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Trier feiert 30 Jahre UNESCO-Welterbe:Kulturdenkmäler sind Erbe und Auftrag

Mit einer Festwoche unter dem Motto "Erbe und Auftrag" feiert Trier 30 Jahre UNESCO-Welterbe. Am 30. November ist der Eintritt zu allen Römerbauten frei.
Dompropst Werner Rössel
Datum:
29. Nov. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Vor 30 Jahren sind neun Bauwerke im „Zentrum der Antike“ in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen worden. Dieses Jubiläum feiert die Stadt Trier mit einer Festwoche unter dem Motto „Erbe und Auftrag“.

„Kein anderer Ort nördlich der Alpen kann so viele Spuren römischer Kultur aufweisen wie Trier“, sagte Dr. Stefanie Hahn vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz zum Auftakt des Jubiläums am 29. November. Mit dem Erbe käme auch die Verpflichtung zum Erhalt der römischen Monumente für nachfolgende Generationen. Neben den sieben Römerbauten in Trier - Porta Nigra, Amphitheater, Kaiser- und Barbarathermen, Konstantin-Basilika und Römerbrücke - steht auch die Igeler Säule auf der UNESCO-Liste.

Aber auch aus nachrömischer Zeit tragen zwei Trierer Bauten das Siegel „Welterbe“: der Dom und die Liebfrauenkirche, „in Stein gehauene Zeugnisse für die frohe Botschaft des Evangeliums“, wie Dompropst Werner Rössel es als Vertreter für die „älteste Domkirche auf deutschem Boden“ formulierte. „Was Sie von katholischer Seite für den Erhalt dieser Kulturdenkmäler tun, ist unglaublich“, lobte Oberbürgermeister Wolfram Leibe. Die Trierer Welterbestätten seien keine leeren Hüllen vergangener Zeiten. „Sie werden erfolgreich in die Aktualität überführt“, sagte Leibe. Dafür plädierte auch Rössel: „Erhalt durch Nutzung lautet die Devise.“ Dom und Liebfrauenkirche seien dafür gute Beispiele, aber auch die Römerbrücke sei heute noch ein wichtiger, stark genutzter Teil der modernen Stadt.

Professor Wolfgang Lorch von der Technischen Universität Darmstadt benannte im Festvortrag „Welterbe im Kontext“ den „Spagat zwischen Erhalt und Weiterbau an einer lebendigen Stadt“. Für die Zukunft regte er an, sich stärker um die Räume zwischen den einzelnen Kulturdenkmälern zu kümmern. „Kaum eine Stadt vereint historische Monumente aller Epochen auf so kleinem Raum“, sagte er. Trotzdem seien die Denkmäler Fragmente, die noch kein Ensemble bildeten. „Es bleibt immer etwas zu tun, wir sind noch nicht fertig. Das macht mich hoffnungsvoll“, schloss Rössel.

Am 30. November ist der Eintritt zu allen Römerbauten frei. An drei Tagen können während der Mittagszeit in 20-minütigen Kurzführungen verschiedene Welterbestätten besichtigt werden. Das Jubiläum endet am 3. Dezember um 17 Uhr mit Musik und Wort im Dom. Weitere Informationen zum Programm gibt es unter www.trier-info.de/welterbewoche.

(red)