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Synode ist Thema des pastoralen Studientags in Ochtendung:Mystik und Management in der Kirche?

Wie passen Management, Mystik und Kirche zusammen? Der pastorale Studientag in Ochtendung nimmt diese Frage, auch im Hinblick auf die Umsetzung der Synode, in den Blick.
Referent Prof. Dr. Thomas Schmidt beantwortet Fragen von Bischof Dr. Stephan Ackermann.
Datum:
26. Okt. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Ochtendung – 270 Personen aus verschiedenen pastoralen Berufsgruppen hat der gemeinsame Studientag für Priester, Ständige Diakone, Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten am 26. Oktober in Ochtendung zusammengebracht. „Zwischen Mystik und Management“ lautete das Thema des Tages der mit einem Vortrag von Prof. Dr. Thomas Schmidt eingeleitet und von unterschiedlichen Workshops begleitet wurde.

„Wieviel Steuerung braucht es in unserer Kirche? Können wir das kirchliche Leben in unserem Bistum wirklich managen? Verstellt ein Zuviel an Steuerung und Management vielleicht sogar den Blick auf das Wirken des Geistes Gottes?“ – Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Organisationsethikers Schmidt von der Katholischen Hochschule Freiburg im Breisgau. Kirche als Organisation erzeuge immer Widersprüche. Kirche müsse als Organisation effizient und gleichzeitig barmherzig sein. „Sie bewegt sich zwischen spiritueller Selbsterfahrung und politischer Solidaritätsstiftung“, stellte der Referent fest. Ohne Spiritualität wäre die diakonische Kirche atemlos. „Spirituelle Begegnungsräume sollten daher priorisiert werden“, empfahl Schmidt. „Christliches Management entscheidet professionell barmherzig“, lautete eine seiner Thesen.

Schmidt lobte das Abschlussdokument der Synode. „Ich bin stolz, dass ich aus diesem Bistum stamme“, sagte der gebürtige Saarländer. Jedoch dürften sich Haupt- und Ehrenamtliche nun nicht nur um Finanz- und Raumfragen drehen. Wer dies mache, könnte sich nicht auf das Evangelium berufen.

Die Teilnehmer diskutierten im Anschluss an den Impulsvortrag in insgesamt 16 Workshops. Einige von ihnen griffen das Thema des Referates auf wie die Ideenwerkstatt für eine missionarisch-diakonische Leitungskultur oder das Gespräch zu „Mystik und Management in der Leitung im Caritasverband“. Andere Workshops befassten sich mit den Themenfeldern Gründung, geistliche Prozesse gestalten oder auch die Erkundung von „neuen Räumen“.

Christoph Nörling, Gemeindereferent aus der Pfarreiengemeinschaft Blankenrath, leitete den Workshop „Soziale Initiativen – miteinander, füreinander Netze knüpfen“. Der 34-Jährige gab den interessierten Teilnehmenden Tipps für die Arbeit in den Gemeinden: „Für einige wirkt das Pfarrheim als Veranstaltungsort schon abschreckend, daher gehen wir öfter in kommunale Räume.“ Zudem müsse man auch den Mut haben, Dinge aufzugeben, wenn sie nicht mehr gefragt sind. „Ich gehe durch die Pfarrgemeinschaft und halte die Augen offen und schaue, was fehlt. Noch besser ist es allerdings, wenn Ehrenamtliche auf mich zukommen und ihre Arbeit anbieten.“ Charismen vor Aufgaben stellen, sei hier ein wichtiger Punkt, wie er auch im Synodendokument auftaucht. „Die Synode ist etwas ganz, ganz Wichtiges, doch viele Ehrenamtliche verrennen sich noch in den Strukturen“, merkte der Gemeindereferent an. Er sprach auch davon, dass die Arbeit manchmal schwierig sei. Doch „das Wichtigste ist, dass man Spaß an der Arbeit mit Initiativen hat“, gab Nörling seinen Teilnehmenden mit auf den Weg.

Der dritte und letzte pastorale Studientag in diesem Jahr findet am  13. November in Eppelborn statt. In Trier kamen die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am 23. Oktober zusammen.

(jf)