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Mergener Hof und Brüderkrankenhaus veranstalten Zirkusfreizeit für Kinder :Manege frei für die Miez! 

Mit echten Zirkuskünstlern und -pädagogen zusammen üben pro Woche 110 Kinder für ihren großen Auftritt.
Datum:
1. Aug. 2024
Von:
Inge Hülpes

Trier – Clowns, Akrobatinnen und sogar ein Fakir mit Nagelbrett: Beim Mitmach-Zirkus „Zappzarapp“ ist ganz schön was los. Im und um das blau-rot-gestreifte Zelt üben sich Trapezkünstlerinnen in Balance, während kleine Zauberer ihren Tricks den letzten Schliff verpassen. Denn in den ersten drei Wochen der Sommerferien gehört der sonst so beschauliche Park gleich hinter dem Trierer Brüderkrankenhaus (BKT) den jungen Artist*innen der Zirkusfreizeit des Jugendzentrums MJC Mergener Hof, vielen wohl besser bekannt als „die Miez“. Gemeinsam mit echten Zirkuskünstlern und -pädagogen üben pro Woche 110 Kinder für ihren großen Auftritt vor Eltern, Verwandten und Freunden am Ende der Woche – immer unter dem Motto: „Kannst Du nicht war gestern!“ 

Janik Jung, Tina Klein und Markus Leineweber (vlnr.)

Mittendrin im Gewimmel steht Miez-Leiterin Tina Klein und überblickt das Ferienangebot für insgesamt rund 330 Kinder und Jugendliche aus Trier und Umgebung, das ihr Vorgänger Kai Wichmann vor acht Jahren initiiert hat. Realisiert werden konnte die Ferienfreizeit in Zusammenarbeit mit dem BKT, das alle Beteiligten mit Mittagessen aus der Cafeteria versorgt, den Platz und die Technik zur Verfügung stellt und die Zirkusleute im Gästehaus beherbergt. „Die Zirkusfreizeit ist wirklich ein Erfolgskonzept. Und unser Park soll ja den Menschen dienen, und zwar allen Generationen“, sagt Markus Leineweber, Hausoberer des BKT. Weitere tatkräftige Unterstützung komme von Eltern und Ehrenamtlichen, die sich vor allem beim Aufbau und der Workshop-Gestaltung einbringen, sagt Klein. „Ehrenamtliche sind neben unseren Hauptamtlichen die treibenden Kräfte hier, ohne die das alles gar nicht möglich wäre.“ Darunter sind zum Beispiel Praktikant*innen von der St.-Helena-Schule und etliche Jugendliche, die selbst schon als Kind in der Zirkusfreizeit waren und nun als Betreuer*innen mithelfen.   

Hier lernt man: Ich bin genau richtig, wie ich bin 

Maren Cremer (37) von Zappzarapp ist studierte Heilpädagogin, hatte aber schon immer ein Faible für den (Straßen-)Zirkus. Für sie fängt die Arbeit, in der sie künstlerische und sozialpädagogische Aspekte verbindet, schon einige Wochen im Voraus an, wenn sie den Workshopleiter*innen auf einer Fortbildung zum Beispiel die unterschiedlichen Zirkus-Genres nahebringt und sie in Sachen Sicherheit schult. „Der Zirkus bietet einen wunderbaren Rahmen, um ganz viel umzusetzen, was in Standardeinrichtungen oft nur schwer möglich ist, nämlich Inklusion und Teilhabe. Genau das wünschen wir uns ja in unserer Gesellschaft“, ist Cremer überzeugt. Die Erfahrung, die Kinder hier machen können, sei: Ich bin genau richtig, wie ich bin, und werde auch genau so angenommen.  

So viele Kinder, mit denen man Freundschaft schließen kann 

Katharina (10) ist schon zum fünften Mal mit dabei und mag tatsächlich alles an der Zirkusfreizeit. „Besonders krass ist aber der Fakir, da kann man nämlich auf einem Nagelbrett und auf Scherben stehen.“ Rosemarie (10), die Katharina hier kennengelernt hat, mag am liebsten das Vertikaltuch, an dem man in luftiger Höhe Kunststücke turnen kann. „Die Technik, wie man da hochkommt, lernt man hier“, berichtet sie. Ein wenig aufgeregt seien sie ja schon vor der großen Show. Und so richtig festgelegt auf eine Rolle haben sich beide auch noch nicht. Klar sei allerdings: „Nur bei den Clowns kann gar nichts schiefgehen. Da vergisst man höchstens seinen Text. Aber dann kann man einfach improvisieren.“ Das Beste jedoch, da sind sich beide einig, ist „dass so viele Kinder in unterschiedlichem Alter da sind, mit denen man Freundschaften schließen kann“.   

Die Zirkusfreizeit sowie alle anderen Ferienangebote der MJC sind sehr begehrt – wer einen Platz ergattern will, sollte sich im kommenden Jahr früh genug anmelden. Weitere Informationen gibt es auf www.mjctrier.de  

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