Pastoralreferentinnen und –referenten befassen sich mit Synodenumsetzung:Keine binnenkirchliche Veranstaltung
Trier – Eine gute Führung schafft Räume, in denen das Leben sich selbstgesteuert entfalten kann. Diese Erfahrung von Führungskräften in Wirtschaftsunternehmen hat Dr. Natascha Rosellen (Tübingen) bei der Jahrestagung der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten im Bistum Trier am 3. und 4. November als Vorschlag auch zur Umsetzung der Synode im Bistum Trier eingebracht. Dabei blickte sie vor allem auf den zweiten Perspektivwechsel der Synode: Das Bistum will mehr als bisher fördern, dass Christinnen und Christen ihre „Charismen“, also von Gott geschenkte Gnadengaben, entfalten und für das Leben der Kirche einsetzen.
Die Pastoralreferenten sind bereit, ihre Kompetenzen etwa in die neuen Leitungs-Teams in den Pfarreien der Zukunft einzubringen - das wurde in Arbeitsgruppen und Plenumsdiskussionen deutlich. Sie sollten aber unbedingt darauf achten, die neuen Räume zu befreien von zu viel Ballast aus alten Gewohnheiten und Erwartungen, appellierte der aus dem Saarland stammende Professor Hans Joachim Sander (Salzburg) an die Seelsorgerinnen und Seelsorger und an die Bistumsleitung. Hilfreich sei dabei, wenn auch eine neue Fehlerkultur Einzug halte: In kleinen Gemeinschaften und größeren Einheiten müsse es möglich sein, dass Ehrenamtliche und Hauptamtliche experimentieren und nach neuen Wegen suchen. Mehr Selbststeuerung und mehr synodale Leitung könnten auch zu unerwarteten und sinnvollen Entwicklungen führen.
Eine Pastoralreferentin aus Koblenz trug dazu eine persönliche Erfahrung bei: Viele neue Perspektiven hätten sich eröffnet, „seit ich mir angewöhnt habe, täglich auf wenigstens zwei ganz fremde Menschen zuzugehen und mit ihnen zu reden“. Ein Trierer Kollege unterstrich Sanders‘ Lob für die Synode: „Da hat eine binnenkirchliche Veranstaltung der ganzen Kirche klargemacht, dass Kirche keine binnenkirchliche Veranstaltung ist.“ Und ein Pastoralreferent aus der Eifel fasste seinen Eindruck zusammen: „Mich an der Umsetzung der Synodenbeschlüsse zu beteiligen, ist eine echte Zumutung; das Unterfangen könnte ja auch scheitern. Mich ermutigt aber die Hoffnung, dass dieses Wagnis letztlich sicherer ist als das Zaudern und die Vorsicht, die alles bewahren will.“ Bischof Dr. Stephan Ackermann und Generalvikar Dr. Ulrich von Plettenberg sagten zu, dass die Umsetzung der Synodenbeschlüsse auch weiterhin in möglichst großer Transparenz und breiter Beteiligung des ganzen Bistums und der vor Ort jeweils Betroffenen stattfinden soll.
An die Jahrestagung schloss sich die Mitgliederversammlung des Berufsverbandes der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten (bvpr) an. Auch dort stand auf der Tagesordnung der Beitrag dieser Berufsgruppe zur Synodenumsetzung: Sie will diesen Weg gemeinsam mit den Gemeindereferentinnen und -referenten, Diakonen und Priestern und vor allem mit den vielen ehrenamtlich Engagierten gehen. Neu gewählt in die Sprecherinnen- und Sprechergruppe (Vorstand) des bvpr wurde der Ex-Synodale Thomas Ascher (Dekanatsreferent in Dillingen); das versteht der Verband als Zeichen der engen Verbindung der Berufsgruppe mit der Synode. Roland Hinzmann (Dekanat Schweich-Welschbillig) wurde wiedergewählt. Mechthild Peters (Koblenz) und Sandra Jungbluth (Dekanat Simmern-Kastellaun) sind weiter im Amt. Weitere Informationen gibt es unter www.bistum-trier.de/pastoralreferentinnen-im-bistum-40-jahre oder unter www.bvpr-trier.de
(JR)