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Koblenzer Aschermittwoch der Künstler als Livestream:Kunst, Kultur und Kirche

Ein Höhepunkt im Jahreskalender des Koblenzer Kulturprogramms ist der "Aschermittwoch der Künstler" in der Herz-Jesu-Kirche. In diesem Jahr gab es ihn "nur" als Livestream.
Die Videoinstallation „philema“ von Cornelia Rößler zeigte küssende Paare auf einem Ballon. Screenshot: Julia Fröder
Datum:
18. Feb. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – Eigentlich ist es immer ein großes Ereignis für alle Beteiligten aus den Bereichen Kunst, Kultur und Kirche: Eine bis auf den letzten Platz gefüllte Herz-Jesu-Kirche zum Aschermittwoch der Künstler konnte es aber in diesem Jahr aufgrund der geltenden Corona-Beschränkungen nicht geben. Doch ein Livestream bot Interessierten die Möglichkeit trotzdem am Gottesdienst teilzunehmen.

Die Veranstaltung stand in diesem Jahr unter dem Motto „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein…“. Christiane Schall behandelte daraufhin die Frage in ihrer Predigt „Wovon lebt der Mensch?“. Die Dekanatsreferentin im Dekanat Koblenz formulierte dazu eine Antwort: „vom Miteinander, vom Zuhören und vom Ansehen-Schenken“. Für den Menschen als soziales Wesen seien diese Komponenten sehr wichtig. „Keine Videokonferenz und kein Telefongespräch kann das auf Dauer auffangen“. Der Mensch sei zudem mehr als seine Arbeitskraft und mehr als ein bloßer Konsument. Er ist ein „Liebender, ein Sinnsuchender, ein Kommunikativer“, also mehr als „Erfolg, Schönheit und Cleverness“, betonte Christiane Schall. Nach ihrer Ansprache folgte die Videoinstallation „philema“ von Cornelia Rößler. Sie zeigte sich küssende Paare auf einem großen, weißen Ballon.

„Flüchtlingsgespräche“ von Bertolt Brecht. Screenshot: Julia Fröder

Die Darsteller des Koblenzer Theaters rezitierten die „Flüchtlingsgespräche“ von Bertolt Brecht. Die in den frühen 40er Jahren geschriebenen Dialoge der Flüchtlingsgespräche handeln vom Alltag der aus Deutschland Vertriebenen.

Leider startete die Liveübertragung aufgrund technischer Probleme erst etwa eine halbe Stunde nach Beginn des Gottesdienstes. Daher konnten Zuschauerinnen und Zuschauern vor ihren Bildschirmen die weiteren Programmpunkte wie Kaho Kishinami aus dem Ballett-Ensemble des Koblenzer Theaters oder Kilian Lohmann vom Jugendtheater Koblenz nicht verfolgen. Lohmann präsentierte einen Monolog mit dem Titel „Papierjungs“ von Addi Bernd, einem junger jüdischer Mann aus Koblenz.

Der Jugendkammerchor der Singschule an der Liebfrauenkirche. Screenshot: Julia Fröder

Nach dem Zeichnen des Aschekreuzes durch Dechant Stephan Wolff, sang der Jugendkammerchor der Singschule an der Liebfrauenkirche einen Bach-Choral.

Neben Christiane Schall und Pfarrer Wolff war der evangelische Superintendent Rolf Stahl für die Liturgie des Gottesdienstes zuständig. Joachim Aßmann begleitete den Gottesdienst an der Orgel.

Der Aschermittwoch der Künstler ist ein Höhepunkt im Jahreskalender des Koblenzer Kulturprogramms. Die Mitwirkenden planen seit Jahren gemeinsam unter einem inhaltlichen Schwerpunkt einen künstlerisch gestalteten und stimmungsvollen Gottesdienst unter Beteiligung unterschiedlicher Gruppen. Ihren Ursprung hat die vom Dekanat Koblenz und dem Kulturdezernat geplante Veranstaltung in der Beendigung des Karnevals in Koblenz als eine Hochburg rheinischen Brauchtums. Beteiligt an Vorbereitung und Durchführung sind das Kulturamt und die Kultureinrichtungen der Stadt Koblenz wie das (Jugend-)Theater, die Rheinische Philharmonie, die Arbeitsgemeinschaft Bildender Künstler am Mittelrhein e.V. (AKM), aber auch das Dekanat Koblenz sowie der Jugendkammerchor der Singschule an der Liebfrauenkirche.

Der Gottesdienst wurde auf der Homepage der Stadt Koblenz (www.koblenz.de) gestreamt und ist dort bis Freitag, 19. Februar abrufbar. (jf)