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Hildegardzentrum wird im Juli eröffnet:Neue Ideen und Wege auf dem Rupertsberg

"Neue Schritte wagen" lautet eine Prämisse bei der Umsetzung der Synodenergebnisse. Trotz der derzeitgen Aussetzung geht es im Hildegardzentrum am Rupertsberg voran.
Das 'Mediale Kirchensystem' gibt es schon an anderen Orten wie hier in Deuz. Foto: Reimund Kerner
Datum:
25. Apr. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Bingerbrück – Elektroleitungen werden verlegt, eine Sicherheitsanlage installiert und Strahler montiert – trotz der Einschränkungen aufgrund des Corona-Virus laufen die Arbeiten in der Pfarrkirche St. Rupert und St. Hildegard in Bingerbrück. Im Juli soll daraus das Hildegardzentrum eröffnet werden; in welchem Rahmen, das hängt dann doch von COVID-19 ab.

Von Anfang an: „Es kam einiges gleichzeitig zusammen“, berichtet der Projektleiter Carl Woog. Eine Gruppe von Ehrenamtlichen aus der Pfarreiengemeinschaft Rupertsberg besuchte im Rahmen der „Lokalen Kirchenentwicklung“ christliche Gemeinschaften in Indien und erlebte, wie die Menschen dort ihren Glauben leben. Diese Impulse trafen 2016 auf die Synodenergebnisse des Bistums Trier und auf die sinkende Zahl an Katholikinnen und Katholiken. „Da war für uns der Zeitpunkt gekommen, etwas Neues zu starten“, erklärt Woog, der seit 40 Jahren Mitglied im Pfarrgemeinderat ist. Der Bedarf nach Besinnung und geistlichen Impulsen ist nämlich immer noch da, ist sein Eindruck.

Zuerst entstand das Begegnungscafé „ZwoZwo“ auf dem Rupertsberg. Ein niedrigschwelliges Angebot, das nicht nur Kirchgänger anspricht, erklärt Woog. Doch dem vier-köpfigen Projektteam reichte das noch nicht aus. Es ging ihnen auch darum, die Pfarrkirche mit neuen Ideen, Formen und Konzepten zu beleben. Dazu erstellten sie ein Konzept, das auf drei Säulen fußt: Der Kirchenraum dient als Ort für Konzerte und kulturelle Veranstaltungen. Daneben wird die Kirche zu einem spirituellen Zentrum für Menschen, die Ruhe und Stille suchen und für Pilger, „die hier zahlreich vorbeikommen“, weiß Woog. Ein Ziel ist es, dass die Kirche tagsüber immer geöffnet ist. „Es ist bitter, wenn Kirchentüren verschlossen sind“, berichtet Woog aus eigener Erfahrung. „So gibt es keinen Raum, um sich kurz auszuruhen oder ein Gebet zu sprechen“.

Andacht und Kirchenführung auf Knopfdruck

Darüber hinaus können Besucherinnen und Besucher ab diesem Sommer durch ein „Mediales Kirchensystem“ (MediaKi) selbst aktiv werden. Auf einem Touchscreen wählen Interessierte Andachten unter anderem zu den Themenbereichen „Kraft schöpfen“, „Trauer“ oder „Freude“ aus. Das System spielt dann automatisch Texte und die passende Musik dazu ab und verändert die Beleuchtungssituation. Auch eine Kirchenführung oder Informationen zur Heiligen Hildegard von Bingen sind abrufbar.

Darüber hinaus ist die Kirche aber weiterhin Kirche, das heißt Gottesdienst, liturgische Feiern oder auch Hochzeiten und Taufen können hier weiterhin stattfinden.

Das Hildegardzentrum erhält als innovatives und zukunftsgerichtetes Projekt im Bereich der Pastoral eine finanzielle Förderung durch das Bistum Trier sowie Unterstützung vom europäischen Förderprogramm LEADER. Den Rest stemmt die Pfarrei aus ihrem Haushalt.

„Wir sind guter Dinge“, fasst es Woog im Hinblick auf die geplanten Veränderungen zusammen. Einige Pilgergruppen hätten sich schon angemeldet, um die Kirche zu besuchen – hoffentlich steht dem bald nichts mehr im Wege.

Informationen zum Zentrum gibt es bei Carl Woog unter Tel.: 06721-992188.