Bolivienpartnerschaftswoche endet mit Gottesdienst mit Bischof Herbas in Völklingen:„Lasst uns diese Partnerschaft leben!“
Völklingen – Neben Broten und Kürbissen liegen auch Quinoa und Kaffee aus Bolivien im Erntedank-Korb, im Gottesdienst erklingen Gitarrenmelodien aus den Anden und die Predigt wird abwechselnd auf Spanisch und Deutsch gehalten: Mit Gästen aus Bolivien haben Völklinger Christen am Sonntag, 2. Oktober, am Erntedankfest den sogenannten Partnerschaftsgottesdienst in der St. Eligius-Kirche in Völklingen gefeiert. Hauptzelebrant war der bolivianische Bischof Jorge Herbas aus der ländlich geprägten Prälatur Aiquile. Mit dem Gottesdienst endete die diesjährige Bolivienpartnerschaftswoche des Bistums Trier, die vom 25. September bis 2. Oktober unter dem Motto „Gesunde Nahrung – heilende Pflanzen“ stand. In diesen Tagen haben die Partnerdiözesen – das sind die 18 bolivianischen Bistümer sowie die Bistümer Hildesheim und Trier – das Thema Gesundheit und Gesundsein bei Aktionen und Workshops in den Mittelpunkt gerückt.
„Die Weltkirche ist zu Gast in Völklingen. Unsere Gäste kommen aus unterschiedlichen Gegenden unseres Partnerlandes. Aus dem Amazonas-Gebiet, Santa Cruz, Cochabamba und Aiquile“, stellte der Völklinger Kaplan Michael Meyer die Gäste vor, die sich mit dem Lied „Yo creo“ (ich glaube) für den Empfang bedankten. Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort „Herr, stärke unseren Glauben“.
„Wir sollen trotz aller Schwierigkeiten treu im Glauben bleiben und aufrichtig unseren Weg weitergehen und das Gute tun“, forderte Bischof Jorge Herbas in seiner Predigt, die Kaplan Meyer ins Deutsche übersetzte. Die Bitte der Jünger an Jesus, ihren Glauben zu stärken, sei auch unser heutiger Wunsch. Es sei unsere Aufgabe als Christen, an der neuen Welt Gottes mitzuarbeiten und uns für sein Wirken einzusetzen. „Wir sollen dort die Wahrheit sagen, wo Lüge ist, Frieden stiften, wo Krieg und Gewalt herrscht, Versöhnung erwirken, wo Hass und Neid sind“, sagte Herbas. Er zeigte sich dankbar für die Partnerschaft zwischen Bolivien und dem Bistum Trier, die seit 62 Jahren besteht. „Unsere Partnerschaft gründet in dem einen Glauben, dass wir alle Geschwister sind. Es ist der eine Gott des Lebens, auch wenn wir unterschiedlich sind in Sprache und Kultur. Lasst uns Geschwister sein und diese Partnerschaft leben!“, rief er der Gemeinde zu.
Bei der anschließenden Gabenprozession zu Erntedank brachten die Gäste aus Bolivien neben Erde, Kartoffel, Brot und Wein auch eine Stola aus dem Amazonasgebiet und ein Charrango – ein Musikinstrument aus den Anden – zum Altar. „Wir bringen eine Stola aus dem bolivianischen Amazonasgebiet – mit der Aufschrift ,Custodiar la creación‘, ,Die Schöpfung bewahren`“, erklärten die Gäste, „die Stola ist mit vielen Fäden gewoben, so ist unsere Welt vielfach vernetzt.“ Das Charrango stehe dafür, dass Musik und Kultur die Menschen über die Sprachgrenzen hinweg verbindet. Die Kartoffeln haben ihren Ursprung in Lateinamerika, in Deutschland sind sie Grundnahrungsmittel. Ihre unzähligen Sorten stehen für die Vielfalt und den Lebensreichtum der Erde. „Wir bringen die Erde. Wir Menschen sind von ihr genommen und werden einst zu ihr zurückkehren. In Bolivien wird die Erde liebevoll als „Pachamama“ – „Mutter Erde“ angerufen“, sagten die Gäste. Brot und Wein stehen für die Frucht der menschlichen Arbeit sowie als Zeichen des Festes.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom renommierten bolivianischen Gitarristen Piraí Vaca aus Santa Cruz, der im Anschluss an die Messe eine Gitarrenmatinee gab.
Mehr Informationen zur Bolivienpartnerschaft gibt es unter: www.bolivienpartnerschaft.bistum-trier.de
(uk)