Bereits im vergangenen Jahr knüpfte die Theologische Fakultät Trier an die guten Partnerschaftsbeziehungen des Bistums zu Bolivien an.:Meilenstein in theologischer deutsch-bolivianische Zusammenarbeit 

In seiner Ansprache während des Festaktes in Cochabamba ging Walter Euler auf die Bedeutung weltkirchlicher Perspektiven für Kirche und Theologie in Deutschland ein. Es sei offensichtlich, dass nicht nur die europäischen Kirchen eine Erneuerung bräuchten, sondern auch die europäische Theologie. Man müsse sich für neue Perspektiven und Horizonte öffnen und den Mut haben, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. In gewisser Weise seien die Kirchen in Europa und mit ihnen die theologischen Fakultäten gezwungen, wieder an dem Punkt anzufangen, an dem die frühen Christen in den ersten Jahrhunderten der Zeitrechnung gewesen seien. „In dieser Situation“, so Euler, „bekommen Kooperationen mit Hochschulen in anderen Kontinenten einen weitaus größeren Stellenwert als zu früheren Zeiten. Sie helfen den Lehrenden ebenso wie den Studierenden, die Dinge neu zu sehen.“ Die Repräsentanten der bolivianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Oscar Omar Aparicio Céspedes (Cochabamba) sowie Bischof Jorge Herbas (Aiquile) würdigten die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags als einen wichtigen Meilenstein in der Partnerschaft der Fakultäten. 

Bereits im vergangenen Jahr knüpfte die Theologische Fakultät Trier an die guten Partnerschaftsbeziehungen des Bistums Trier zu Bolivien an, als der Lehrstuhl für Pastoraltheologie mit Homiletik eine dreiwöchige Studienreise für Studierende in das lateinamerikanische Land organisierte. Im kommenden Jahr werden die beiden Theologischen Fakultäten zusammen mit der Protestantischen Universität Ruanda eine interkontinentale Tagung zur Schöpfungstheologie organisieren, bei der ein lateinamerikanisch-afrikanisch-europäischer Trialog entstehen wird. Im Folgejahr 2027 soll es eine weitere Studienreise für Studierende geben. Darüber hinaus werden Professorinnen und Professoren aus Deutschland eingeladen, künftig an der von der bolivianischen Fakultät herausgegebenen Fachzeitschrift „Yachay" mitzuwirken, während die Theologinnen und Theologen aus Bolivien gebeten werden, Beiträge in theologischen Publikationen in Deutschland zu publizieren. So sollen die verschiedenen theologischen Perspektiven gegenseitig wahrgenommen und in einen weltkirchlichen Diskurs gebracht werden. Noch in diesem Jahr werden Rektor Manuel Hurtado Durán und die Professorin für neutestamentliche Exegese, Bernardeth Carmen Caero Bustillos, anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten der Theologische Fakultät Trier, die in diesem Jahr ihr 75jähriges Bestehen feiert, nach Deutschland kommen. 

Die „Universidad Catolica Boliviana San Pablo“ ist die bedeutendste theologische Fakultät in Bolivien und gilt als eine der führenden theologischen Hochschulen auf dem lateinamerikanischen Kontinent. Inhaltliche Schwerpunkte setzt die Fakultät traditionell in den Bereichen der Pastoraltheologie und Missionswissenschaft. Freundschaftliche Beziehungen verbinden die Theologische Fakultät Trier seit Jahrzehnten mit der Fakultät in Cochabamba sowie mit der Kirche in Bolivien.  

Weitere Informationen und Fotos der Unterzeichnung gibt es auf www.theologie-trier.de.