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Bischof Ackermann verabschiedet emeritierten Weihbischof Gebert offiziell :Mit großer Bereitschaft auf Dienst eingelassen 

Bischof Dr. Stephan Ackermann hat den emeritierten Weihbischof Franz Josef Gebert im Rahmen der Abschlussvesper der Heilig-Rock-Tage offiziell verabschiedet.
Weihbischof em. Franz Josef Gebert (Mitte), Domvikar Michael Keller (links) und Domvikar Oliver Laufer-Schmitt (rechts) bei der Abschlussvesper.
Datum:
23. Apr. 2024
Von:
Judith Rupp

Trier – Dass er den am 24. Februar 2024 emeritierten Weihbischof Franz Josef Gebert (siehe Dank für Wirken als Priester und Bischof (paulinus-bistumsnews.de)) nun auch offiziell „aus dem aktiven Dienst“ verabschiedet hat, wollte Triers Bischof Dr. Stephan Ackermann gar nicht so leicht über die Lippen kommen am 21. April in der Vesper im Trierer Dom. Denn Gebert werde und wolle ja weiterhin mithelfen, wie und wo es die Kräfte erlauben. „Wir danken Dir, dass Du dazu bereit bist, und wünschen Dir und uns, dass Dir das unter dem spürbaren Segen Gottes noch für eine gute Wegstrecke vergönnt ist.“ 

Dass sich die Verabschiedung mit der Abschlussvesper der Heilig-Rock-Tage verbinde, sei eine „schöne Fügung: Denn schließlich hat Weihbischof Gebert die Heilig-Rock-Tage seit ihrer Entstehung nach der Wallfahrt von 1996 wesentlich mitgeprägt“. Neben der großen Gottesdienstgemeinde, die die Bistumsgemeinschaft repräsentiere, und Geberts Familie begrüßte der Bischof den Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Kardinal Hollerich, und Georges Hellinghausen, den Dompropst der Luxemburger Kathedrale, wo Gebert Ehrendomherr ist. Aus dem Nachbarbistum Limburg war Weihbischof Dr. Thomas Löhr dabei, die Ökumene war durch den Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Christoph Pistorius, vertreten.  

„Mit großer Bereitschaft auf neuen Lebensabschnitt eingelassen“ 

Bischof Ackermann bei der Würdigung

Ackermann erinnerte daran, dass Gebert 2017 das Amt des Weihbischofs mit 68 Jahren in einem Alter übernommen habe, in dem andere schon im Ruhestand seien. Nachdem er im Bistum über lange Jahre verschiedene verantwortliche Positionen wie die Leitung der Hauptabteilung Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat Trier (1991-2000) oder den Vorsitz des Diözesan-Caritasverbandes Trier (2000-2021) innehatte, habe er sich „auf diesen Dienst und diesen neuen Lebensabschnitt mit großer Bereitschaft eingelassen“, würdigte Ackermann den emeritierten Weihbischof.  

Neben der guten seelischen und körperlichen Verfassung, die ein solches Amt brauche, nannte Ackermann verschiedene Eigenschaften Geberts, die es diesem ermöglicht hätten, den Dienst als Weihbischof „über fast sieben Jahr in segensreicher Weise wahrzunehmen“: Geberts „ehrliches, waches Interesse an der Welt und an Menschen, Themen und Situationen, und die Bereitschaft, sich darauf einzulassen“, sowie die Gelassenheit, die „eine Frucht seiner Spiritualität, seines Lebens aus dem Glauben“ sei.  

„Große und kleine Dienste bereitwillig angenommen“ 

Als dritte Eigenschaft nannte Ackermann die Dienstbereitschaft, mit der Gebert sich immer wieder für Aufgaben zur Verfügung gestellt habe. So habe Gebert als Weihbischof zwei Jahre lang die Pfarrverwaltung in Prüm übernommen, und in der Zeit, als der Pastorale Raum Saarbrücken ohne Dekan war, sei er dort häufig vor Ort präsent gewesen und habe damit Engagements übernommen, die über den regulären Dienst des Weihbischofs „weit hinaus“ gingen. Doch nicht nur große Herausforderungen habe Gebert bereitwillig angenommen: „Es sind auch die kleinen Dienste im Alltag, Vertretungen und Kontakte, Besuche, die Du für unser Bistum wahrgenommen hast und wahrnimmst. Du bist Dir auch für die kleinen Dinge nicht zu schade. Standesdünkel ist Dir wirklich fremd. Das werden sehr viele, die heute Abend hier im Dom sind, bestätigen, und dafür danken wir Dir.“ 

Gebert: „Mehr zurückbekommen, als ich eingesetzt habe“ 

Weihbischof em. Franz Josef Gebert

Den Dank für sein Wirken, den Bischof Ackermann ihm ausgesprochen habe, setzte der emeritierte Weihbischof in Bezug zu den Weggefährtinnen und Weggefährten und den Menschen, denen er im Laufe seines Dienstes begegnet sei. Denn ein solches Wirken sei „nur möglich, wenn es viele Menschen gibt, die das annehmen“, aus dem Glauben an Jesus Christus heraus. Er habe so viel zurückbekommen, sagte Gebert, „deswegen habe ich diese Tätigkeit, den Auftrag in den ganz verschiedenen Aufgaben und Situationen nie als eine Last empfunden“. Natürlich habe es auch schwierige Zeiten gegeben, „Dinge und Situationen, in denen man scheitert, wo man nicht weiterkommt“. Das gehöre im kirchlichen Dienst wie in allen anderen Lebensbereichen dazu. „Aber unter dem Strich darf ich sagen, dass es immer viel mehr war, was ich zurückbekommen habe, als das, was ich eingesetzt habe.“ 

In den 47 Jahren als Priester und knapp sieben Jahren als Weihbischof sei der Trierer Dom „so etwas wie ein ‚cantus firmus‘, eine Grundlage, ein Fundament, das mich getragen hat, das mich immer wieder von neuem erfüllt hat“ gewesen, bekannte Gebert. Diese Gemeinschaft im Dom mit denen, die die Liturgien mitgestalten, ebenso wie mit den Menschen, die sie mitfeiern, sei für ihn immer ein großes Geschenk gewesen. Der Gottesdienstgemeinde gab Gebert ein Wort des früheren UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld mit auf den Weg. Hammarskjöld habe seine Gotteserfahrung beschrieben als eine Erfahrung „mit des Gefühles Klarheit und des Verstandes Wärme“. Menschen dächten eher „umgekehrt“, sagte Gebert, doch auch er selbst habe diese Erfahrung gemacht. Das sei „ein besonderes Geschenk, das aber eben nicht nur auf mich beschränkt bleibt, sondern ich will Sie alle ermutigen, sich darauf einzulassen“. 

Eine Aufzeichnung der Vesper mit der Verabschiedung von Weihbischof em. Gebert ist unter https://t1p.de/hrt24_abschluss zu finden.