TelefonSeelsorge-Stellen suchen interessierte Ehrenamtliche :Langfristiges Ehrenamt wird gebraucht
Trier - Zum internationalen Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember wirbt die TelefonSeelsorge Trier dafür, sich auch künftig für langfristige Ehrenämter zu bewerben und damit der Gesellschaft Stabilität und Konstanz zu geben. „Das Ehrenamt ist für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft enorm wichtig und für Viele ein Ausdruck praktizierter Nächstenliebe. Diesen Zusammenhalt brauchen wir heute genauso dringend, wie schon vor über 60 Jahren, als die TelefonSeelsorge gegründet wurde“, beschreibt Dr. Bernd Steinmetz, Leiter der Telefonseelsorge Trier, die Situation.
Eine hohe Zahl an Ehrenamtlichen engagiert sich teilweise schon seit Jahrzehnten bei der TelefonSeelsorge. „Engagement über viele Jahre oder gar Jahrzehnte ist automatisch an eine tiefe Verbundenheit gekoppelt, die vielen unserer Ehrenamtlichen Halt und Kraft gibt“, erklärt Gabriella Kokott, hauptamtliche Psychologin in der TelefonSeelsorge Trier. Diese Treue führt sie auf die Wertschätzung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück: Diese zeige sich etwa an der intensiven Ausbildung und der durchgängigen Betreuung.
In der Telefonseelsorge Trier arbeiten 65 ehrenamtliche und drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gemeinsam 860 Dienstjahre aufweisen. Die TelefonSeelsorge hat deutschlandweit 104 Stellen mit mehr als 7.500 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Alle Stellen bilden aus und freuen sich über neue Bewerberinnen und Bewerber, die sich ein Ehrenamt bei der TelefonSeelsorge vorstellen können. In der Telefonseelsorge Trier hat derzeit ein einjähriger Ausbildungskurs für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begonnen. Im Jahr 2020 beginnt ein weiterer Ausbildungskurs. „Die Telefonseelsorge Trier stellt sich ständig den neuen Herausforderungen“, sagt Stellenleiter Steinmetz. Psychologin Kokott ergänzt: „Neben 24 Stunden Telefonbereitschaft an sieben Tagen in der Woche und das über das ganze Jahr, also auch an Feier- und Ferientagen, vergeben wir bei persönlichen Krisen kurzfristig Vor-Ort Beratungstermine. In der Mailberatung im Internet erleben wir derzeit vorwiegend Anfragen junger Menschen, die jünger als 30 Jahre sind, und in einer ernsten Lebenskrise Suizidgedanken haben.“ Im Bistum Trier gibt es fünf teils ökumenisch getragene TelefonSeelsorge-Stellen.
Als eine der ersten Suizidpräventionsmaßnahmen in Deutschland wurde die TelefonSeelsorge 1956 gegründet. Um möglichst vielen Menschen den Kontakt zu ermöglichen, steht sie rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr bereit. Die Seelsorge ist ideologisch, konfessionell und politisch wertneutral. Die Anrufe werden vertraulich behandelt. Die TelefonSeelsorge ist dank der Unterstützung der Deutschen Telekom unter den Nummern 0800/1110111 und 0800/1110222 gebührenfrei erreichbar. Auch eine Chat oder Mailberatung ist möglich; Infos dazu sind unter www.telefonseelsorge.de zu finden. Bundesweit wurden 2018 wurden bundesweit 680.060 Telefonate, 45.167 Vor Ort- und 11.881 Chatgespräche geführt sowie 11.638 Mails geschrieben.
(JR)