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Boppard: Bischof Ackermann segnet Torhaus des „Hof der Hoffnung“ ein:„Macht hoch die Tür“

91 "Höfe der Hoffnung" - einer von ihnen steht in Boppard. Bischof Ackermann segnete das Torhaus ein und konnte die Arbeit des Hauses kennenlernen.
Datum:
21. März 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
 Boppard – Am Josefstag nehmen katholische Kirche und Politik besonders benachteiligte junge Menschen in den Blick. Aus diesem Grund  hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann am 19. März das Bopparder Haus Sabelsberg besucht, das seit 2013 die weltweit 91. Fazenda da Esperanca - Hof der Hoffnung - ist. Dort segnete er das Torhaus der denkmalgeschützten Villa nach der Sanierung ein. Die Anwesenheit zahlreiche Bopparder zeigte, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt die offene christliche Stätte zur Heilung suchtkranker Jugendlicher annehmen und unterstützen. Im September 2013 hatte Ackermann die Einrichtung eröffnet – nun tauschte er sich mit den „Machern“ des seit 2015 vom Vatikan  anerkannten „privaten Vereins von Gläubigen“ aus. Bruder Hans Stapel und Nelson Giovanelli berichteten von den Anfängen bis zu heute 112 Bauernhöfen in 17 Ländern, auf denen Menschen durch das gelebte Evangelium, Liebe und Arbeit in bis zu 80 Prozent der Fälle (gemessen fünf Jahre nach ihrem einjährigem Aufenthalt auf den Fazendas) von ihren Süchten weggekommen und zu neuen Menschen geworden sind. Seit der Gründung vor über 25 Jahren hätten 30.000 Jugendliche Zuflucht in den Fazendas gefunden. Im Bopparder Haus wohnen derzeit neun Jugendliche. Platz ist für 12 junge Leute. Jede Sucht, sagten die Gründer der Höfe der Hoffung, sei in ihrem tiefsten Grund die Suche nach Liebe und Zuwendung. Über das gelebte Wort des Evangeliums und die damit verbundene „Rekuperation“, das „sich wiedergewinnen“, würden die jungen Leute zu neuen Menschen, die ihr Leben glückvoll gestalten können. Die drei Säulen auf diesem Weg seien über die Dauer eines Jahres „Spiritualität, Gemeinschaft und Arbeit“. Sergeji (22) hat erfahren, dass ein Leben ohne Drogen viel besser ist. Vor allen bekannte er: „Wenn die Wirkung vorbei ist, ist es viel schlimmer. Hier habe ich gelernt, im Verzicht durchzuhalten und zu kämpfen.“ Jonas (19) wollte erst nicht glauben, dass es tatsächlich Leute gibt, die ihm helfen wollen und können. „Ich bin glücklich, diesen Weg gegangen zu sein“, sagte er. Auch seine Eltern waren an diesem Besuchstag glücklich: „Er strahlt und ist endlich zufrieden, glücklich über das Erreichte. Uns ist eine große Sorge genommen.“ Nun können Jonas und seine Eltern über eine Ausbildung nachdenken. Bischof Dr. Ackermann beschrieb die symbolische Bedeutung des Tores und damit des Torhauses: „Macht hoch die Tür.“ Kein Mensch solle die Rolladen  herunterlassen, sondern sein Herz öffnen. Gleichzeitig beschütze das Tor aber auch. Der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages, Joachim Mertes sagte: „Wer heilt, hat Recht“, und übergab einen Scheck für die Heizkosten. Informationen rund um das Projekt und das Haus Sabelsberg sind unter www.sabelsberg.de zu finden.