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Gruppe des Angela-Merici-Gymnasiums bereitet sich auf Messdienerwallfahrt vor:Mit über 600 „Minis“ zum Papst nach Rom

Gruppen aus Pfarreien im ganzen Bistumsgebiet reisen in die italienische Hauptstadt zur internationalen Ministrantenromwallfahrt. Mit dabei auch eine Gruppe des Angela-Merici-Gymnasiums in Trier.
Gruppe des Angela-Merici-Gymnasiums Trier
Datum:
17. Juli 2024
Von:
Simone Bastreri

Trier – In weniger als zwei Wochen machen sich „Minis“ aus ganz Deutschland und anderen europäischen Ländern auf zur Wallfahrt nach Rom, darunter auch 600 aus dem Bistum Trier. Wer sich hinter der niedlichen Abkürzung versteckt? All die Kinder und Jugendlichen, ohne deren ehrenamtlichen Dienst Gottesdienstfeiern in ihrer Form so gar nicht möglich wären – die Messdienerinnen und Messdiener (Ministranten). Gruppen aus Pfarreien im ganzen Bistumsgebiet reisen in die italienische Hauptstadt, um während der internationalen Ministrantenromwallfahrt unter dem Motto „mit dir“ vom 29. Juli bis 3. August ihren gemeinsamen Glauben, die Freundschaft und Vielfalt zu feiern. Und nicht zuletzt, um Papst Franziskus, das Oberhaupt von 1,4 Milliarden Christen weltweit, einmal ganz nah zu erleben. Insgesamt werden 35.000 Kinder und Jugendliche erwartet.

„Ich freue mich, mit Gleichaltrigen unterwegs zu sein“

Mit dabei sind auch wieder Schülerinnen und Schüler des Angela-Merici-Gymnasiums Trier, die gemeinsam mit anderen Messdienern aus den Pastoralen Räumen Trier und Hermeskeil mit Bus Nummer 9 schon am 27. Juli gen Süden rollen werden. Bei zwei Vorbereitungstreffen haben sie sich gemeinsam mit ihrem Religionslehrer Christoph Berger mit Filmen und Gesprächen schon einmal auf die bevorstehende Reise in die ewige Stadt eingestimmt. Dort erwartet die Jugendlichen neben den gemeinsamen Gottesdiensten und den berühmten Sehenswürdigkeiten wie dem Kolosseum, dem Trevibrunnen, dem Pantheon oder dem Petersdom auch eine Audienz beim Papst. Die beiden Achtklässlerinnen Anna Engel und Marlene Jansen, beide 14, hat schon die Vorfreude gepackt: „Eine neue Stadt zu erleben, den Papst live zu sehen, das hat schon was“, sagt Anna. Und Marlene befindet, es sei „einfach etwas anderes, mit Gleichaltrigen unterwegs zu sein als mit der Familie“. Um gut vorbereitet zu sein, hat sich die Gruppe zwei Filme von vergangenen Wallfahrten angeschaut. „Da haben wir Einblicke bekommen, wie es so ablaufen wird und nebenbei einige praktische Tipps bekommen, ob jetzt ganz banal zum Schutz vor der Hitze oder worauf wir achten müssen, damit wir nicht beklaut werden“, berichtet Simeon Dahmen aus Trier, der in die 9. Klasse geht. Worauf sie sich noch freuen? Für Sophia Hansen aus Schleidweiler sind es die vielen architektonischen Highlights: „Ich habe Geschichte Leistungskurs und freue mich auf eine Stadt, wo man an jeder Ecke etwas entdecken kann.“ Rita Thonet, 13, antwortet strahlend: „Auf das Essen.“ Klar, dass in Italien ein wenig dolce vita mit kühlem Eis oder leckeren Nudeln nicht fehlen darf.

Gute Vorbereitung ist wichtig

Eine fünftägige Reise mit insgesamt rund 800 Teilnehmenden will gut organisiert sein, inklusive Programm, Unterbringung und Notfallmanagement. Umso mehr brennt nun auch das Steuerungsteam um Benedikt Welter von der Jugendabteilung des Bistums Trier darauf, dass es endlich losgeht. „Ich freue mich, wenn jetzt aus den Namen auf Listen endlich reale Gesichter werden und wir zusammen in Rom eine unvergessliche Zeit haben werden.“ Dabei beschönigen Welter und die Organisatoren aber auch nicht die Strapazen einer solchen Reise: Heiße Temperaturen im sommerlichen Rom, ein straffes Programm, Schlafmangel und immerzu viele Menschen auf engem Raum – das könne auch mal überfordern. Es lohne, auf dem Instagram-Kanal der Jugend im Bistum Trier vorbeizuschauen. Dort finden sich Videos mit Tipps zur Vorbereitung sowie Wissenswertem rund um den Papst, den Petersdom oder die zahlreichen Reliquien in Rom. Dass Partymachen und Kraftschöpfen eng beieinander liegen auf dieser Reise, zeige das Angebot „Atemholen“. In einer Kirche mitten im Ausgehviertel Trastevere gibt es Stille, Meditation und Gespräche. Während einige Programmpunkte fest eingeplant sind, etwa der Eröffnungs- und Abschlussgottesdienst oder die Papstaudienz, gibt es auch frei wählbare Angebote unter dem Stichwort „RomPlus“, aus denen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen frei wählen konnten. So etwa einen Besuch bei der Armee des kleinsten Staates der Welt, der Schweizer Garde, eine „Audienz“ beim allerersten Inhaber des Stuhls Petri an der Ausgrabungsstätte des Petrusgrabs, oder ein Besuch bei der Deutschen Botschaft im Vatikan.

Warum noch Ministrieren in heutiger Zeit?

Doch warum sind die Konzerin Maria Herber, 13, der Trierer Florian Strohm, 14, Christian Conen, 14, aus Longuich, und die anderen überhaupt in heutiger Zeit noch Messdiener? Immerhin schrumpft die Bedeutung der katholischen Kirche zunehmend, gerade in jüngeren Generationen. „Mittlerweile bin ich seit acht Jahren Messdienerin und habe die Leitung der Gruppe in unserer Pfarrei Sankt Paulin übernommen. Das ist eine große Chance, weil man viele Entscheidungen treffen kann, mitreden und -planen kann“, berichtet Nadja Kasel, 17, aus Trier. „Das Schöne ist, dass man immer neue Leute kennenlernen kann, auch aus anderen Pfarreien, und den eigenen Horizont erweitern kann. Wir haben ein starkes Team von älteren Messdienern, die sich alle gut verstehen. Im nächsten Jahr hoffen wir, nochmal ein bisschen Nachwuchs zu gewinnen.“ Dabei ist das Ministrieren einer der ältesten Dienste in der Kirche – früher als Stufe auf dem Weg zum Priesteramt allerdings nur männlichen Katholiken vorbehalten. Erst im 20. Jahrhundert wurde es zu einem Laiendienst, sodass ihn ab den 1970er Jahren nach einigen innerkirchlichen Diskussionen auch Mädchen übernehmen konnten. Heute sind sie vielerorts in der Überzahl. 

Finanziell bei den Reiskosten unterstützt werden die Jungs und Mädels des AMG übrigens von der Sparkasse Trier und der Professor Feilzer Stiftung. Mehr Informationen zur Ministrantenromwallfahrt gibt es auf den Seiten der Jugendabteilung des Bistums unter Veranstaltungen: www.jugend-bistum-trier.de und unter: www.ministranten.de/romwallfahrt-2024.