Lebensberatungsstelle Saarbrücken stellt Jahresbericht 2020 vor:Konflikte der Eltern waren häufigster Beratungsgrund
Saarbrücken – 1077 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen haben bei der Lebensberatung des Bistums Trier in Saarbrücken im vergangenen Jahre Hilfe in Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensfragen gesucht. Darüber hinaus haben 160 weitere Personen an Elternkursen, offenen Sprechstunden und Weiterbildungen teilgenommen. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2020 der Lebensberatungsstelle hervor.
Als häufigste Beratungsgründe nennt der Bericht bei Kindern und Jugendlichen die emotionale Belastung aufgrund von Partnerschaftskonflikten der Eltern, Umgangs- und Sorgerechtsstreitigkeiten, Trennung und Scheidung der Eltern sowie Erziehungsschwierigkeiten und die psychische Erkrankung eines Elternteils. 51,1 Prozent der insgesamt 421 beratenen Kinder und Jugendlichen leben nicht mehr in ihrer Ursprungsfamilie.
Die durchschnittliche Beratungsdauer pro abgeschlossenem Fall lag im vergangenen Jahr bei 9,3 Stunden. Beratung in Fragen der Partnerschaft, bei Trennung und Scheidung sowie bei der Ausübung der elterlichen Sorge und des Umgangs machten 61 Prozent der Beratungsleistungen aus. Viele Eltern kamen auf Anraten des Familiengerichts in die Beratung. Dabei ging es um hochstrittige Trennungen.
Darüber hinaus bietet das Team um den neuen Beratungsstellenleiter Renato Barachino, der zum 1. Mai 2020 auf Maria Weber folgte, in Kooperation mit dem Jugendamt alle 14 Tage Elternsprechstunden in der Kindertagesstätte St. Paulus Saarbrücken an. Ebenfalls alle 14 Tage ist eine Mitarbeiterin der Lebensberatung zur Sprechstunde für Schülerinnen und Schüler und Eltern in den Willi-Graf-Schulen und der Marienschule Saarbrücken vor Ort. Zusätzlich zur individuellen Beratung bietet das Team das präventive Gruppenprogramm „Trennung meistern – Kinder stärken“ für Eltern in Trennungs- und Scheidungssituationen an. Gemeinsam mit der katholischen Familienbildungsstätte findet zudem regelmäßig das Elterntraining „Liebevoll und kompetent“ statt, bei dem Eltern lernen können, wie sie Alltagsprobleme auf liebevolle Art lösen können. Das Beratungsteam begutachten zudem im Auftrag des Jugendamts des Regionalverbands, ob Kindeswohlgefährdungen vorliegen.
Träger der Lebensberatungsstelle Saarbrücken ist das Bistum Trier. Die im vergangenen Jahr entstandenen Gesamtkosten von rund 475.000 Euro trug das Bistum zu 43,4 Prozent, der Regionalverband zu 56,6 Prozent. Im Jahr 2020 hat das Bistum Trier 3,37 Millionen Euro für seine 20 Beratungsstellen im Saarland und in Rheinland-Pfalz aufgewendet. Hinzu kommen die Landes- und Kommunalzuschüsse von insgesamt rund 3,68 Millionen Euro. Die 20 Beratungsstellen erbrachten 8867 Beratungsleistungen mit denen 19.647 Personen erreicht wurden.
Für Hilfe suchende Menschen ist die Beratung kostenfrei.
Die Beratungsstelle Saarbrücken hat ihren Sitz in der Ursulinenstraße 67 in 66111 Saarbrücken und ist erreichbar unter Tel. (0681) 66704 und per E-Mail unter sekretariat.lb.saarbruecken(at)bistum-trier.de
(uk)