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Jugendliche aus Saarbrücken freuen sich auf den Weltjugendtag:Mit der Maggi-Flasche im Gepäck zum Papst

In wenigen Tagen geht es los zum Weltjugendtag nach Lissabon. In Saarbrücken steigt die Vorfreude und die letzten Vorbereitungen stehen an.
Junger Saarbrückerinnen und Saarbrücker freuen sich auf den Weltjugendtag in Lissabon: Hannah, Lilli, Luca, Marieke, Christian (hintere Reihe von links), Bélem, Chantal und Benedikt (vordere Reihe von links)
Datum:
5. Juli 2023
Von:
Ute Kirch

Saarbrücken – In wenigen Tagen ist es endlich so weit: Ende Juli beginnt das Abenteuer Weltjugendtag in Portugal. Mit zum Welttreffen der katholischen Jugend mit Papst Franziskus fahren auch rund 60 Jugendliche aus dem Raum Saarbrücken, die sich seit Monaten in der Jugendkirche eli.ja auf die große Fahrt vorbereiten. Zu dem Großereignis Anfang August erwarten die Organisatoren Hunderttausende junge Menschen aus aller Welt. 270 von ihnen werden aus dem Bistum Trier anreisen. 

 

Die Vorfreude ist Hannah (15), Chantal (19), Luca (20), Marieke (20), Benedikt (23), Lilli (19) und Bélem (27) aus Saarbrücken deutlich anzumerken, als sie sich Anfang Juli in eli.ja über die letzten Vorbereitungen austauschen. „Ich habe mir neue Sachen gekauft: eine kleine Luftmatratze und einen kleinen Schlafsack, der gut verstaut werden kann“, erzählt Lehramtsstudentin Marieke. „Ich freue mich auch auf die letzte Nacht im Freien auf dem Feld zum Nachtgebet mit dem Papst“, sagt Chantal, die in Saarbrücken Musikwissenschaften studiert. Wobei die Gruppe die Frage umtreibt, was sie tun sollen, sollte es dann regnen. „Ich nehme einen Seesack mit, in den ich den Schlafsack packen kann“, empfiehlt Hannah, die die Marienschule besucht. Die Frage „Koffer oder Rucksack?“ ist bereits einhellig geklärt: Rucksack.

In mehreren Workshops haben sich die jungen Leute auf den Weltjugendtag und das Gastland Portugal vorbereitet: „Wir haben zusammen portugiesisch gekocht, die Hymne vom Weltjugendtag gelernt und den Tanz dazu geübt“, erzählt Marieke. Darüber hinaus gab es einen kleinen Portugiesisch-Crashkurs und Informationen zur Geschichte Portugals. Auch spirituell haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Weltjugendtag eingestimmt und sich etwa mit dem diesjährigen Motto „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg (Lk 1,39) auseinandergesetzt.

 

Für die sechs Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist es der erste Weltjugendtag. „Ich freue mich auf den interkulturellen Austausch. Junge Menschen aus vielen Nationen kommen zusammen. Das erlebt man sonst nicht“, sagt Chantal. „Ich finde es interessant, zu erleben, wie katholische Kirche in anderen Ländern funktioniert“, sagt Benedikt. „Wie sehen sie die Zukunft der Kirche?“, fragt Chantal.

Die Gruppe freut sich auf die Begegnung mit jungen Menschen aus aller Welt, denen ihr Glaube ebenfalls wichtig ist. „Ich freue mich am meisten darauf, dass wir den Glauben mit so vielen unterschiedlichen jungen Menschen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten feiern und am Ende auch darauf, dass wir auf dem Feld schlafen und den Papst sehen“, Hannah. Mit etwas Sorge verfolgen die sieben die Nachrichten über den Gesundheitszustand des Kirchenoberhauptes, der sich Anfang Juni einer Darm-OP unterziehen musste. „Es wäre schade, wenn er nicht kommt“, sind sie sich einig. Papst Franziskus hat unterdessen Zweifel, ob er aus gesundheitlichen Gründen teilnehmen könne, abgewiegelt: „Einige denken, dass ich aufgrund von Krankheit nicht gehen kann. Aber der Arzt hat mir gesagt, dass ich kann. Also werde ich bei euch sein.“

Für Hannah, Lilli und Belém, die in eli.ja ein Freiwilliges Soziales Jahr machen, beginnt die Reise bereits etwas früher. Sie haben sich dafür entschieden, mit insgesamt 120 Jugendlichen aus dem Bistum Trier mit dem Bus zu fahren. Am 23. Juli geht es los, nach einem Zwischenstopp in Frankreich fahren sie zunächst in das portugiesische Bistum Aveiro, wo sie einige Tage in Gastfamilien untergebracht sein werden und während der „Tage der Begegnung“ in Kultur und Lebensart der Portugiesen schnuppern können. „Wir haben kleine Gastgeschenke besorgt, die möglichst gut noch in den Koffer passen. Wir bringen aus dem Saarland eine kleine Flasche Maggi mit und haben Armbänder geknüpft und kleine Buttons, die man sich gegenseitig an den Rucksack stecken kann“, erzählen sie. Chantal, Luca, Marieke und Benedikt haben sich für das „Flugmodul“ entschieden, sodass sie zum Start des Weltjugendtags am 1. August in Lissabon ankommen werden.   

Noch sind die Vorbereitungen auch in Lissabon nicht abgeschlossen: „Wir wissen noch nicht, wo wir schlafen. Vermutlich in einer Schule oder Turnhalle“, sagt Pastoralassistent Christian Jager, der als Gruppenleiter für 20 Jugendliche verantwortlich ist. Neben spirituellen Angeboten wie etwa Katechesen (Gespräche über den Glauben unter verschiedenen Aspekten), Gottesdiensten oder der Abschlussmesse mit Papst Franziskus, soll es in den Tagen auch Gelegenheit geben, Lissabon in kleinen Gruppen touristisch zu erkunden. „Ich denke, wir kommen mit Erfahrungen zurück, die uns unser Leben lang begleiten werden“, ist sich Benedikt sicher.