Gesprächsrunde mit Bischof und Präses thematisiert Ökumene-Votum "Gemeinsam am Tisch des Herrn":Lösung in Sicht für jahrhundertealte Streitfrage?
Trier – Es ist eine Auseinandersetzung, die bis weit ins Mittelalter zurückgeht und schließlich sogar prägend war für die Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen: Die Frage, wie Leib und Blut Jesu Christi beim Abendmahl anwesend sind – eher symbolisch oder ganz real. Sie beschäftigt auch heute noch die Ökumene, also jene Bewegung, die sich um einen Ausgleich und enge Zusammenarbeit zwischen den christlichen Konfessionen bemüht. Ein Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen hat dazu 2019 ein gemeinsames Votum herausgegeben, das den Titel „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ trägt. Darin wird versucht, neue Möglichkeiten zum Thema Kirchenverständnis und Abendmahlfrage zu eröffnen.
Im Mittelpunkt stehen die Kirchen der Reformation und die Römisch Katholische Kirche. Das Papier des Ökumenischen Arbeitskreises arbeitet vergleichend und betrachtet alle Liturgien von der Zeit des frühen Christentums bis zum Mittelalter mit allen Kontroversen und kommt zu dem Fazit, dass eine Abendmahlgemeinschaft möglich sei, wenn sie gewollt wäre. Am Ende steht das Votum für die Möglichkeit, wechselseitig an den Abendmahlfeiern der anderen Konfessionen teilnehmen zu können.
Darüber werden in einer teils digitalen Diskussionsrunde am Freitag, 14. Mai von 15 bis 17 Uhr Bischof Dr. Stephan Ackermann und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel, mit den Mitgliedern des Ökumenischen Arbeitskreises Prof. Johanna Rahner und Prof. Volker Leppin ins Gespräch kommen. Prof. Andreas Mühling von der Universität Trier wird die Veranstaltung, die im Internet übertragen wird, moderieren. Interessierte sind eingeladen, sich über die Kommentarfunktionen auf Youtube oder vorher per E-Mail mit Fragen an der Live-Diskussion zu beteiligen. Der Stream ist abrufbar auf: www.t1p.de/Tisch-des-Herrn oder auf: www.bistum-trier.de/oekumene.