Weihbischof firmt 39 Jugendliche aus der kroatisch-katholischen Gemeinde:Kein nebeneinander, sondern miteinander
Koblenz – „Herzlich willkommen mein Freund“, hat die Begrüßung des Pfarrers der kroatisch-katholischen Mission an den Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters gelautet. Dieser firmte 39 junge Menschen aus der Gemeinde in der St. Franziskus Kirche im Koblenzer Stadtteil Goldgrube.
„Ich bin der Einladung gerne gefolgt, seid ihr doch ein Zeugnis für eine gute Zukunft“, richtete Peters sein Wort an die Firmbewerberinnen und Firmbewerber. In seiner Predigt wies er auf die Bedeutung der Muttersprache hin und bezog sich auf das Sprachenwunder an Pfingsten, von dem in der Apostelgeschichte berichtet wird. Der Heilige Geist kam auf die Jünger herab, die daraufhin in den unterschiedlichen Muttersprachen ihrer Zuhörer sprechen konnten. „Die Muttersprache ist wichtig, um Gefühle und die Gedanken des Herzens auszudrücken“, erklärte Weihbischof Peters. „Es ist gut, dass ihr euch das bewahrt, ohne euch auszuschließen“, lobte er. Lieder, Gebete und einige Fürbitten waren auf Kroatisch.
„Wir sind Personen mit zwei Heimaten: Die eine, aus der wir stammen und die anderen, in er wir leben“, formulierte der kroatische Pfarrer, Stjepan Zadravec. „Doch uns vereint mit den deutschsprachigen Gemeinden der Glaube an Jesus Christus“, sagte Zadravec in der St. Franziskus Kirche, die sich die kroatische Gemeinde seit fast 48 Jahren mit der Pfarreiengemeinschaft Koblenz (Moselweiß) teilt. „Wir leben nicht nur nebeneinander, sondern miteinander“, verdeutlichte er in diesem Zusammenhang.
Der Spendung des Sakraments ging eine neunjährige Vorbereitungszeit für die Jugendlichen voraus. „Wir habe uns jeden Samstag getroffen“, berichtete der Pfarrer. „Und alle sind dabeigeblieben“, freute er sich. Dies liege vermutlich daran, dass die Gemeinde für die etwa 4000 Mitglieder so etwas wie ein Stück Heimat und Familie sei, glaubt er. „Es ist ein Treffpunkt für Kroaten aus der Region zwischen Linz am Rhein und Bad Kreuznach“, erläuterte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Marina Orlovic. „Hier steckt viel Herzblut drin“, betonte sie. Bis zu 500 Gläubige kommen zu den sonntäglichen muttersprachlichen Gottesdiensten; Tendenz steigend. „Durch Fachkräfte aus Kroatien wie Ärzte bekommen wir einen Zuwachs“, sagte Pfarrer Zadravec.
Firmungen finden alle zwei Jahre statt. Im Wechsel spenden kroatische und Bischöfe aus dem Bistum Trier das Sakrament.
Neben Weihbischof Peters und Pfarrer Zadravec, feierten der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Koblenz (Moselweiß) Michael Frevel, Dr. Wojciech Stys, Pfarrer der polnisch katholischen Mission und Kaplan Peter Chukwuma gemeinsam mit der Gemeinde den Gottesdienst.
Nun fahren die Gefirmten gemeinsam mit einigen Betreuern und ihrem Pfarrer nach Rom. „Das ist mein Geschenk an sie“, erklärte Pfarrer Zadravec lächelnd.
Weitere Informationen zur kroatisch-katholischen Mission gibt es bei Pfarrer Stjepan Zadravec unter Tel.: 0261-14506 oder per E-Mail an hkmisija.koblenz@gmail.com.
(jf)