Abschluss der Jubiläumsfeier „800 plus 1 Jahr Andernacher Mariendom“:Keine Selbstverständlichkeit
Andernach – „Was mich besonders fasziniert, der Raum ist nicht zu einem Museum geworden, sondern hat noch den gleichen Zweck wie vor 800 Jahren“ – das hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann in seiner Predigt während des Abschlussgottesdienstes zu den Jubiläumsfeierlichkeiten „800 plus 1 Jahr Andernacher Mariendom“ gesagt. Das Ende des Domjubiläums bildete ein Wochenende mit vielen unterschiedlichen Programmpunkten, das aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben werden musste.
Dass der Mariendom immer noch als Kirchraum erhalten und genutzt werde, sei nicht selbstverständlich, betonte Ackermann. „Nehmen Sie ihn in diesem Sinne als Geschenk, aber auch als Auftrag, ihn behutsam weiterzuentwickeln nach dem Verständnis von Glaube und Kirche in unsrer heutigen Zeit“. Denn es brauche diese schützenden Räume, die abseits des Alltags sind. „Aber sie sind nicht das einzige Fundament unseres Glaubens“, räumte er ein.
Im Zusammenhang mit seinem Besuch in Andernach schaute Bischof Ackermann auch auf seine eigene Biografie. In Nickenich aufgewachsen spielte das Umfeld des Mariendoms für ihn eine große Rolle. Als Jugendlicher traf er sich mit weiteren Mitgliedern der KSJ (Katholisch Studierende Jugend) im Keller des alten Pfarrheims und lernte, wie so viele andere, Tanzen in der Nachbarschaft der Kirche.
Der festliche Gottesdienst stand musikalisch unter der Gesamtleitung von Kantor Burkhard Esten. Es musizierten unterschiedliche Instrumentalisten im eigens dafür zusammengestellten „Collegium instrumentale“ wie ein Projektchor die „Spatzenmesse“ von Mozart. Auch Mädchen und Jungen aus der Kindertagesstätte begleiteten die Feier mit ihren Stimmen.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte nur eine begrenzte Anzahl von Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesucher im Mariendom mitfeiern. Doch die Eucharistiefeier wurde zeitgleich online und auf eine Großleinwand ins Pfarrheim übertragen. Eigentlich war das Jubiläumsjahr 2020 mit vielen Veranstaltungen konzipiert worden, doch diese konnten aufgrund der Pandemie nicht stattfinden. Der Arbeitskreis „Domjubiläum“ und die verantwortlichen Organisatoren waren daher froh, dass man ein Jahr später zumindest einen Teil des Programms nachholen konnte. Einige Programmpunkte finden noch statt: Die Sonderausstellung „800 Jahre Mariendom zu Andernach am Rhein“ beginnt am 10. Oktober und ist bis zum 24. April im kommenden Jahr im Stadtmuseum zu sehen. Weitere Termine sind der „Evensong mit dem Kammerchor Cantunnacum“ am 23. Oktober oder das Domkonzert am 9. Oktober, jeweils im Mariendom. Kreativ wird es am 2. und 3. Oktober mit dem Titel „Komm, mal mit!“. Dabei zeichnen Anfänger und Profis im Dom zusammen mit den Dozenten der Kunstakademie Rheinland.
Weitere Informationen gibt es auf https://kpga.de/ oder telefonisch unter Tel.: 02632-4998750.
(jf)