Lebensberatungsstelle Saarlouis des Bistums Trier stellt Jahresbericht 2023 vor:Nachfrage nach Hilfe und Rat in Krisenzeiten bleibt sehr hoch

Saarlouis – 1062 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben bei der Lebensberatung des Bistums Trier in Saarlouis im vergangenen Jahr Hilfe in Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensfragen gesucht. Darüber hinaus haben 135 weitere Personen an Elternkursen, offenen Sprechstunden und Weiterbildungen teilgenommen. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2023 der Lebensberatungsstelle hervor.

„Die Nachfrage nach dem Beratungsangebot bleibt weiterhin sehr hoch“, sagt die Leiterin der Beratungsstelle Dörte Saamann. Schwerpunkt sei die Beratung von Eltern im Umgang mit ihren Kindern aller Altersstufen. Auch viele junge Menschen suchten die Beratung auf. „Häufig erbitten Eltern für ihre Kinder oder Heranwachsenden eine Beratung, damit diese bei ihren Sorgen und Problemen selbst und direkt unterstützt werden“, sagt Saamann. Zunehmend wendeten sich die Jugendlichen selbst an die Lebensberatung, um einen Raum der Entlastung zu finden.

Als häufigste Beratungsgründe nennt der Bericht bei Kindern und Jugendlichen die emotionale Belastung aufgrund der Trennung und Scheidung der Eltern, Partnerschaftskonflikten der Eltern, sowie Erschöpfung und Überlastung, oppositionelles Verhalten sowie Umgangs- und Sorgerechtsstreitigkeiten. 46 Prozent der insgesamt 478beratenen Kinder und Jugendlichen lebten nicht mehr in ihrer Ursprungsfamilie.

Bei den Erwachsenen waren die wichtigsten Themen Belastung durch kritische Lebensereignisse, depressive Verstimmungen, Probleme in der Kommunikation in der Partnerschaft, Selbstwertproblematik sowie Belastung durch das familiäre Umfeld.

Die durchschnittliche Beratungsdauer pro abgeschlossenem Fall lag im vergangenen Jahr bei 6,79 Stunden. Der überwiegende Teil der Beratung (94 Prozent) fand im persönlichen Gespräch statt, darüber hinaus besteht das Angebot der Beratung über Telefon, Video und Online.

Darüber hinaus berät das Team Fachkräfte der Jugendhilfe sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im medizinischen Dienst und in Bildungseinrichtungen bei der Einschätzung von Kindeswohlgefährdung. In sechs Kindertageseinrichtungen im Kreis Saarlouis haben die Beraterinnen und Berater vor Ort Beratung angeboten. Zusammen mit dem Adoptionsvermittlungs- und Pflegekinderdienst des Kreisjugendamts Saarlouis bietet die Lebensberatung das Gruppenangebot „Herausforderung Pflegekind“ an. Speziell für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern gibt es zudem die „Babyberatung Saarlouis“. Hier erhalten Eltern emotionale Unterstützung und fachkundige Beratung und Erziehungshilfen.

Der Elternkurs „Kinder im Blick“ (KiB), den die Lebensberatung 2023 im zweiten Jahr anbietet, richtet sich an Trennungsfamilien und möchte Eltern mit ihren Kindern dabei unterstützen, auch nach einer Trennung wertschätzend miteinander umzugehen. Dabei nehmen die Elternpaare getrennt voneinander am Kurs teil. Der Kurs soll den Eltern helfen, ein neues Rollenverständnis zu entwickeln: gemeinsam Eltern bleiben für das gemeinsame Kind. Die Nachfrage nach den KiB-Kursen sei groß, zwei weitere Kurse sind für die zweite Jahreshälfte 2024 geplant.

Träger der Lebensberatungsstelle Saarlouis ist das Bistum Trier. Die im vergangenen Jahr entstandenen Gesamtkosten von rund 484.500 Euro trug das Bistum zu 34,6 Prozent, der Landkreis Saarlouis zu 65,4 Prozent. Im Jahr 20223 hat das Bistum Trier 3,24 Millionen Euro für seine 20 Beratungsstellen im Saarland und in Rheinland-Pfalz aufgewendet. Hinzu kommen die Landes- und Kommunalzuschüsse von insgesamt rund 4,12 Millionen Euro. Die 20 Beratungsstellen erbrachten 10.094 Beratungsleistungen mit denen 21.514 Personen erreicht wurden.

Für Hilfe suchende Menschen ist die Beratung kostenfrei.

Die Beratungsstelle Saarlouis hat ihren Sitz in der Titzstraße 17 in 66740 Saarlouis und ist erreichbar unter Tel. (06831) 2577 und per E-Mail unter sekretariat.lb.saarlouis@bistum-trier.de