Kostenloser Musik-Workshop mit bekanntem Klezmer-Klarinettist in Schweich :„Meet Klezmer!“

Schweich – Menschen verschiedener Kulturen und Religionen durch die Kraft der Musik zusammenführen: Das ist die Idee hinter dem Workshop „meet Klezmer“ (Treffe Klezmer) des renommierten Klarinettisten Helmut Eisel, der am 28. September in Schweich stattfinden wird. Eisel hat sich angesichts anhaltender Fremdenfeindlichkeit und eines wachsenden Antisemitismus in Deutschland zum Ziel gesetzt, durch das gemeinsame Musizieren Raum für Gespräche, Fragen und gegenseitiges Verständnis zu schaffen. „Mit Musik bauen wir Brücken der Begegnung zwischen Kulturen“, so Eisel, der viele Jahre lang eng mit dem wohl berühmtesten Klezmer-Vertreter Giora Feidman im Rahmen von Workshops und Konzerten unter anderem in Israel zusammenarbeitete.  

Anlass für den Workshop ist der 82. Jahrestag der Deportation von mehr als 500 jüdischen Menschen aus der Großregion Trier-Luxemburg in das Ghetto Litzmannstadt im polnischen Łódź. Nur 13 der 513 jüdischen Kinder, Frauen und Männer überlebten. An ihr Schicksal erinnert die AG Gedenken Schweich auch mit der Ausstellung „Jetzt wissen wir erst, wie schön die Heimat war“, die vom 3. bis zum 31. Oktober in der ehemaligen Schweicher Synagoge zu sehen ist. „Neben dem Blick zurück, dem Gedenken und Erinnern, wollen wir den Blick aber auch auf das Heute lenken. Wir möchten erlebbar werden lassen, dass ein Miteinander in Vielfalt möglich ist.“ Die Klezmer-Musik erzähle Geschichten und biete Raum fürs Improvisieren: Lachen, weinen, streiten, sich vertragen – all das umfasse die Sprache der Musik spielerisch und „mit hohem Spaßfaktor“, so Schwickerath.  

Am Workshop am Donnerstag, 28. September, ab 19 Uhr in die ehemalige Synagoge in Schweich können alle teilnehmen, die Freude am gemeinsamen Musizieren haben – ob jung oder alt, ob Einzelpersonen oder Musikvereine und Musikgruppen. Wer ein Musikinstrument besitzt, kann dieses mitbringen, alle anderen erhalten eines vor Ort. Die Ergebnisse des Workshops werden mit Eisel und dem Pianisten Sebastian Voltz in einem Abschlusskonzert am Dienstag, 31. Oktober, um 18 Uhr in der ehemaligen Synagoge Schweich aufgeführt. Interessierte können sich bis zum 17. September bei Judith Schwickerath (0151-11124413, judith.schwickerath@bistum-trier.de) oder beim Pastoralen Raum Schweich (06502-9371600, schweich@bistum-trier.de) melden. Explizit eingeladen sind Schulklassen und Jugendgruppen: Eisel bietet dazu an, zu Workshopeinheiten in die Schule zu kommen.  

Das Gesamtprojekt findet in Trägerschaft der AG Gedenken des Pastoralen Raums Schweich statt und wird von der Partnerschaft für Demokratie der VG Schweich finanziell unterstützt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Auf Anfrage kann vorab Notenmaterial zur Ansicht zugeschickt werden. Weitere Infos zum Projekt finden sich auch unter www.helmut-eisel.de/projekte/meet-klezmer.