Übergangsräumlichkeiten der katholischen Kita in Kordel eingeweiht:Kordeler Kinder haben wieder einen schönen Ort zum Spielen und Lernen
Kordel – Gebastelte bunte Kreuze mit funkelnden Steinen auf dem Tisch neben einem Gefäß mit Weihwasser, die Musikanlage bereit – dann hatte das lange Warten für die Kordeler Kindergarten-Kinder am 22. März im doppelten Sinn ein Ende: Sie durften ihre eingeübten Tänze und Lieder vor zahlreichen Gästen aufführen, die zur Einweihung der neuen Räume ihrer „Übergangskita“ durch Domvikar Matthias Struth gekommen waren. Die Feier fand im Turnraum statt, der gar nicht alle Gäste aus Politik, Kirche und befreundeten Kita-Einrichtungen fassen konnte. 2021 hatten die Wassermassen der Kyll während der Flutkatastrophe das alte Gebäude der Kita Sankt Amandus im Ortszentrum von Kordel komplett zerstört – die Schäden waren so groß, dass an einen Weiterbetrieb dort nicht zu denken war. Zunächst kamen die Kinder als Notlösung in der Grundschule unter. Für viele Kordeler war die Wiedereröffnung der hellen, freundlichen Räume, in denen die Kinder wieder Platz zum Spielen und Toben haben, auch ein symbolischer Akt für den Wiederaufbau ihres stark in Mitleidenschaft gezogenen Dorfes, wie der Ortsbürgermeister Medard Roth betonte. Jede Spende und jede Unterstützung habe weitergeholfen und dazu beigetragen, „dass die Kita-Kinder in Kordel wieder befreit lernen und spielen können“.
Gratulation vieler Gäste zu hellen freundlichen Räumlichkeiten
Idyllisch am Ortsausgang mitten im Wald stehen die 45 Module in Holzrahmenbauweise nun nach drei Jahren Bauzeit. Eine Holzbaufirma aus Trierweiler hatte sie extra an die Bedürfnisse der Kinder angepasst gefertigt: Bodentiefe Fenster, helle Holdecken und breite Gänge bieten eine offene Atmosphäre. Gemietet hat die Ortsgemeinde die Räume zunächst für drei Jahre, mit der Option auf zwei Jahre Verlängerung. Der maximale Zeitraum würde sich auf rund 2,15 Millionen Euro belaufen. Dabei werden die Kosten für vier Gruppen vom Aufbauhilfefonds des Bunds getragen, darüberhinausgehende Kosten für eine fünfte Gruppe werden vom Kreis Trier-Saarburg, der Gemeinde Kordel und dem Land Rheinland-Pfalz übernommen. Die Kommune wird sich um die weitere Gestaltung des Außengeländes kümmern.
Struth, der seit 2023 Aufsichtsratsvorsitzender der katholischen Kita gGmbH Trier ist, dankte allen Beteiligten für ihre großen Mühen und wünschte den Kindern, dass sie jetzt ihre Kita mit Leben ausfüllen dürfen. Landrat Stefan Metzdorf, Verbandsbürgermeister Michael Holstein sowie ADD-Vizepräsidentin Christiane Luxem und der Geschäftsführer der katholischen Kita gGmbH Konrad Berg gratulierten den Kindern ebenfalls zu ihrem neuen Spiel- und Lebensort. Standortleiterin Ilka Ensch bekam symbolisch einen „süßen“ Schlüssel überreicht und die Kinder durften die Gäste im Anschluss an die Einweihung durch ihre neue Übergangskita führen und stolz Räume wie das „Atelier“ oder den „Bauraum“ präsentieren.
Wie es jetzt weiter geht
Wie aber geht es nach den drei oder maximal fünf Jahren weiter? Derzeit werde für die Bestandskita geprüft, wie die Hochwassersicherheit erhöht werden könne und eine langfristige Lösung gefunden werden könne, so die kommunalen Verantwortlichen. Dazu habe man sich das Architekturbüro Schuh und Weyer aus Schweich ins Boot geholt. Für die Kinder, Leitung Ilka Ensch und ihr Team, das noch Verstärkung sucht, heißt es jetzt aber erst einmal: Einleben, die Kita gemeinsam gestalten und natürlich: spielen, spielen, spielen.