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Zum dritten Mal ist in der Synagoge der Kreutzer-Voremberg-Preis verliehen worden :Junge Botschafter für ein friedliches Miteinander geehrt  

Schülerinnen und Schüler sind mit dem Kreutzer-Voremberg-Preis der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit gewürdigt worden.
Die Preisträger
Datum:
5. Dez. 2023
Von:
Christine Cüppers

Trier – Schülerinnen und Schüler aus Konz, Traben-Trarbach und Trier haben sich einzeln und in Gruppen begleitet von ihren Lehrerinnen und Lehrern in Arbeiten und Projekten stark gemacht gegen das Vergessen jüdischen Leids. Dieses Engagement ist mit dem Kreutzer-Voremberg-Preis der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) gewürdigt worden.  

Eines ist ihnen gemeinsam, den Gymnasien Konz und Traben-Trarbach, dem Trierer Auguste-Viktoria- und dem Max-Planck-Gymnasium: Sie setzen sich engagiert gegen Rassismus, Diskriminierung und das Vergessen ein. Besondere Arbeiten von Schülerinnen und Schülern sind in den vergangenen drei Jahren entstanden, teils unter erschwerten Corona-Bedingungen. Die dreiköpfige Jury mit Rabbiner Alexander Grodensky, Dr. Kerstin Schmitz-Stuhlträger, Leiterin des Arbeitsbereichs kirchliche Schulen im Bischöflichen Generalvikariat, und Dr. Wiebke Wiede, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fachbereichs Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Trier, hatte die Preisträger ausgewählt, die in der Trierer Synagoge geehrt wurden. Unter den Gästen war Bischof Dr. Stephan Ackermann, der das Engagement der Preisträger würdigte und gleichzeitig ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinde setzte. 

Über den ersten Preis freute sich Tim Tiedemann, 19-jähriger Schüler des Auguste-Viktoria-Gymnasiums (AVG) Trier. „Jetzt müssen wir weg!“ lautet der Titel seiner laut Jury detailgenauen, präzisen und empathischen Arbeit über die ehemalige AVG-Schülerin Alice Goldstein. Anhand zahlreicher Quellen erforschte Tiedemann, wie sich durch die Machtergreifung Hitlers das Leben und Wohnen von Alice und ihrer Familie wandelte. Unter Corona-Einschränkungen beschäftigte sich im Schuljahr 2021/22 der Leistungskurs Geschichte des Gymnasiums Traben-Trarbach mit dem „Jüdischen Leben in Enkirch“. Die Schülerinnen und Schüler veröffentlichten ihre Forschungsergebnisse etwa zu Biografien jüdischer Bürger in einer Broschüre. Für ihre Leistungen wurden sie mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. 

Platz drei vergab die Jury zweimal: Ebenfalls im vorigen Schuljahr hatte die Klasse 10b des Gymnasiums Konz beim Thema Holocaust das Leben der jüdischen Familien Simon und Kaufmann erforscht und eine umfangreiche Plakatserie erarbeitet. Diese wurde auch anlässlich der Stolpersteinverlegung in Wasserliesch vorgestellt und untermauerte das öffentliche Eintreten der Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Lehrkräfte für das Erinnern und ein eindeutiges „Nie wieder!“ Seit Jahren schon findet am Max-Planck-Gymnasium (MPG) engagierte Erinnerungs- und Gedenkarbeit statt. So sind MPG-Schüler regelmäßig eingebunden in die Gedenkfeier vor dem Trierer Hauptbahnhof, bei der an den ersten Zug zur Deportation von 323 jüdischen Menschen am 17. Oktober 1941 erinnert wird. Diese nachhaltige Arbeit honorierte die Jury ebenfalls mit einem dritten Platz.