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Bistumsverantwortliche und Pfarreienleitungen tauschen sich aus:Neues Format erprobt

Pfarreienfusion, Immobilienkonzept, UAK und Energie-Gesellschaft - lauteten nur einige Punkte der ersten Konferenz der Pfarreienleitungen ihrer Art im Bistum.
Blick in einen Konferenzraum
Datum:
4. Dez. 2023
Von:
Julia Fröder

Trier – Eine Premiere war das Format einer Konferenz der Pfarreienleitungen am 30. November im Bistum Trier. Zum ersten Mal kamen im Trierer Robert-Schuman-Haus leitende Pfarrer, Seelsorgekoordinator*innen und Verantwortliche aus der Bistumsleitung zusammen, um sich über wichtige Punkte auszutauschen. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Fusionen der Pfarreiengemeinschaften, die Arbeit der Unabhängigen Aufarbeitungskommission, das Immobilienkonzept, die Gründung einer solidarischen Energie-Gesellschaft und Veränderungen in der pfarrlichen Gremienordnung.

„Ist das ernst gemeint? Wenn wir das nicht wollen, was ist dann?“ – mit diesen Fragen sehen sich der Bischof, aber auch die leitenden Pfarrer vor Ort immer wieder in Bezug auf die Fusionen von Pfarreiengemeinschaften zu Pfarreien konfrontiert. „Der Auftrag ist klar“, betonte der Bischof. Mit seinem Schreiben vom 24. Februar 2021 habe er diesen formuliert: Spätestens zum Ende des Jahres 2025 müssen sich Pfarreien vorzugsweise auf der Ebene der bisher bestehenden Pfarreiengemeinschaften zu neuen Pfarreien zusammenschließen. Das Vorgehen sei so mit Rom abgesprochen und gutgeheißen worden, unterstrich Ackermann. „Ich bitte, als Pfarreienleitungen daraufhin zu wirken und das den Gremien deutlich zu machen.“ Im kommenden Jahr werden etwa die Hälfe der 172 Pfarreiengemeinschaften diesem Auftrag nachgekommen sein. Er werde sich 2025 bei den Pfarreiengemeinschaften nach dem Stand der Dinge erkundigen, die bis dato keine Rückmeldung zu Fusionsplänen gegeben hätten. Bis zum Stichtag 1. Januar 2026 müssen die Zusammenführungen stattgefunden haben.

Die Fusionen seien ein wesentlicher Bestandteil zur Umsetzung der Ergebnisse aus der Diözesansynode des Bistums Trier. Nur so könnten angesichts der wachsenden Herausforderungen in der Pastoral bei gleichzeitig zurückgehenden Ressourcen (Personal, Ehrenamt, Finanzen) die anstehenden Aufgaben gewährleistet werden.

Nachhaltiges Immobilienkonzept

Hermann Condné, Bereichsleiter Bau und Immobilien, erläuterte das Immobilienkonzept.

Ein großer Kostenfaktor sind die rund 3.000 Immobilien im Besitz der Kirchengemeinden. In einer Pilotphase startete in diesem Jahr ein Immobilienkonzept, um einen langfristig finanzierbaren, auf den jeweiligen pastoralen Bedarf und das gemeinsame Bistums-Ziel der Klimaneutralität in Jahr 2045 ausgerichteten Gebäudebestand vorzuhalten.

Hermann Condné, Bereichsleiter Bau und Immobilien, erläuterte die vorgesehenen Förderrichtlinien von Seiten des Bischöflichen Generalvikariats und ermutigte in diesem Zusammenhang, gemeinsam mit den Zivilgemeinden Immobilienprojekte zu planen, wie zum Beispiel im Bereich von Pfarrheimen oder Dorfgemeinschaftshäusern. „Solche zukunftsträchtigen und nachhaltigen Kooperationen fördern und unterstützen wir ausdrücklich“, betonte Condné. Generalvikar Ulrich von Plettenberg wies in diesem Zusammenhang daraufhin, dass beim schweren Prozess des Abschiednehmens der Blick auf die zukunftsgerichteten und nachhaltigen Projekte, die sich an den gesellschaftlichen Bedarfen orientierten, mitunter helfen könne.

Die Notwendigkeit eines Immobilienkonzepts konnten die Pfarreienleitungen in der Mehrheit nachvollziehen. Sie gaben Rückmeldungen und Anmerkungen zu einzelnen Punkten zum noch in einer Pilotphase befindlichen Immobilienkonzept. Zudem richteten die Pfarreienleitungen klar ihre Unterstützungsbedarfe an die Bistumsverantwortlichen, wie beim Gestalten des Abschieds insbesondere von Kirchengebäuden auf pastoraler wie organisatorischer Ebene.

Andreas Trogsch erläutert als Leitender Direktor das Konzept der Energie-Gesellschaft.

Im nächsten Jahr werden weitere Pilot-Pfarreien in das Immobilienkonzept einsteigen. Auch für das Bischöfliche Generalvikariat Trier wird zurzeit ein Immobilienkonzept, unter anderem mit dem Schwerpunkt der Büronutzungen erarbeitet. Damit sollen Anmietungen reduziert werden und der gestiegenen Nutzung des Mobilien Arbeitens Rechnung getragen werden „Wir müssen Immobilienkonzepte erstellen und umsetzen, sonst wird es keinen ausgeglichenen Haushalt für dieses Bistum mehr geben“, machte der Leitende Direktor, Andreas Trogsch, deutlich. Zudem ist es das Ziel des Bistums, bis zum Jahr 2045 die Klimaneutralität zu erreichen. Das Immobilienkonzept wie auch die geplante Energiegesellschaft mit dem Bau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen sollen hierzu ebenfalls einen großen Beitrag leisten.

Guter und hilfreicher Austausch

Drei Menschen sitzen an einem Tisch und blicken ins Plenum.

Das direkte Wort zwischen Bistumsleitung und den Pfarreienleitungen, „auch mit den kontroversen Rückmeldungen aus dem Plenum“, sei gut und hilfreich gewesen, lautete der Eindruck des Bischofs zum Abschluss des Tages und zum neuen Format, das man im Anschluss evaluieren werde. Insbesondere die direkte Möglichkeit von Rückfragen an die Mitglieder der Unabhängigen Aufarbeitungskommission und der Leitungen der psychologischen wie historischen Studie wurde von den Teilnehmende als positiv gewertet.„Ich weiß, wie sehr Sie vor Ort unter dem Druck der Veränderungen und Vorgaben stehen“, versicherte er den Anwesenden beim Blick auf die vielfältigen Aufgaben und Umbruchsprozesse im Bistum.

Die Konferenz wurde vorbereitet durch Ute Engelskirchen, Florian Gepp, Christian Heckmann, Dr. Thorsten Hoffmann und Frank Kilian.