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Bischof Ackermann bittet in Fastenhirtenbrief um Synodalität:„Nur gemeinsam kommen wir voran“

Bischof Dr. Stephan Ackermann bittet in seinem diesjährigen Fastenhirtenbrief um Synodalität. Die Fastenzeit könne dabei eine Chance zur Besinnung und zur Erneuerung sein.
Bischof Dr. Stephan Ackermann (Foto: H. Thewalt/Bistum Trier)
Datum:
5. März 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Koblenz/Saarbrücken – „Warum bleibe ich in der Kirche?“ – eine Frage, die sich auch Bischof Dr. Stephan Ackermann stellt. In seinem Hirtenbrief zur Fastenzeit 2022 richtet er sie an die Gläubigen und bittet sie, sich mit der eigenen Antwort auseinanderzusetzen. Die aktuelle Kirchensituation fordere dazu heraus, schreibt Ackermann. „Wir brauchen die wirksame Beteiligung des Volkes Gottes. Nur gemeinsam kommen wir voran. Das meint Synodalität.“ Die Fastenzeit könne dabei eine Chance zur Besinnung und zur Erneuerung als auch eine Gelegenheit sein, sich im gemeinsamen Kirchesein bestärken zu lassen.

Ackermann selbst habe die Kirche als einen Ort erlebt, der Entfaltung ermöglicht, der Mut macht, herausfordert und Menschen über soziale und nationale Unterschiede hinweg zusammenführt. Von Gewalterfahrungen in der Kirche sei er verschont geblieben, er wisse aber um die vielen Menschen, denen es anders ergangen sei, und um die „Kriminalgeschichte“ der Kirche. Damit sich diese nicht wiederholt, bittet er die Gläubigen in seinem Brief um Unterstützung – bei der Erneuerung der Kirche und der Umsetzung des synodalen Weges: „Uns Bischöfen kommt zweifellos eine besondere Verantwortung zu. Aber wir können dies nicht allein.“ Die vorösterliche Bußzeit solle ein Anstoß sein, sich zu fragen: „Wo und wie kann ich dazu beitragen, in dieser Kirche Gottes Liebe erfahrbar zu machen?“

Jesus selbst habe seine Liebe zur Kirche und zu den Menschen besiegelt, als er sich ans Kreuz nageln ließ. Er habe in dieser Situation in den ganzen Abgrund der Gewalttätigkeit geblickt, der sich durch die Geschichte der Menschheit zieht, auch durch die Geschichte der Kirche, so der Trierer Bischof. „Die Liebe des Kreuzes ist die Liebe, die an der Seite der Opfer steht. Sie ist die Liebe, die heilen kann, wo menschlich nur Schmerz ist. Sie ist die Liebe, die den Tätern die Tränen in die Augen treibt und sie bewegt, ihre Schuld zu sehen und zu ihr zu stehen.“

Der Hirtenbrief wird am 1. Fastensonntag in allen Gottesdiensten verlesen.

(ia)

Den Hirtenbrief zum Nachlesen, Herunterladen oder im Video anschauen.