm ist unter www.heilig-rock-tage.de zu finden.