Erste Synodalversammlung mit 80 Engagierten fand in Burgbrohl statt:Kirche im Pastoralen Raum Sinzig gemeinsam gestalten
Burgbrohl – Etwa 80 Engagierte aus dem Pastoralen Raum Sinzig haben sich am 7. September zu einer ersten Synodalversammlung in der Kaiserhalle in Burgbrohl getroffen. Bei dem Treffen zahlreicher kirchlicher Gruppen und vieler Haupt- und Ehrenamtlicher aus Kirche und Verbänden standen Kennenlernen, Vernetzen, Mitgestalten und die Wahl von Delegierten in den Rat des Pastoralen Raums im Mittelpunkt.
Sabine Mombauer, Mitglied im Leitungsteam des im vergangenen Jahr neu errichteten Pastoralen Raums (PastR), sprach in ihrer Begrüßung von einem „neuen Format, das wir heute erproben dürfen“. Ziel sei es, mit den Anwesenden „Kirche heute und für die Zukunft zu gestalten“, sagte Mombauer. Synodal-Sein bedeute, „gemeinsam zu beraten und zu entscheiden, wie wir Kirche leben und gestalten, und dabei Verantwortung übernehmen“. Sie lud dazu ein, sich hierzu auch im Rat des Pastoralen Raums zu engagieren. Dessen Aufgaben für die pastoralen Schwerpunktsetzungen sowie die bisher zwölf delegierten Mitglieder aus den Pfarrgremien stellte Helga Feyrer vor. Sechs weitere Personen aus den Reihen der Synodalversammlung ließen sich zusätzlich in den Rat wählen: Astrid Gehrke (KiTa Waldorf), Beatrix Djelassi (KiTa-Gesamtleitung Sinzig), Bianka Bentgen (Ort für Kirche queerer Menschen), Dr. Oliver Diehl (Gemeindeverein St. Gertrud Remagen-Oedingen), Alexandra Heer (Chor Spirit of Joy, Bad Breisig) und Martina Meder (KÖB Niederzissen).
Wunsch nach Mitgestaltung ist groß - aber auch Kritik zu hören
In einer „WHY-Runde“ am Vormittag stellten sich viele Teilnehmende gegenseitig die Gründe vor, warum sie sich in einem Ort von Kirche engagieren. „Kirche geht mich was an, sie ist auch meine Kirche – das ist mein ‚Why‘“, sagte ein in der Lebensberatung und Prävention Engagierter in der Plenumsrunde. „Weil mir die Zukunft unserer Kirche nicht egal ist, ist der Rat für mich eine Möglichkeit, der Kirche vor Ort eine Stimme zu geben“, lautete die Motivation einer Teilnehmerin, sich auch in einem Amt einzubringen. Aber auch Kritik an Fusions-, Struktur- und Entscheidungsprozessen wurde geäußert.
Ein weiteres Element des Vormittags bildeten elf verschiedene Tischgruppen, die sich je einem der schon bestehenden Schwerpunktthemen in der Arbeit des PastR widmeten. Dazu gehörten die Bereiche „Ehrenamt und Engagement“, „Caritas“, „Kinder- und Jugendarbeit“, „Prävention“, „Gottesdienstliches Leben“, „Familien-“, „Sakramenten-“ und „Trauer-Pastoral“ sowie „Kirchenmusik“, „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Verwaltung“. Die Gruppen-Ergebnisse würden als „Resonanz“ der Versammlung in die pastorale Arbeit des Rates einfließen, erklärte Leitungsteam-Mitglied Sebastian Zinken.
Das Synodale spürbar machen und nicht nur drüber reden
Nachmittags gab es unter anderem ein „Come together“, bei dem sich alle in einem bestimmten pastoralen Feld tätige Synodale austauschen und vernetzen konnten. Seit der Errichtung des PastR hätten sich bereits 116 „Orte von Kirche“ registriert – „das finden wir großartig“, sagte Sabine Mombauer im Vorfeld. „Das Vorbereitungsteam hatte den Wunsch, das ‚Synodale‘ wirklich spürbar und erlebbar zu machen und nicht nur darüber zu sprechen“, sagte das Leitungsteam-Mitglied über die Gestaltung des Tages und die inhaltliche Arbeit. Aber auch geistliche Elemente – darunter ein von Dekan Matthias Schmitz mitgestalteter Morgen-Impuls und ein gottesdienstlicher Abschluss – prägten die erste Synodalversammlung. Organist Benedikt Röhn aus der Pfarreiengemeinschaft Sinzig gestaltete den Tag musikalisch, dessen Ablauf viele Helferinnen und Helfer unterstützten.
Der in der Folge der Strukturreform im Bistum zum 1. Januar 2023 errichtete PastR Sinzig umfasst das ehemalige Dekanat Remagen-Brohltal und besteht aus den bereits fusionierten Pfarreien Brohltal Herz Jesu und Breisiger Land Heilig Kreuz sowie den beiden Pfarreiengemeinschaften Remagen und Sinzig. Zu den Gremien gehören neben dem Rat des PastR auch die Synodalversammlung, die planmäßig einmal jährlich stattfindet. In ihr kommen Vertreterinnen und Vertreter von kirchlichen Gruppierungen („Orte von Kirche“) und aus den Verwaltungs- und Pastoralgremien, das dreiköpfige Leitungsteam, hauptamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger, weiteres Personal aus den Pfarreien sowie Vertreterinnen und Vertreter kirchlicher Institutionen wie Caritas, Lebensberatung oder Jugendfachstellen zusammen. Weitere Infos gibt es unter www.pastoraler-raum-sinzig.de.