Bessere Pflege bei Demenz:Neues Projekt will Menschen mit Demenz im Krankenhaus helfen
Saarbrücken - Ein neues Projekt hat das Ziel, Menschen mit Demenz im Krankenhaus im Saarland besser zu betreuen. Das Projekt „Sektorenübergreifenden Einsatz gewohnter Betreuungskräfte für Demenzkranke – SEBDem“ ist zum 1. Juni gestartet. Krankenhäuser und ambulante Pflege- und Betreuungsdienste sind zur Beteiligung eingeladen. Thomas Jungen, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft katholischer Krankenhäuser im Saarland und Projektleiter von SEDem: „Wir sorgen in unserem Projekt dafür, dass Menschen mit Demenz im Krankenhaus durch ihnen bereits vertraute Kräfte aus der ambulanten Versorgung mit betreut werden. Dadurch erwarten wir positive Effekte. Vor allem die Sicherheit der Patienten soll erhöht werden.“
SEBDem setzt an der Problematik an, die entsteht, wenn Menschen mit Demenz im Krankenhaus behandelt werden müssen: Sie empfinden dies als besonders belastende Situation, weil sie sich in der fremden Umgebung nicht zurechtzufinden. Demenzsymptome verstärken sich, oft kommt es zu Verwirrtheitszuständen, oder Patienten zeigen aufgrund ihrer Demenzerkrankung ein „herausforderndes Verhalten“. Eine Mit-Betreuung durch ihnen bereits vertraute Personen, wie zum Beispiel von dem ambulanten Pflegedienst, der sie zuhause betreut, kann hier helfen. Das Pflegepersonal der Klinik und des Pflegedienstes arbeiten dabei eng zusammen. Dank dieser Unterstützung soll zudem die Zahl an kostenintensiven Komplikationen gesenkt und gleichzeitig die medizinische und pflegerische Versorgung verbessert werden.
Die wissenschaftliche Evaluation und Wirkungsanalyse durch das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso), Saarbrücken, untersucht, ob und wie das Konzept erfolgreich umgesetzt werden kann. Am Projekt können sich alle Krankenhäuser und ambulanten Pflege- sowie Betreuungsdienste im Saarland beteiligen. Das Projekt wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses mit 1,2 Mio. Euro gefördert.