Preis der Ökumenischen Jury beim Max Ophüls Wettbewerb für „Vanatoare“:„Kein schöner, aber ein starker Film“
Saarbrücken "Vanatoare" von Alexandra Balteanu hat den Preis der Ökumenischen Jury beim 38. Filmfestival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken gewonnen. Die in Rumänien geborene Regisseurin studiert an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) und hat mit minimalen Mitteln ihren Debütfilm gedreht. Der Film gewann außerdem den Preis der saarländischen Ministerpräsidentin für die beste Regie.
Die Begründung der Jury zu "Vanatoare": „Der Film zeigt in realistischen Bildern den von Armut geprägten Alltag dreier Frauen in Rumänien. Sie verkaufen ihre Körper, um es irgendwann einmal besser zu haben. Dies geschieht nicht mit voyeuristischem Blick (die Kamera weidet sich nicht am Objekt), sondern mit einem Blick, der eine fremde Welt aufschließt und sinnenfällig macht. Mit sparsamen Mitteln, langen Kameraeinstellungen, einem eindringlichen Sounddesign und einer konzentrierten Handlung ist ein Film entstanden, der die Zuschauer nicht unberührt lässt. Es ist kein schöner Film, aber ein starker Film.“ Die junge Regisseurin hat „Vanataore“ in nur elf Tagen mit einem Minibudget von 9000 Euro gedreht. (Mehr zum Film: www.max-ophuels-preis.de).
Den Preis der Ökumenischen Jury vergeben die internationalen Filmorganisationen INTERFILM (evangelisch) und SIGNIS (katholisch); er ist mit 2.500 Euro dotiert. Gestiftet ist der Preis gemeinsame von der Katholischen Erwachsenenbildung Saarland-Landesarbeitsgemeinschaft e.V. und der Landesarbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung im Saarland e.V., vertreten durch die Evangelische Akademie im Saarland. Die Ökumenische Jury bildeten: Gerhard Alt (KEB im Kreis Saarlouis), Oliver Gross (Österreich) Magda Hermans (Belgien) und Wolf-Dieter Scheid (Evangelische Akademie im Saarland). Die Vorsitzenden der beiden Landesarbeitsgemeinschaften, Horst Ziegler (KEB Saar) und Hartmut Richter (LAG ev. Erwachsenenbildung) überreichten der überglücklichen Gewinnerin Alexandra Balteanu den Preis und die neu gestaltete Preisstatue.
Der Max-Ophüls-Preis ging an die österreichische Produktion "Siebzehn" von Monja Art.
In vier Wettbewerbskategorien - Spielfilm, Dokumentarfilm, mittellanger Film und Kurzfilm - präsentierte das Festival den jungen deutschsprachigen Film aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Luxemburg. Die Ökumenische Jury verleiht ihren Preis jeweils an einen der 16 Wettbewerbs-Filme des Spielfilmwettbewerbs. Erstmals wurde das Festival von Svenja Böttger geleitet, Programmkurator war wie in den Vorjahren Oliver Baumgarten.
Nach Angaben der Festivalleitung ist das Publikumsinteresse nach wie vor groß: Rund 42.000 Besuchern kamen zu den Vorstellungen und Veranstaltungen, 1.200 Fachbesucher waren akkreditiert. Und der neue Festivaltreff im ehemaligen Kaufhaus C & A, „Lolas Bistro“, lockte insgesamt 4.500 Gäste.
(red)