Firmreise im Pastoralen Raum Püttlingen:„Kirche kann auch Spaß machen“


Püttlingen – 167 Jugendliche und sieben Erwachsene hat der emeritierte Trierer Weihbischof Franz Josef Gebert am Wochenende 17./18. Mai in drei Gottesdiensten in der Liebfrauenkirche in Püttlingen das Sakrament der Firmung gespendet. Die Firmvorbereitung, die im Pastoralen Raum Völklingen erstmals Pfarreienübergreifend stattfand, stand unter dem Motto „Klick dich rein“. Dabei waren die Jugendlichen aufgefordert, sich mit ihrem Glauben und ihrem Leben auseinanderzusetzen: Welche Menschen und Anliegen sind ihnen so wichtig, dass sie sich an ihnen „festmachen“ wollen?
Vor Beginn des Gottesdienstes begrüßten Paula Ludwig und Samuel Mang den Weihbischof und erzählten von den fünf vergangenen Monaten der Firmvorbereitung: „In dieser Zeit haben wir festgestellt: Kirche kann auch Spaß machen.“ Dazu zähle etwa der Stationengang in der Liebfrauenkirche, bei dem sie sich auch mit dem Thema Trauer und der Frage, was das Symbol des Kreuzes für sie bedeutet, beschäftigt haben. „Wir haben gemerkt, dass wir etwas ändern können. An uns. An der Welt. In manchen Momenten haben wir gespürt: Wir dürfen Hoffnung haben“, sagten die beiden.
In seiner Predigt griff Weihbischof em. Gebert das Motto auf. „Wir feiern heute, dass Gott im Leben junger Menschen einen Platz einnehmen will. Doch Gott ist kein Einbrecher: Er wartet, bis man ihm die Tür seines Lebens und seines Herzens öffnet, dass ihr euch bei ihm einklickt.“ Die Jugendlichen hätten sich mit ihrer Entscheidung zur Firmung dazu entschieden, ein aktiver Mitspieler im Glauben zu sein, und nicht bloß passiver, mehr oder wenig wohlwollender Zuschauer zu sein. „Das ist anspruchsvoll – und wie jede Beziehung zu Mitmenschen muss auch die Beziehung zu Gott immer wieder neu belebt werden“, sagte Gebert.
Gottesdienst mit Lieder von Coldplay und Cohen
Mit der Firmung bestätigen die jungen Menschen ihre Taufe und werden zu „erwachsenen“ Katholiken. Sie bekräftigen ihren Glauben und ihre Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Kirche und empfangen im Sakrament den Heiligen Geist. Wichtigster Bestandteil des Ritus ist die Salbung der Firmlinge mit dem Chrisam-Öl. Der Weihbischof legte den Jugendlichen dafür die Hände auf, zeichnete mit dem Öl ein Kreuz auf die Stirn und sprach die Formel: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Musikalisch wurde der Firmgottesdienst gestaltet von der Musikprojektgruppe (MPG) der Formatwerkstatt mit modernen Liedern von Coldplay, Lina Maly und Leonard Cohen.
Stellvertretend für den Pastoralen Raum Völklingen gratulierte die Vorsitzende des Rats des Pastoralen Raums, Bärbel Hornberger, den Neugefirmten: „Wir wünschen euch, dass ihr immer wisst: Gott ist an meiner Seite. Dass ihr immer Menschen habt, die euch begleiten und dass ihr immer wisst: Ihr seid gut, so wie ihr seid.“ Pastoralreferent Klaus Friedrich, der die Firmvorbereitung gemeinsam mit rund 20 Teamerinnen und Teamern geleitet hat, nahm Bezug auf das Motto der Firmung: „Klickt euch rein, macht euch fest bei den Sachen, die euch wichtig sind. Es wäre schön, wenn es etwas bei uns ist.“
Die drei Firmgottesdienste in Püttlingen bildeten den Auftakt der Firmreise des emeritierten Weihbischofs im Pastoralen Raum Völklingen. Fünf weitere Gottesdienste sind im Juni und im November geplant, insgesamt werden rund 380 Jugendliche gefirmt.