Fortbildungs-Zertifikate für 33 pädagogische Fachkräfte der Kita gGmbHs:Kinder und ihre Familien in Glaubens- und Religionsfragen begleiten
Trier/Koblenz/Saarbrücken – Viele Familien kommen hier zum ersten und vielleicht auch einzigen Mal mit Kirche in Berührung: in den zahlreichen katholischen Kitas im Bistum Trier. Tatsächlich ist die Kirche einer der größten Betriebsträger von Kitas im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Mit der Entscheidung für eine katholische Einrichtung steht oft die Frage im Raum, inwiefern die Kinder dort mit Religion, Kirche und Glauben in Berührung kommen. Was wird hier an Inhalten vermittelt und was macht die Kitas der drei großen Kita gGmbHs Trier, Koblenz und Saar aus? Neben einem speziellen Leitbild ist das auch die religionspädagogische Qualifizierung der Mitarbeitenden, erklärt Holger Sturm, Leiter des entsprechenden Teams im Bistum Trier. In diesem Jahr wird der Fortbildungskurs, der von der Lernwerkstatt des Diözesancaritasverbands angeboten wird, schon 25 Jahre alt. Am 4. Juli haben nach drei Jahren Kursdauer wieder 33 engagierte Fachkräfte ihre Zertifikate bei einer Feier im Robert-Schuman-Haus in Trier entgegengenommen.
Spiritualität und religiöse Fragen bei Kindern auch heute noch vorhanden
Ob aus der Spiel- und Lernstube „im Kreutzchen“ aus Koblenz, aus der Kita St. Paulin in Trier oder dem Montessori Kinderhaus St. Konrad in Völklingen kommen die Erzieherinnen und Erzieher, die sich seit September 2022 an 15 Fortbildungstagen mit Religionspädagogik beschäftigt haben. Es gehe darum, so Sturm, „persönlich reflektiert, didaktisch fundiert und fachlich kompetent die Verbindung von Leben und Glauben bei den Kindern und bei sich selbst zu entdecken“. Dabei gehe es mitnichten um eine „Missionierung“ der Kinder im katholischen Sinne, betont er. Aber Sinnsuche und Spiritualität seien Teil des Menschseins und könnten eine Bereicherung für das tägliche Leben sein. Für immer mehr Kinder und Erwachsene seien christliche Glaubensinhalte und Traditionen, ihre Ausdrucksformen und die Sprache fremd geworden. Religiöse Erziehung bedeute für das Fachpersonal in den Kitas eine große Herausforderungen mit gewissen Grenzen. Dabei sei aber das Bedürfnis der Kinder, in ihren wichtigen religiösen Lebensfragen begleitet zu werden, nicht geringer geworden. Gibt es einen Gott? Was kommt nach dem Tod? Wieso sollte ich mich moralisch gut verhalten? Fragen wie diese stellen die Kinder heute genau wie vor dreißig Jahren.
Verbindung von Leben und Glauben ist Grundhaltung
„Die Verbindung von Leben und Glauben und damit christlicher Werte ist eine prägende Grundhaltung unseres Rahmenleitbilds für die Kitas“, sagt Georg Binninger, Leiter der Abteilung Kindertagesstätten im Bistum Trier. Religiöse oder seelsorgliche Themen, die das Rahmenleitbild vorgebe, würden im Kurs mit Erkenntnissen aus der Psychologie, den Sozialwissenschaften und der Pädagogik zusammengebracht. Daraus entstehe ein didaktisches Konzept, das gängige Vermittlungsmethoden
religiöser Inhalte aber immer auch kritisch hinterfrage und weiterentwickle. „Von daher freue ich mich sehr, dass sich die Absolventinnen und Absolventen des Qualifizierungskurses so intensiv damit auseinandergesetzt haben. Die Rückmeldungen bestätigen, dass sie hier wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse für ihren beruflichen Alltag und für sich persönlich machen durften.“ Er dankte den Trägern und Teams, dass sie die Kursteilnahme trotz der angespannten Personalsituation in den Einrichtungen ermöglicht hatten. Das Bistum freue sich, mit Referenten und Referentinnen für diese Kurse einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung und -weiterentwicklung der Kitas als Orte von Kirche leisten zu können.
Weitere Informationen zum Rahmenleitbild und den Pastoralen Begleitteams der Kitas im Bistum gibt es unter https://t1p.de/pastorale_begleitteams.