Workshop der Schulseelsorge:Märchenhafte Momente in Neunkirchen
Neunkirchen – Etwa die Größe eines kleinen Fernsehers hat die Bühne der angehenden Kinderpflegerinnen und -pfleger des TGSBBZ Neunkirchen. Die Kulissen und Figuren sind von den 18- bis 56-Jährigen eigenhändig ausgeschnitten und bunt bemalt. „Morgens früh um sechs…“, ertönt die Stimme der Sprecherin. Die Seniorinnen und Senioren des Altenheims „Katharina von Bora“ sind bereits mitten der Welt von Otfried Preußlers „Die kleine Hexe“ angekommen und fallen mit ein: „…kommt die kleine Hex‘!“. Die kleine Hexe ist eine zweidimensionale Pappfigur, die auf Holzschienen vor dem kleinen roten Vorhang bewegt wird.
Im Rahmen des Workshops „Was ist denn das für ein Theater? Koffertheater und andere Erzählmethoden nicht nur für biblische Geschichten“ organisiert von der Schulseelsorge haben sich die Schülerinnen und Schüler in der Zeit zwischen schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfungen mit dem Papiertheater auseinandergesetzt. Unter Anleitung von Charlotte Ebert, die in Neunkirchen seit Jahren mit ihrem Nähkastentheater auftritt, erarbeitete die Gruppe gemeinsam mit Pastoralreferentin Andrea Rupp mehrere Stücke für das Papiertheater. „Eine Schülerin, die sehr gut zeichnen kann, malte die Figuren für das Stück, andere griffen auf Farbkopien aus Bilderbüchern zurück, die sie einlaminiert haben“, erzählt Rupp.
Tischtheater-Tournee in Kita und Schule
Auf diese Weise entstanden neben der kleinen Hexe, eine Geschichte zum Thema Zähneputzen und zum Umgang mit Tod und Trauer bei Kindern sowie die Bibelgeschichte vom verlorenen Schaf. „Frauen aus der Klasse, die aus dem arabischen Kulturraum kommen, haben das Märchen von Alibaba umgesetzt und auf Deutsch und Arabisch aufgeführt. Auch das ist bei den Seniorinnen und Senioren sehr gut angekommen“, berichtet Rupp. In den letzten Tagen sind die Schülerinnen und Schüler auf „Tournee“ gegangen und haben ihre Stücke im benachbarten Kindergarten Villa Regenbogen, dem Altenheim Katharina von Bora, den Kindern des Projekts „Schlaufüchse“, einem Angebot der Caritas für Kinder ohne Kita-Platz in Illingen sowie den Kindern des Caritas-Projekts „Wiesel“ für Kinder aus suchtbelasteten Familien aufgeführt.
Eine weitere Aufführung gab es für die Unterstufenschüler*innen des TGSBBZ. „Ich könnte hier stundenlang zuhören“, so eine Schülerin. Auch Pastoralreferentin Andrea Rupp zieht eine positive Bilanz: „Das Projekt hat Groß und Klein Freude gemacht. Es war eine gelungene Sache, von der beide Seiten profitiert haben.“ Sie hätten viel für die Praxis mitgenommen und gelernt, wie man bereits mit einfachen Dingen schöne Impulse setzen kann, so die Rückmeldung der neuen Kinderpfleger*innen.