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Projekt „Geschafft!“ erzählt die Erfolgsgeschichten acht junger Migranten:„Jugend hat Perspektive“

Das Projekt „Geschafft!“, eine Initiative des Jugendmigrationsdienstes in Trägerschaft des Caritasverbands Trier, erzählt die Erfolgsgeschichten junger Migranten.
Lamyaa El Fadi ist eine von acht Teilnehmenden des Projekts 'Geschafft!' (Foto: Isabel Athmer/Bistum Trier)
Datum:
24. März 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – „Geschafft!“ – den Schulabschluss, die Führerscheinprüfung, das Schwimmabzeichen, das Lernen einer neuen Sprache. Was für andere vielleicht selbstverständlich ist, haben sich Achmed, Asma, Hugues, Lamyaa, Oula, Malak, Mohadesa und Zaheeruddin mit ihrem Engagement und Ehrgeiz erarbeitet. Sie sind die Teilnehmenden des Projekts „Geschafft!“, einer Initiative des Jugendmigrationsdienstes (JMD) in Trägerschaft des Caritasverbands Trier. Am vergangenen Dienstag stellten sie ihre ganz persönlichen Erfolgsgeschichten bei einer Vernissage in der BBS Gestaltung und Technik zur Schau.

Acht Portraits auf Leinwand gedruckt, ausgestellt auf Staffeleien in einem Klassenraum der Berufsbildenden Schule – darauf sind Gesichter von jungen Männern und Frauen zu sehen, die ganz unterschiedlich erscheinen und dennoch etwas gemeinsam haben: Sie sind neu in Deutschland und sie haben schon viel erreicht. Genau das wollen sie zeigen. „Jugend hat Perspektive“ – so lautet auch das Motto des Josefstag, der Anlass für die Ausstellung der besonderen Art war. Auf den Bildern der jungen Erwachsenen sind QR-Codes angebracht, die die Besucher zu Kurzportraits und Audioaufnahmen der Projektteilnehmer führen. Eine der Erfolgsgeschichten, denen Ausstellungsbesucher lauschen können, stammt von Lamyaa. Sie ist achtzehn, in Italien geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern kommen ursprünglich aus Marokko. Auf Lamyaas Portrait wird deutlich, was sie schon geschafft hat: ihren Hauptschulabschluss. Sichtlich stolz hält sie das Zeugnis in die Höhe. Aber damit nicht genug. Lamyaa möchte noch viel mehr schaffen: die mittlere Reife, die Ausbildung zur Polizistin, das Fachabitur, die Zulassung zum Kriminologie-Studium. Die 18-Jährige hat ein klares Ziel vor Augen. Ihr Motto ist ebenfalls auf ihrer Leinwand zu lesen: „Glaub daran, dass du es kannst, dann wirst du es können.“

Mit Problemen zu kämpfen

Seit ihrer Ankunft in Deutschland im Juni 2019 hat Lamyaa aber auch mit Problemen zu kämpfen gehabt. Die größten Herausforderungen seien die Sprache und das soziale Miteinander. „Ich kam nach Deutschland und wusste nicht recht, wie ich mit den Leuten umgehen sollte. Ich bin eine sehr offene Person, ich begrüße jeden, umarme und küsse die Menschen. In Deutschland hält man dir bloß die Hand hin“, erzählt sie. „Und die Sprache ist wirklich sehr, sehr schwer zu lernen.“ Michael Müller, Schulleiter der BBS Gestaltung und Technik weiß um die Probleme seiner ausländischen Schüler: „Wir haben hier 60 verschiedene Nationen. Die Abbruchquote aufgrund der Sprachbarriere ist hoch. Viele schaffen die mündlichen Prüfungen nicht.“

Umso mehr freut es die Initiatoren des Projekts „Geschafft!“, Linda Feger und Christoph Jarosch, welche Erfolgsgeschichten sie festhalten durften. „Die Idee zum Projekt ist in der Beratung entstanden“, erzählt Linda Feger, die beim JMD arbeitet. „Wir haben überlegt, dass es eigentlich zu wenig positive Geschichten von migrantischen Jugendlichen gibt. So entwickelten wir das Projekt, bei dem die jungen Leute selber ihre Geschichte erzählen können. Deshalb gibt es die Audiodateien und dazu die wunderschönen Portraits der Jugendlichen.“

Mehr zum Projekt sowie die Erfolgsgeschichten der jungen Erwachsenen zum Nachhören gibt es auf https://t1p.de/6pz6.                                         

(ia)