Viele Aktionen im Landkreis machten auf die Benachteiligung von Mädchen aufmerksam :Jugendkirche MIA erstrahlt am Weltmädchentag in Pink
Weiskirchen – „Our time is now – our rights, our future“ – unter diesem Motto (zu Deutsch: Jetzt ist unsere Zeit – unsere Rechte, unsere Zukunft) hat sich die Jugendkirche MIA in Rappweiler gemeinsam mit dem Familienzentrum Hochwald am diesjährigen Weltmädchentag beteiligt. Zum zehnten Mal haben die Vereinten Nationen den 11. Oktober zum Internationalen Mädchentag erklärt. „Wir wollen ein Zeichen gegen die individuelle und strukturelle Benachteiligung von Mädchen und Frauen setzen“, erklärte Pastoralreferent Thorsten Hoffmann. Ab 18 Uhr hatte das MIA-Team zu einem „Girl‘s Power“-Umtrunk mit Sekt, alkoholfreien Getränken und Snacks alle Frauen und Männer eingeladen. Aus diesem Anlass wurde die Jugendkirche wieder mit LEDs pink angestrahlt.
Der „Girl’s Power“-Umtrunk in der Jugendkirche war Teil einer Reihe von Veranstaltungen und Mitmachaktionen anlässlich des Weltmädchentages im Landkreis Merzig-Wadern. Eingeladen hatten der Mädchenarbeitskreis des Landkreises unter Federführung der Gleichstellungsbeauftragten Doreen Schrecklinger gemeinsam mit verschiedenen Institutionen, darunter Familienzentren, Jugendpflegerinnen, Schulsozialarbeiterinnen, des Jugendhauses Merzig und Vertretern der Stadt Merzig. Das lokale Motto in diesem Jahr lautete „Weil ich ein Mädchen bin“. Dabei ging der Mädchenarbeitskreis den Fragen nach: Was bewegt, was interessiert, was ärgert Mädchen? Was wissen Jungen, Frauen und Männer darüber? So gab es Aktionsstände in Merzig und Wadern unter anderem mit Live-Musik und alkoholfreien Cocktails. In mehreren Buchhandlungen und Bibliotheken in Merzig, Losheim und Wadern fanden sich Büchertische zu den Themen Rollenklischees, Freiheit, Mädchenrechte, Selbstliebe und Gesundheit.
Der Internationale Weltmädchentag ist ein von den Vereinten Nationen festgelegter Aktionstag, der auf Initiative der Kinderrechtsorganisation Plan International eingerichtet wurde und jährlich am 11. Oktober stattfindet. Ziel ist es, mit unterschiedlichen Kampagnen auf die weltweit vorhandene Benachteiligung von Mädchen und jungen Frauen aufmerksam zu machen und sich für eine gleichberechtigtere Welt einzusetzen. „Trotz aller Fortschritte beachtet die Welt die Herausforderungen, mit denen Mädchen konfrontiert sind, viel zu wenig. Zum Beispiel gehen weltweilt rund 130 Millionen Mädchen nicht zur Schule. Barrieren wie Frühverheiratung, Frühschwangerschaft und sexuelle Gewalt erschweren ihnen den Zugang zu Bildung und hindern sie, selbstbestimmter zu leben“, heißt es in einer Stellungnahme von Plan International.
Mit Blick auf die aktuelle politische Weltlage werde überdeutlich, so Gleichstellungsbeauftragte Schrecklinger, dass die Stärkung der Mädchen- und Frauenrechte elementar für ein Leben in Würde für alle Menschen sei. Auch wenn Mädchen hierzulange unter anderen Lebensumständen heranwachsen als in vielen anderen Ländern dieser Erde, bestehe auch in Deutschland, trotz formaler Gleichberechtigung, noch Handlungsbedarf, um Mädchen ein selbstbestimmtes, chancengleiches und gewaltfreies Leben zu ermöglichen.
(uk/red)