Kfd setzt Zeichen im ganzen Bistum und beteiligt sich an „Orange the World“:„Nein!“ zur Gewalt an Frauen
Trier/Koblenz/Saarbrücken – Oft schweigen die Opfer, trauen sich aus Scham, Angst oder Selbstzweifeln nicht, Hilfe zu suchen. Dabei sind sie nicht allein: Tausende Frauen sind von häuslicher Gewalt betroffen, leider auch heute noch. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Bistum Trier ruft deshalb dazu auf, sich an verschiedenen Aktionen rund um den 25. November, den „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen“ und der internationalen Kampagne „Orange the world“, zu beteiligen.
Unter dem Titel „Häusliche Gewalt ist kein Schicksal! Suchen Sie Hilfe!“ hat die kfd schon 2007 eine Aktion gegen häusliche Gewalt initiiert. Damals wie heute sei Ziel der Kampagne, auf Ausmaß und Folgen häuslicher Gewalt aufmerksam zu machen und Betroffene zu motivieren, sich rechtzeitig Hilfe und Unterstützung zu suchen. Immer noch scheuten viele davor zurück, die bestehenden Hilfssysteme in Anspruch zu nehmen. Dabei existiere häusliche Gewalt in allen sozialen Schichten. Die Pandemie habe die Lage noch einmal verschärft, so die kfd. Geldsorgen, Probleme mit der Arbeit und wenig räumliche Distanz im häuslichen Umfeld hätten die Zahlen von häuslicher Gewalt bundesweit ansteigen lassen.
Jede dritte Frau in Deutschland hat im Laufe ihres Lebens schon einmal Gewalt erlebt. Die hat viele Gesichter: Neben der Gewalt in Ehe und Partnerschaft sind es sexuelle und verbale Belästigungen, Vergewaltigungen, Gewalt im Rahmen von Prostitution und Genitalverstümmelung, Gewalt in der digitalen Welt, der spirituelle und sexualisierte Missbrauch in der Kirche, Zwangsehen, Gewalt gegen Frauen als Kriegswaffe sowie strukturelle Gewalt. Vom 25. November bis 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, werden weltweit Gebäude in orange angestrahlt. Die Farbe soll sichtbares Zeichen der Solidarität mit Opfern von geschlechtsspezifischer Gewalt sein und symbolisiert eine Zukunft ohne Gewalt an Frauen. Die Aktion wurde 2015 weltweit von UN Women initiiert.
In diesem Jahr ruft der kfd-Arbeitskreis „Frauen stärken – Gewalt überwinden“ alle kfd-Dekanate und Ortsgruppen im Bistum zum Mitwirken im Aktionszeitraum auf. Eine aktuelle Übersicht mit allen Veranstaltungen nach Dekanaten findet sich auf der kfd-Homepage unter www.kfd-trier.de. Dort können auch Vorschläge und Bausteine für Wortgottesdienste und Aktionsmaterialien zum Thema heruntergeladen werden. Außerdem bietet die kfd am 10. Dezember einen online-Frauenstammtisch mit dem Thema „Orange the World – Grenzüberschreitungen“ von 18.30 bis 20 Uhr an, wie Rita Monz, Mitglied im Diözesanvorstand, erklärt.
Der Arbeitskreis weist außerdem auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hin. Es handelt sich um ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000-116-016 und via Online-Beratung werden Betroffene aller Nationalitäten 365 Tage im Jahr rund um die Uhr unterstützt. Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte werden anonym und kostenfrei beraten.
Die (kfd) ist mit rund 23.500 Mitgliedern die größte Frauenorganisation im Bistum Trier. Weitere Informationen gibt es unter: www.kfd-trier.de, Tel.: 0651-9948690.
(sb)