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Trierer Telefonseelsorge mit neuer Leitung:Näher an den Sorgen der Menschen

Trierer Telefonseelsorge mit neuer Leitung: Dr. Bernd Steinmetz geht in den Ruhestand und übergibt die Führung an Stephanie Schneider.
Die neue Leiterin Stephanie Schneider und Dr. Bernd Steinmetz. (Foto: Stefan Schneider/Bistum Trier)
Datum:
30. Nov. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – An der Spitze der Telefonseelsorge Trier gibt es einen personellen Wechsel. Mit Dr. Bernd Steinmetz geht der aktuelle Leiter in den Ruhestand. Er übergibt die Führung an Stephanie Schneider. Sie war zuvor Beraterin in der Lebensberatung Trier, Referentin in der Onlineberatung und Ausbildungsleiterin für die modularisierte Qualifizierung zur Ehe-, Familien- und Lebensberaterin oder -berater.

Bernd Steinmetz kann auf einen vielfältigen, beruflichen Weg zurückblicken. Der studierte Pädagoge, mit einem Doktortitel der Philosophie, war von 1995 bis 2012 Dozent an der Katholische Akademie Trier und im Jahr 2002 deren kommissarischer Leiter. Nach der Schließung der Akademie leitete er vier Jahre lange die Lebensberatungsstelle in Gerolstein, 2016 übernahm er mit die Ausbildungsleitung für die modularisierte Qualifizierung zur Ehe-, Familien- und Lebensberaterin oder -berater. Seit Januar 2019 war er der Chef der Telefonseelsorge in Trier.

„In der Lebensberatung kommt man den Ratsuchenden sehr nahe“, sagte Steinmetz zum Abschied, „In der Telefonseelsorge aber kommt man ihnen noch näher.“ Die Ängste und die Krisen, die eine Gesellschaft mit sich tragen, sie zeigten sich hier direkt in den Anliegen der Anrufenden. Dabei sei es wichtig, dass die Telefonseelsorge von ausgebildeten Ehrenamtlichen getragen werde. „Hier begegnet sich immer zunächst ein Mensch, und das auf Augenhöhe.“

Seine Nachfolgerin Stephanie Schneider ist studierte Heilpädagogin und Systemische Supervisorin. Seit 1992 arbeitete sie als Beraterin in der Lebensberatung Cochem, von 2004 bis 2010 in der Lebensberatung Saarburg und dann bis 2022 als Beraterin in der Lebensberatung Trier. Sie ist überzeugt von dem Konzept ehrenamtlicher Telefonseelsorgerinnen und -seelsorger. „Aber auch für die Ehrenamtlichen selbst ist es wichtig zu sehen, dass ihr Engagement etwas bewirkt.“ 70 Helferinnen und Helfer arbeiten in der Telefonseelsorge. Das Ansehen der Ausbildung sei sehr hoch und sei für viele, die nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit suchten, ein wichtiger Grund, sich zu melden.

Seit 1975 ist Trier eine von 105 Dienststellen der Telefonseelsorge Deutschland e.V. Die Telefonseelsorge berät Menschen jeder Nationalität, jedes Geschlechts, jeder Konfession und jedes Alters. Die Beratung ist fachlichen Qualitätsstandards und weltanschaulicher Neutralität verpflichtet. Alle Beratungsangebote sind anonym und kostenfrei. Dank der Unterstützung der Deutschen Telekom sind die Telefonnummern 0800/1110111 und 0800/1110222 seit 1997 gebührenfrei. Mit der kostenlosen App „KrisenKompass“ bietet die Telefonseelsorge seit 2020 zusätzliche Hilfe bei depressiven Gefühlen und Suizidgedanken für Betroffene und Angehörige. Träger der Telefonseelsorge ist das Bistum. Ideelle und finanzielle Unterstützung gibt es durch einen Förderverein über Mitgliedschaft und Spenden.

So ganz wird aber auch Bernd Steinmetz die Thematik nicht hinter sich lassen. Nach der schrecklichen Amokfahrt in der Trierer Innenstadt am 1. Dezember 2020 waren es auch die Kolleginnen und Kollegen der Telefonseelsorge, die gemeinsam mit anderen, wie der Notfall-Seelsorge und den Lebensberatungsstellen und den Mitarbeitenden in den Kirchengemeinden, sich um die Betroffenen dieser Tat gekümmert haben. Noch immer gibt es eine organsierte Nachsorge für Menschen, die unter den Erinnerungen und Erlebnissen dieses Tages leiden. Dort wird auch Bernd Steinmetz weiter helfen - ehrenamtlich.

Im Internet ist die Telefonseelsorge zu finden unter: www.telefonseelsorge-trier.de