Qualifizierungskurs für Kirchenführer abgeschlossen:Neues im Dom entdecken
Trier – Eine verschlossene Welt eröffnen, eine Lücke im Angebot an Gästeführungen schließen, das eigene Wissen erweitern oder „einfach nur aus Interesse“ – die Motive der 24 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am ersten Qualifikationskurs für Kirchenführer im Bistum Trier sind vielfältig. Mit dem sechsten Modul und der Übergabe der Teilnahme-Bescheinigungen ist Ende April die Ausbildung zu Ende gegangen. Weihbischof Jörg Michael Peters als Domkustos (verantwortlich etwa für die Ausstattung im Dom und den Domschatz) und Mitglied des Domkapitels dankte den Teilnehmern dafür, dass „Sie sich auf den Weg machen und Menschen helfen, Neues und Überraschendes in dem besonderen Gotteshaus mitten in der Stadt zu entdecken“.
„Seit zehn Jahren bin ich als Stadtführerin tätig. Dabei war der Dom immer eine Welt, die mir verschlossen blieb. Diese will ich mir jetzt eröffnen durch die Qualifizierung zum Kirchenführer“, sagt Rose-Marie Flick aus Trier. Denn „normale“ Stadtführungen müssen vor den Toren der Bischofskirche enden. Wer im Dom führen will, braucht eine Sondererlaubnis. Über 40 Jahre lang hatte der frühere Domkustos Dr. Franz Ronig die Ausbildungen geleitet. „Seit er das aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr machen kann, haben wir an einem Konzept gearbeitet“, erläutert Andrea Riesbeck, Leiterin der Dom-Information und verantwortlich für die Betreuung der Führer. Drei Jahre lang war am Trierer Zuschnitt eines Ausbildungsgerüsts gefeilt worden, das die Mainzer Kirchenpädagogin Dr. Felicitas Janson für die Katholischen Erwachsenenbildungen in Rheinland-Pfalz erarbeitet hatte. Nach Genehmigung des Plans durch das Domkapitel ging die Premiere im Januar an den Start. „Wohlgemerkt als Qualifikation für Kirchenführer allgemein und nicht speziell als Domführer-Kurs wie viele Teilnehmer fälschlicherweise annahmen“, betont Riesbeck. Die Prüfung zum Domführer wollen 19 Teilnehmende des Qualifizierungskurses anschließen.
Sechsmal trafen sich die Frauen und Männer und befassten sich mit Themen der Theologie, der Bau-, Kirchen- und Bistumsgeschichte, mit Führungsdidaktik, Rhetoriktraining und Symbolik im Kirchenraum. „Domführer sind in vielen deutschen Bistümern und auch bei uns Selbstständige, die mit Honorarvertrag eine überaus professionelle Aufgabe erfüllen“, schildert Riesbeck. Dabei stelle die veränderte Bildungswelt Kirchenführer vor neue Herausforderungen. „Gäste wollen keinen Fachvortrag hören, sondern eine verständliche Einführung und Informationen über das Kirchengebäude, seine Geschichte und auch die Grundzüge des Glaubens.“ Letzteres macht Christoph Eiffler neugierig auf die Tätigkeit als Kirchenführer, die er allerdings erst angehen will und kann, wenn er als Gemeindereferent in Hermeskeil in Rente geht. „Wie ticken die Menschen, die sich für eine Kirchenführung etwa im Dom interessieren? Wie wirkt auf sie ein Gebäude, in dem so viel Glaubenskraft verbaut ist? Antworten auf solche Fragen finde ich sehr spannend.“
Informationen zum Qualifikationskurs für Kirchenführer gibt es bei der Dom-Information Trier, Liebfrauenstraße 12, 54290 Trier, Tel.: 0651-979079-0, E-Mail: info@dominformation.de