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Zweite Synodalversammlung im Pastoralen Raum Tholey:Kirche als Ort gegen Einsamkeit

„Verbundenheit und Teilhabe – Wege aus der Einsamkeit“ lautete das Motto der zweiten Synodalversammlung des Pastoralen Raums Tholey am 24. Mai.
Ottmar Dillenburg richtete den rund 70 Synodalen die Grüße des Generalvikars aus.
Datum:
28. Mai 2025
Von:
Ute Kirch
Das Leitungsteam des Pastoralen Raums Tholey Sebastian Leinenbach, Susanne Zöhler und Dekan Theo Welsch (hintere Reihe von links) sowie der Vorsitzende des Rats des Pastoralen Raums Jérôme Laubenthal.

Tholey – „Verbundenheit und Teilhabe – Wege aus der Einsamkeit“ lautete das Motto der zweiten Synodalversammlung des Pastoralen Raums Tholey am 24. Mai. Rund 70 haupt- und ehrenamtlich Engagierte diskutierten im Dorfgemeinschaftshaus in Überroth darüber, wie sie als kirchliche Gruppierungen noch offener und einladender für Einsame sein können. „Einsamkeit ist nach wie vor ein Tabuthema. Keiner gibt gerne zu, einsam zu sein, weil er sich nicht selbst stigmatisieren möchte“, sagte Sebastian Leinenbach, der mit Susanne Zöhler und Pfarrer Theo Welsch das dreiköpfige hauptamtliche Leitungsteam bildet. „Jeder kennt wen, der einsam ist. Es ist ein Thema, dem sich Kirche gut widmen kann, ja widmen muss“, sagte Monsignore Ottmar Dillenburg, der als Stellvertreter des Trierer Generalvikars an der Versammlung teilgenommen hat. 

„Einsamkeit ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen und kennt kein Alter“, sagte Pastoralreferentin Carola Fleck in ihrem Impulsvortrag. „Einsamkeit ist eine menschliche Grunderfahrung, die jeder kennt, und keine Krankheit. Gefährlich wird sie nur dann, wenn sie sich verstetigt.“ Kinder und Jugendliche fühlten sich sogar tendenziell einsamer als ältere und hochbetagte Menschen. Doch das Risiko, einsam zu sein, steige ab 75 Jahren oft durch soziale Isolation verursacht durch Krankheit, den Verlust geliebter Menschen oder Armut. Wichtig sei es, Betroffene ernst zu nehmen, hinzusehen und ihnen zur Seite stehen. Betroffene selbst sollten das Thema nicht verdrängen, sondern üben, mit der Einsamkeit umzugehen. Bewegung in der Natur sowie der Glaube können dabei hilfreich sein. „Einsamkeit muss enttabuisiert werden. Es ist keine Schwäche“, sagte Fleck. Der Einsamkeitsreport der Techniker Krankenkasse nenne „kirchliche Kreise“ als Angebot gegen Einsamkeit. 

Pastoralreferentin Carola Fleck gab einen Impulsvortrag zum Thema Einsamkeit.

In Kleingruppen diskutierten die Synodalen, wie die kirchlichen Angebote im Pastoralen Raum offener werden können, um neuen, eventuell einsamen Menschen, einen Platz zu bieten. „Es geht nicht um immer mehr und immer neue Angebote, sondern darum, sich bewusst zu machen, was für Angebote wir haben und wie man diese ausbauen könnte“, sagte Fleck, „wenn sich Leute ausgeschlossen fühlen, sind wir auf dem falschen Weg. Das Evangelium ist inklusiv: Es bezieht sich auf alle. Es gibt für Jesus keine Ränder.“ Die Hemmschwelle, sich etwa Gebets- oder Musikgruppen anzuschließen, soll gesenkt werden, durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit für die Teilnahme geworben werden. „Wir haben eine Vielfalt an Angeboten, die gilt es nun zu verdeutlichen“, sagte Leinenbach. Mit welchen Maßnahmen kann der Pastorale Raum Tholey die ehrenamtlichen Gruppierungen bei diesem Ziel unterstützen? Das will der Rat des Pastoralen Raums bei der nächsten gemeinsamen Sitzung mit der Hauptamtlichen-Konferenz überlegen.

Vor dem thematischen Teil der Synodalversammlung berichteten der Vorsitzende des Rats des Pastoralen Raums, Jérôme Laubenthal, sowie das Leitungsteam von der Arbeit der Gremien seit der ersten Synodalversammlung im März 2024. Als Schwerpunkte wurden damals unter anderem der Tourismus und die Jugendpastoral festgelegt. Erste Aktionen wurden bereits umgesetzt, darunter die erstmalige Beteiligung am Wein- und Käsemarkt am Schaumberg sowie die Bergweihnacht im Dezember. In Vorbereitung sei eine besondere Bolivienmesse mit Lamas im Juli in Hasborn. Für Kinder und Jugendliche sind in diesem Jahr eine Ferienfreizeit nach Holland und eine Jugendbildungsfahrt nach Berlin geplant. Erstmals soll in den Sommerferien eine Ferienbetreuung angeboten werden. „Wir sollten noch mehr in die Projektarbeit kommen, dann wird neues kirchliches Handeln entstehen“, sagte Laubenthal. 

Im Rahmen der Synodalversammlung wurden Ute Morbach und Katja Bock für ihre Tätigkeit als ehrenamtliche Bestattungsleiterinnen gedankt. Zunächst war die Bestellung für dieses Ehrenamt auf drei Jahre befristet, das nun verlängert wurde. Heike Nau wurde für den Dienst der Verteilung der Krankenkommunion beauftragt.

In einem ersten Schritt sei die Zuständigkeit für das pastorale Personal von den Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften auf den Pastoralen Raum übergegangen. 2026 soll dieser auch für das nicht-pastorale Personal wie Küster und Organisten zuständig sein. Im Herbst soll das Institutionelle Schutzkonzept fertiggestellt werden, berichtete Zöhler. Neben der gemeinsamen Firmvorbereitung habe es in diesem Jahr zum ersten Mal eine gemeinsame Erstkommunionvorbereitung gegeben, sagte Leinenbach. Trotz sich ändernder Strukturen konnte das Gottesdienstangebot flächendeckend aufrechterhalten werden. Ebenfalls gut aufgestellt sei der Pastorale Raum im Bestattungsdienst. Wichtiges Anliegen sei zudem der Themenbereich Demokratie und Vielfalt. So nehme man an Demonstrationen und Aktionen wie „Singen und Beten für Demokratie“ teil. Im Sommer werde das Bauwagen-Projekt am Schaumberg zum fünften Mal stattfinden, im Herbst sei ein Messdienertag auf Ebene des Pastoralen Raums geplant. Querschnittsthema für alle Bereiche sei das Thema „Schöpfung bewahren“, dem man sich als Teil der Kirche im Nationalpark verpflichtet fühle. Um die Angebote im Pastoralen Raum noch bekannter zu machen, wurde eine neue Homepage aufgebaut und Kanäle in den Sozialen Medien eingerichtet, die weiter ausgebaut werden sollen. 

Im Rahmen der Synodalversammlung wurden Ute Morbach und Katja Bock für ihre Tätigkeit als ehrenamtliche Bestattungsleiterinnen gedankt. Zunächst war die Bestellung für dieses Ehrenamt auf drei Jahre befristet, das nun verlängert wurde. Heike Nau wurde für den Dienst der Verteilung der Krankenkommunion beauftragt.

Zweite Synodalversammlung im Pastoralen Raum Tholey:Synodale diskutieren zum Thema Einsamkeit

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