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Bistum geht mit Solidaritätsinitiative in neue Phase und finanziert fünf Stellen :Netzwerke für sozialen Zusammenhalt aufbauen  

Das Bistum Trier entwickelt sein Solidaritätsnetz weiter und sucht engagierte Netzwerkerinnen und Netzwerker.    
Zusammenhalt ist in der heutigen Zeit besonders wichtig.
Datum:
12. Feb. 2025
Von:
Simone Bastreri

Trier/Koblenz/Saarbrücken – Die Frage nach sozialer Teilhabe aller Menschen und nach gesellschaftlichem Zusammenhalt ist aktueller denn je. Als eine Antwort darauf entwickelt das Bistum Trier sein Solidaritätsnetz weiter und sucht engagierte Netzwerkerinnen und Netzwerker, deren Stellen für zunächst drei Jahre finanziert werden sollen.    

Gestartet war die gemeinsame Initiative von Caritas und Bistum Trier als „Willkommensnetz“ im Jahr 2015 – auch als Reaktion auf die Migration syrischer Kriegsflüchtlinge nach Deutschland und der großen Ehrenamtskultur, die damals entstand. Fünf Jahre lang entwickelten sich solide Netzwerke aus Haupt- und Ehrenamtlichen vor Ort, sodass das Projekt in eine zweite Phase verlängert und in „Solidaritätsnetz“ umbenannt wurde. Basis waren vor allem Tandems aus Caritasmitarbeitenden und Seelsorgenden vor Ort.  

Nun ändert sich die Struktur: Das Bistum fördert ab diesem Jahr konkrete Projektvorhaben lokaler kirchlicher Organisationen. Bewerben können sich Kirchengemeindeverbände, örtliche Caritasverbände, Familienbildungsstätten, Jugendeinrichtungen und alle sonstigen kirchlichen Einrichtungen, die als Anstellungsträger fungieren können. Insgesamt fünf Vollzeitstellen oder mehrere Teilzeitstellen wird das Bistum so ab dem 1. Juli 2025 für drei Jahre finanzieren. Eine ausführliche Konzeptbeschreibung und eine spätere kontinuierliche Qualitätssicherung sind Voraussetzungen, erklärt Esther Mertes, die das Solidaritätsnetz betreut. „Wir möchten ein Netzwerk für gesellschaftlichen Zusammenhalt, dessen Kern zwar die lokalen Projekte bilden, aber in dem auch andere Akteure weiterhin aktiv bleiben oder sich neu anschließen können.“ Die Koordination liegt im Bereich Seelsorge und Kirchenentwicklung des Bischöflichen Generalvikariats Trier, Team Diakonische Seelsorge. Unterstützt und beraten wird es durch den Diözesan-Caritasverband und die Abteilung Jugend des Generalvikariates. 

„Kirche zeigt ihre Relevanz beim Thema soziale Teilhabe. Mit unserer Arbeit haben wir in der Vergangenheit viel zu einer guten Willkommenskultur und zur Integration von Geflüchteten beitragen können. Unser Thema lag ja zunächst auf dem Thema Migration“, berichtet Mertes. So wurden mit einer Million Euro aus dem 2014 aufgelegten „Flüchtlingsfonds“ des Bistums unter anderem Sprachkurse sowie Dolmetscherdienste bei den Caritasverbänden und beim Sozialdienst katholischer Frauen gefördert. Darüber hinaus unterstützte das Bistum Begegnungsprojekte wie Willkommenscafés oder Fahrradwerkstätten und Freiwilligendienste für 102 Freiwillige aus Kriegs- und Krisengebieten. Ein wichtiges Feld war auch die Erstbegleitung von über 400 traumatisierten Geflüchteten. Von 2021 bis 2024 förderte das Bistum mit zusätzlich 66.000 Euro viele Projekte und Veranstaltungsformate, die Austausch und Unterstützung ermöglichten.

Kompetenzen stärken, Menschen in gesellschaftliche Systeme eingliedern, ihnen Mitwirkung ermöglichen – all das waren und sind Ziele des Solidaritätsnetzes. „Jetzt weiten wir den Blick nochmal auf Aspekte wie Armut (im Alter oder bei Kindern) und Einsamkeit, überlastete Familien, Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, Antirassismusarbeit und natürlich nach wie vor Migration“, benennt Mertes Themen für die künftigen Netzwerkerinnen und Netzwerker.  

Mehr Informationen und Hilfe zur Antragstellung gibt es bei Esther Mertes, Tel.: 0651-7105-388, E-Mail: esther.mertes@bistum-trier.de oder solidaritaetsnetz@bistum-trier.de und auf der Homepage unter der Rubrik „Refinanzierung Stellen“.