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Grenzübergreifende Aktion:Kinder trommeln für Frieden in der Welt

Grundschüler aus Trier-Ehrang haben bei einer grenzübergreifenden Aktion mitgemacht.
„Macht keinen Krieg!“ trommeln Grundschüler aus Ehrang mit Jakob Kasarjian von der Gruppe „Palongo“.
Datum:
11. Apr. 2023
Von:
red / Paulinus – Wochenzeitung im Bistum Trier
Trier. „Wir brauchen euch, Kinder“, rief Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe den Kindern auf dem Schulhof der Grundschule St. Peter im Stadtteil Ehrang zu. „Ihr müsst uns Erwachsenen immer wieder sagen: Macht keinen Krieg!“ Er freue sich, dass die Schule sich an der grenzübergreifenden Aktion „Trommeln für den Frieden“ aus der Großregion trotz schwieriger Bedingungen nach Flut und Corona beteilige.
„Macht keinen Krieg, keinen Krieg“, klang es rhythmisch über den Schulhof. Die Kinder griffen den Ruf des OB gerne auf. Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse brachten mit afrikanischen Rhythmen ihre Mitschüler in Bewegung. „Wir sind Kinder einer Welt in der einen Welt“ – schmetterten alle den Song des Tages.
Schulleiterin Conny Haag hatte für den 21. März zum „Trommeln für den Frieden“ eingeladen. Sie begrüßte Kinder und Lehrer, die Gäste OB Leibe, Schulrätin Julia Koch, Ortsvorsteher Bertrand Adams sowie Petra und Norbert Wagner und Jakob Kasarjian von der Trommelgruppe „Palongo“. Seit einigen Monaten haben sie den Trommelunterricht in der vierten Klasse mit gewaltfreiem Training verbunden. „Palongo“ hatte sich in Ehrang aus der integrativen Arbeit des Arbeitskreises Flüchtlinge gebildet.
Kinder sind weltweit von Krieg, Vertreibung und Flucht betroffen und fragen, warum es so viel Hass und Gewalt gibt. Daran erinnerte Schulrätin Koch. Sie ermutigte die Kinder, über Fragen, Sorgen und Ängste zu sprechen, und die Erwachsenen, darauf einzugehen. Der Grundschule dankte die Schulrätin, dass sie zum zweiten Mal als „Pionier auf deutscher Seite“ das Trommeln für Frieden aufgegriffen habe. Sie hoffe auf künftige Beteiligung weiterer Schulen.

Entscheidende Akteure für die Zukunft

Für das grenzübergreifende Friedens- und Solidaritätsnetzwerk „QuattroPax“ überbrachte Gertrud Casel die Grüße von Kindern und Jugendlichen, die zeitgleich in Belgien, Luxemburg und Frankreich auf öffentlichen Plätzen trommelten. Sie dankte den Kindern und ihren Lehrerinnen und Lehrern nicht nur fürs Trommeln, sondern auch fürs Singen, für das Gedicht „Das ist Frieden“ und die selbst gebastelten Friedenstauben. Die Schulleitung, insbesondere Musiklehrerin Anja Kehrbaum, hätten Mut gezeigt, als sie im November 2021 wenige Monate nach der Flut und trotz Corona die Aktion aus Belgien und Luxemburg spontan aufgegriffen habe.

„Trommelt und singt weiter für den Frieden! Ihr seid die entscheidenden Akteure auf eine nachhaltige friedliche Zukunft hin. Haltet Frieden und baut ihn auf, hier auf eurem Schulhof, in Trier und weltweit!“ Diesen Appell richtete  Casel an die begeisterten und engagiert trommelnden Kinder auf dem Schulhof.

Info

„Seit Jahrhunderten hat man die Trommel geschlagen, um Männer in den Krieg zu schicken. Heute rufen die Kinder Europas die Kinder der Welt auf, die Trommeln für den Frieden zu schlagen.“ So beschrieb  Arthur Haulot, ein in Dachau inhaftierter belgischer Widerstandskämpfer, die Grundidee, als er 1976 die Initiative startete. 2002 gab es eine UN-Resolution mit dem Aufruf an die Kinder der Welt, Frieden zu bauen, sich gegen Rassismus und Antisemitismus zu engagieren. Seitdem fallen am 21. März international der „Tag der Poesie“, das „Trommeln für den Frieden“ und der „Tag gegen Rassismus“ zusammen. Das Friedens- und Solidaritätsnetzwerk QuatroPax will die Initiative in der Großregion Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier verbreiten.