Zum Inhalt springen

Wendelinus-Wallfahrtswoche endete am Dienstag mit Pontifikalamt mit Weihbischof Brahm:„Offen sein für die Zeichen der Zeit“

Mit dem Appell stets nach Antworten auf die Veränderungen unserer Zeit – auch in der Kirche – zu suchen, hat Weihbischof Robert Brahm am Dienstag in St. Wendel die diesjährige Wendelinus-Wallfahrtswoche beendet.
Weihbischof Robert Brahm und Pastor Klaus Leist verhüllen den Schrein des heiligen Wendelin. Foto Josef Bonenberger
Datum:
27. Okt. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

St. Wendel – Mit dem Appell, nicht im Glauben stehen zu bleiben, sondern stets nach Antworten auf die Veränderungen unserer Zeit – auch in der Kirche – zu suchen, hat Weihbischof Robert Brahm am Dienstag, 26. Oktober, in einem Pontifikalamt in der Basilika St. Wendel die diesjährige Wendelinus-Wallfahrtswoche beendet. Dabei griff er in seiner Predigt das Motto der Wallfahrt „Gott suchen wie St. Wendelin“ auf: „Wir sind und bleiben Suchende. Nichts bleibt, wie es ist“, sagte Brahm. Davon lebe der christliche Glaube. Das erlebten die Gläubigen im Bistum Trier und in ganz Deutschland beim Synodalen Weg. Die Kirche verändere sich, dabei gebe es auf viele Fragen noch „keine gescheiten Antworten“. „Deshalb setzen wir uns in Synoden zusammen und beten, ringen und diskutieren“, sagte Brahm und machte Mut: „Wenn wir offen sind für die Zeichen der Zeit, dann kann Neues entstehen.“

Wallfahrt St Wendel Verhullung des Schreins 26 10 21 B K 5

Auf der Suche seien Orte wie das Grab des heiligen Wendelin eine „Haltestelle“. So könne das Leben Wendelins, der in seiner Zeit seinen Glaubensweg gesucht habe, uns heute auf der Suche nach unserem eigenen Weg inspirieren. „Wir sollen nicht am Grab des heiligen Wendelin stehenbleiben, staunen wie nach einem Zaubertrick“, rief der Weihbischof, „es geht darum, dass wir gestärkt von diesem Ort wieder aufbrechen in unseren Alltag und nun noch mal genauer hinschauen auf die Art und Weise, wie wir leben und glauben.“

Musikalisch wurde das Pontifikalamt gestaltet von einer Frauen-Schola des Chores der Wendelinus-Basilika unter der Leitung von Stefan Klemm. Während der Eucharistiefeier verhüllten Weihbischof Robert Brahm und Basilika-Pastor Klaus Leist den Schrein des Heiligen. Die Lade war während der Wallfahrtswoche auf der Tumba zur Verehrung ausgestellt worden, damit die Pilger die Nähe des Heiligen erfahren konnten. Die Lade wurde im Laufe des Mittwochs zurück in das Hochgrab im Altarraum gestellt.

Wie bereits im Vorjahr wurde die Wendelinus-Wallfahrtswoche vom 20. bis 26. Oktober pandemiebedingt als „stille Wallfahrt“ gefeiert. „Wichtig ist, dass wir die Wallfahrt fortführen können und so eine Jahrhunderte lange Tradition aufrecht erhalten“, sagt Basilika-Pastor Klaus Leist. Mit dem Programm habe die Pfarrgemeinde alle Menschen, die auf der Suche nach Gott sind, ansprechen wollen. „Unsere jährliche Wallfahrt möchte dazu beitragen und ein Mosaikstein sein, um unser Leben aus dem Glauben zu akzentuieren“, sagt Leist.

In der Wallfahrtswoche wurde neben zehn Pilgerämtern, vier Abendloben auch ein ökumenisches Morgenlob gefeiert. Darüber hinaus fanden zwei Wortgottesdienste mit Kindern aus dem Kinderhaus der Stiftung Hospital und mit den Bewohnern der Lebenshilfe sowie eine Andacht mit den Kolpingfamilien statt. Mehrere Konzerte rundeten das Programm ab, darunter das Wallfahrtskonzert mit Musik aus verschiedenen Epochen, das Vokalensembles des Chores der Wendelinus-Basilika mit Martina Haßdenteufel an der Orgel unter der Leitung von Stefan Klemm aufführten.

Wegen der Corona-Pandemie konnten nicht alle Formate wie gewohnt stattfinden. So musste auf die Wanderung mit den Vorschulkindern an die Wendelinus-Kapelle verzichtet werden, ebenso wie auf die Kunstausstellung junger Menschen.

Den diesjährigen Festvortrag hielt der frühere saarländische Umweltminister Stefan Mörsdorf zum Thema „Der heilige Wendelin und seine Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit“. Statt eines Honorars für den Festredner gab es eine Türkollekte, bei der 715 Euro zugunsten der St. Wendeler Tafel zusammenkamen.

In diesem Jahr gedachten die Pilgerinnen und Pilger im Gebet besonders der Betroffenen der Flutkatastrophe im Ahrtal. Bei den Kollekten der Wallfahrtsgottesdienste kamen rund 2500 Euro zusammen, die für in Not geratene Menschen in Ahrweiler bestimmt sind.

„Es ist eine gute Woche mit vielen schönen Begegnungen gewesen und wir durften wertvolle Glaubenserfahrungen machen. Es war - wie in den vergangenen Jahren auch - ein Glaubensfest, das viele Menschen an das Grab des heiligen Wendelin geführt hat“, resümierte Pastor Klaus Leist.

(uk)