Engagiert für Kinder und Jugendliche :Karin Fust aus Münstermaifeld erhält Bundesverdienstkreuz
Münstermaifeld – Seit sie 15 Jahre alt ist, engagiert sich Karin Fust aus Münstermaifeld ehrenamtlich. Vor allem Kinder und Jugendliche liegen ihr am Herzen. Für ihr jahrzehntelanges Engagement erhält die 54-Jährige am Dienstag, 10. September in Berlin das Verdienstkreuz am Bande. Der Orden, umgangssprachlich auch als Bundesverdienstkreuz bezeichnet, ist die höchste Anerkennung der Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl. Er wird für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen.
Als Jugendliche hat Karin Fust 1985 zum ersten Mal ein Ehrenamt bekleidet und zwar innerhalb der Katholischen Jugend (KaJu) in ihrem Heimatort. „Wir waren eine tolle Gruppe, und es hat Spaß gemacht, Aktionen oder auch Ferienfreizeiten für Kinder zu organisieren“, erklärt sie den Start ihres Engagements. Zwei Jahre später ist sie zusätzlich Mitglied eines kirchlichen Gremiums – was damals, wie heute im Alter von 17 Jahren eher ungewöhnlich ist. „Ich wollte unsere Anliegen dort vertreten“, betont Fust die damalige Entscheidung, sich für den Pfarrgemeinderat aufzustellen. Dort und in weiteren kirchlichen Räten hat sie sich, teilweise auch als Vorsitzende, bis 2014 eingebracht und nie die Themen der Kinder und Jugendlichen aus den Augen verloren.
Neben ihrem Einsatz in den Gremien hat sie die Pfarrbücherei geleitet, war Teil des Familiengottesdienstkreises und der Arbeitsgruppe gegen sexualisierte Gewalt auf der Ebene des Pastoralen Raums Maifeld-Untermosel; sie ist Lektorin und Kommunionspenderin, engagiert in der Firmvorbereitung oder auch bei der Sternsingeraktion sowie Gründerin des Sachausschusses „Kinder und Jugend“, wo sie gemeinsam mit weiteren Ehrenamtlichen unter anderem Ferienfreizeiten oder Bastelaktionen organisiert hat. Dadurch ist sie auch 2014 auf die Flüchtlingsarbeit aufmerksam geworden. „Da hat sich ein persönlicher Kontakt zu geflüchteten Familien ergeben“, berichtet Fust. Seitdem widmet sie ihre Freizeit der Hilfe von zugezogenen Personen auf dem Maifeld. „Das nimmt viel Zeit in Anspruch, da geht nicht viel nebenher.“ Mit weiteren Ehrenamtlichen organisiert sie unter anderem Begegnungscafés und Einzelfallhilfen. Etwa 100 Familien betreuen sie gemeinsam, schätzt Fust. „Wir sind ansprechbar für Papierkram, Schule und Kindergarten und Familiennachzug.“ Unterstützt wird die Gruppe von der Caritas, beispielsweise bei der Asyl- und Verfahrensberatung. Das größte Problem der Familien sei, wie bei vielen anderen Menschen auch, die ärztliche Versorgung, „insbesondere bei den Kinderärzten gibt es ein großes Defizit.“ Trotz diverser Herausforderungen bleibt Fust am Ball: „Mir ist es wichtig, dass die Kinder hier einen guten Start bekommen.“ Die Auszeichnung in Berlin sei ihr hingegen nicht so wichtig. „Denn diese bringt mir keine Erleichterung bei meiner Arbeit“, mahnt sie an. Vielleicht ergibt sich in der Hauptstadt ja eine Gelegenheit, mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern über die Hürden und Probleme ihres Engagements zu sprechen.