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Die KiTa Christkönig kümmert sich um ihre geflügelten Mitbewohner:Kleine Helden retten Fledermäuse

Die KiTa Christkönig in Saarbrücken bewirbt sich mit einem Fledermaus-Projekt für den Umweltpreis des Bistums Trier. Die Kinder retten Fledermäuse, die unter dem Dach der KiTa leben.
Patrick (l.) und Pepe erklären die Erste-Hilfe-Box für gestrandete Fledermäuse.
Datum:
5. Sept. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarbrücken – „Die Handschuhe muss man anziehen, sonst kann die Fledermaus beißen!“, erklärt der fünf-jährige Pepe. „Und damit die Fledermäuse nicht nach Mensch riechen, sonst holt die Mama sie nicht mehr mit“, ergänzt Patrick. Die beiden sitzen in der KiTa Christkönig und erklären die Erste-Hilfe-Kiste für Fledermäuse. Der ist Teil des Fledermaus-Projekts, mit dem sich die KiTa für den Umweltpreis des Bistums Trier beworben hat.

Hinter einem Blech am Dach über dem Eingang der KiTa haben Fledermäuse seit einigen Jahren ihr Sommerquartier. Maria Selzam, Leiterin der KiTa erzählt, dass sie anfangs gar nicht wussten, welche Tiere da leben: „Wir haben nur kleine schwarze Körnchen im Eingangsbereich gesehen und dachten, das sei Mäusekot, bis wir dann mal eine kleine Fledermaus gefunden haben.“ Denn wenn es im Sommer zu warm wird und die Tiere nach kühleren Plätzen unter dem Blech suchen, passiert es hin und wieder, dass eines der Jungtiere rausfällt. „Wenn das unsere Mitbewohner sind, ist doch klar, dass wir uns um sie kümmern.“ So entstand vor sechs Jahren das Fledermaus-Projekt mit den Kindern der KiTa Christkönig.

Den Kindergartenkindern, die im nächsten Jahr zur Schule gehen, wird im Herbst die Erste-Hilfe-Kiste erklärt. Wenn die Fledermäuse ab Mitte Mai unter dem Dach ihr Sommerquartier beziehen, sind die Kinder gewappnet, sollte mal wieder eine Fledermaus herunterfallen. Dann wird sie mit den Handschuhen vorsichtig aufgehoben und vorsichtig in eine Kiste mit hohen Wänden gelegt. „Dann nimmt man einen Deckel von einem Joghurtglas, macht da Wasser rein und stellt das in die Kiste“, erklärt Patrick. „Und wenn die Fledermaus nicht trinkt, probieren wir es mit einem Löffel. Aber nicht an die Nase!“ „Sonst fließt das da rein“, fügt Pepe hinzu. Abends wird die kleine Fledermaus dann an einen Socken, der über eine Wasserflasche gestülpt ist, gehängt und nach draußen gestellt. Am Socken kann sich die Fledermaus dann festhalten und die Mutter kann ihr Junges wieder abholen. Und die Kinder haben die Fledermaus gerettet!

„Die Kinder erfahren alles über Fledermäuse“, sagt Maria Selzam. „Wir machen auch eine Fledermauswanderung am Netzbachweiher mit den Kindern, die von Markus Utesch von NABU durchgeführt werden.“ Dort lernen die Kinder vom Experten für Fledermäuse, bekommen welche zu sehen und dürfen sich selbst ein bisschen wie Fledermäuse fühlen: „Die Kinder bekommen da Augenbinden auf und eine Wasserpistole in die Hand. Herr Utesch ruft dann und die Kinder müssen ihn mit dem Wasser treffen. Das ist anfangs immer schwierig, aber nach einer Zeit geht das ganz gut. So können sich die Kinder gut vorstellen, wie sich Fledermäuse nur mit dem Gehör orientieren.“ Außerdem haben die Kinder einen Garten vor der KiTa angelegt, wo jetzt Pfefferminze, Zitronenmelisse oder Thymian wachsen. „Das lockt die Nachtfalter an“, erklären die Kinder stolz. „Das ist die Leibspeise der Fledermäuse.“

Mit ihrem Projekt wollen die Kinder der KiTa Christkönig den Umweltpreis des Bistums Trier gewinnen. Der wird am 15. September in Trier verliehen.

Weitere Informationen: www.umwelt.bistum-trier.de

Dominik Holl