Trierer Weihbischof beendet Besuchsreihe im Pastoralen Raum Betzdorf :Mit Blick in die Zukunft

Betzdorf – Der Pastorale Raum (PastR) Betzdorf lebt durch seine engagierten Ehrenamtlichen, die durch ein motiviertes Leitungsteam und hauptamtliche Mitarbeitende gefördert und unterstützt werden – so lautet ein Eindruck des Trierer Weihbischofs Robert Brahm, der im Rahmen einer sogenannten Visitation (Besuchsreise) über einige Wochen das kirchliche Leben in den Pfarreien St. Barbara Trierer Insel und in der Pfarreiengemeinschaft Gebhardshain-Elkenroth kennenlernte. Zugleich spendete er Jugendlichen das Sakrament der Firmung. Wie Kirche auch noch zukünftig für Menschen da sein könne, bewegt die Verantwortlichen vor Ort.
Bei seinen mehrtägigen Aufenthalten besuchte Weihbischof Brahm unterschiedliche Gruppierungen und Menschen, die sich im Sinne eines christlichen Glaubens für andere einsetzen. So besuchte er die Gruppe der Christlichen Krankenhaushilfe im DRK-Klinikum Kirchen. Die sogenannten Grünen Damen und Herren berichteten Brahm von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit, bei der sie Patientinnen und Patienten besuchen, Gespräche anbieten, Ängste und Verzweiflung aushalten sowie kleine Besorgungen erledigen. „Gut, dass Sie da sind!“, sagte Brahm.

Daneben präsentierten sich exemplarisch Orte von Kirche und Kooperationspartner wie die Lebensberatungsstelle des Bistums, die evangelische Kirche wie auch der Landkreis oder der Caritasverband Rhein-Wied-Sieg. Bei der Caritas lernte Brahm unterschiedliche Begegnungsmöglichkeiten (der Caritas) im Bereich der Migration und Integration kennen. Obwohl sie in unterschiedlichen Kulturen aufgewachsen sind, eint sie der Wille, gemeinsam Deutsch zu lernen. Geleitet wird der Kurs von pensionierten Lehrerinnen und Lehrern. „Was Sie tun, lässt sich nicht mit Geld bezahlen. Ihr Engagement ist ein ganz großes Geschenk“, dankt Brahm insbesondere den Menschen, die sich in ihrer Freizeit um andere kümmern.
Er habe einen positiven Eindruck von der Region erhalten, die er noch als Jugendseelsorger in den späten 1980er Jahren kennt. Doch die Zeiten und das Zugehörigkeitsgefühl der Menschen zur (katholischen) Kirche hätten sich stark gewandelt. „Wie geht zukünftig eine Erstkommunion- und Firmvorbereitung, wenn wir keine Hauptamtlichen mit diesem Schwerpunkt mehr haben und Eltern sich nicht ehrenamtlich einbringen?“, fragt sich das Leitungsteam bestehend aus Dekan Augustinus Jünemann, Gemeindereferentin Regine Wald und Diplom-Betriebswirt Thomas Düber. Hier erhofften sie sich Konzepte aus dem Bischöflichen Generalvikariat. „Jetzt geht es noch durch viel Einsatz, aber wir müssen uns zukünftig umstellen“, weiß Wald. Daher sei es wichtig, sich auf die kommende Zeit mit weniger Gläubigen sowie personellen und finanziellen Ressourcen einzustellen. Momentan könnten schon wichtige Felder wie die Kinder- und Jugendarbeit nicht mehr besetzt werden, weil das hauptamtliche Personal fehle. „Auch für Senioren gibt es zu wenige Angebote. Gerade hier stehen wir vor großen gesellschaftlichen Aufgaben durch Einsamkeit oder Altersarmut. Eigentlich ist da ein Platz für Kirche, da müssten wir sein“, ist sich Wald der Lage bewusst.
Schwerpunkte setzen

Ein Schritt in die Zukunft seien auch die zum Jahresanfang geschehenen und noch anstehenden Fusionen der Pfarreiengemeinschaften. Obwohl viele Dinge gut liefen, wie die Zusammenarbeit mit der Caritas insbesondere in der Trauerarbeit, es viele Engagierte gebe, wie auch eine gut vernetzte Messdienerarbeit, „müssen wir doch damit leben, eine kleinere Kirche zu werden, das bereiten wir vor und bilden Schwerpunkte“, erklärt Jünemann. Es sei schwer, sich bei den vielfältigen Herausforderungen Innovationen zu überlegen, „aber das brauchen wir in Zukunft, um weiterhin Kirche und Seelsorge vor Ort zu sein“, so Wald.
Weihbischof Brahm sieht die Notwendigkeit, „zum einen Kooperationen über den kirchlichen Bereich mit Gruppen und Institutionen auszubauen, die unsere Grundanliegen teilen. Zum anderen gilt es Bedingungen zu schaffen, sodass sich das Ehrenamt gut weiterentwickelt, denn das ehrenamtliche Engagement spielt eine große Rolle im Pastoralen Raum Betzdorf“, betont Brahm. Das Bistum Trier habe diese Notwendigkeit erkannt und initiiere derzeit Engagemententwicklerinnen und Engagemententwickler in den Pastoralen Räumen und habe eine breite Ehrenamtsförderung.
Der Pastorale Raum Betzdorf umfasst die Pfarreiengemeinschaft Gebhardshain-Elkenroth (die zum 1. Januar 2026 fusionieren wird) und die Pfarrei St. Barbara Trierer Insel, die zum 1. Januar 2025 gegründet wurde. Im Pastoralen Raum leben fast 26.000 Katholik*innen, an dessen Spitze ein Leitungsteam mit Dekan Dr. Augustinus Jünemann, Gemeindereferentin Regina Wald und Diplom Betriebswirt Thomas Düber steht. Unterschiedliche ehrenamtliche Gremien bestimmen die Schwerpunkte mit. Das Büro des Pastoralen Raumes und des Leitungsteams befindet sich in Betzdorf in der Decizer Straße 8.