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Der Besucherdienst hat wegen der Corona-Pandemie weniger aber dafür andere Aufgaben:Ohne Helfer geht es bei den Heilig-Rock-Tagen nicht

Seit 2012 helfen Christine und Klaus Zimmer beim Besucherdienst der Heilig-Rock-Tage mit. In diesem Jahr war vieles anders, viele Veranstaltungen fielen aus und dennoch spürte das Ehepaar aus Merzig den Zusammenhalt unter den Helfern und mit den Gläubigen.
Sie halfen beim Besucherdienst der Heilig-Rock-Tage 2021: Teamleiterin Marianne Bonertz, Christine und Klaus Zimmer (vlnr). Foto: Zimmer
Datum:
24. Apr. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Keine Großveranstaltungen im Kulturzelt, keine Treffen in St. Maximin und auch kein Kita-Tag mit über 1000 Kindern – die diesjährigen Heilig-Rock-Tage in Trier sind pandemiebedingt anders als gewohnt. Die Absage von Veranstaltungen und die Verlegung der Angebote ins Digitale haben auch Auswirkungen auf den Besucherdienst. „Der Großteil der Aufgaben des Besucherdienstes wird in diesem Jahr nicht benötigt. Anders als zu den Heilig-Rock-Tagen vor Corona, bei denen 120 Teams mit je zwischen 15 und 20 Helfern am Start waren, sind es in diesem Jahr 33 Teams mit maximal sieben Personen“, sagt Wolfgang Meyer, Leiter des Arbeitsbereichs Bistumsveranstaltungen im Bischöflichen Generalvikariat und Bischöflicher Beauftragter für die Heilig-Rock-Tage. Die diesjährigen Helferinnen und Helfer würden ausschließlich für den Empfangsdienst im Dom gebraucht.

Ganz ohne Ehrenamtliche gehe es jedoch nicht und dies sei auch gut so: „Die Veranstaltungen und Gottesdienste haben eine ganz andere Art und einen anderen Stil, wenn es ,normale‘ Leute sind, die diesen Dienst zu ihrer Herzensangelegenheit gemacht haben“, sagt Meyer. Die Sicherheit stehe jedoch an erster Stelle: „Wir sagen den Helferinnen und Helfern ganz klar: Ihr setzt euch zusätzlichen Risiken aus. Überlegt es euch gut, ob ihr in diesem Jahr dabei sein wollt.“

Seit 2012 sind auch Christine und Klaus Zimmer aus Merzig-Besseringen jedes Jahr beim Besucherdienst im Einsatz. Auch in diesem Jahr.. „Zunächst hatten wir wegen Corona Bedenken und haben mit der Anmeldung gezögert“, sagt Klaus Zimmer (69). Doch als sie die noch freien Helferlisten gesehen hätten, sei klar gewesen: „Wir helfen wieder mit!“ Gleich zwei Mal war das Ehepaar im Einsatz. Im Vorfeld war es schriftlich und in Online-Besprechungen über die Sicherheits- und Hygienevorschriften informiert worden. „Die Ehrenamtlichen regeln die Anmeldung zur Kontaktnachverfolgung, weisen die Plätze an und achten auf die Einhaltung der Maskenpflicht und Abstände“, erklärt Meyer. Neben der Umsetzung des Schutzkonzeptes gehören auch die Eigensicherung, das Öffnen und Schließen des Doms nach Programmablauf sowie die Sicherung der Portale und der Ordnungsdienst in der Heilig-Rock-Kapelle zu den Aufgaben des Besucherdienstes. „Es standen Selbsttests zur Verfügung und nach der Hälfte des Dienstes konnten wir die Masken wechseln. Wir hatten ein sicheres Gefühl“, sagt Klaus Zimmer rückblickend.

Die Lebendigkeit und Geschäftigkeit der vergangenen Jahre habe spürbar gefehlt. „Es war eher still. Auch der Dom mit maximal 100 Gottesdienstteilnehmern wirkte doch sehr leer“, sagt Klaus Zimmer. „Aber trotz der Einschränkungen haben wir erlebt, wie wichtig es den Besuchern war, in den Dom und in die Heilig-Rock-Kapelle gehen zu können“, sagt Christine Zimmer (66). „Können wir den Dom besichtigen?“ und „Können wir den Heiligen Rock sehen?“, seien die häufigsten Fragen der Besucher gewesen. Besonders angetan war das Ehepaar, das selbst viele Jahre im Kirchenchor gesungen hat, von der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste. „Auch mit wenigen Sängerinnen und Sängern wurde ein sehr hohes Niveau und teilweise echte Konzertatmosphäre erreicht“, sind sie voll des Lobes. Viele Veranstaltungen wie das Abendlob haben sich die Zimmers im Internet angeschaut.

Dass die sonst im Kreuzgang eingerichtete „Kantine“ für die Ehrenamtlichen in diesem Jahr nicht geöffnet hat, bedauert Meyer: „Nach dem geleisteten Dienst gemeinsam eine Tasse Kaffee trinken oder zusammen Mittagessen und dabei miteinander ins Gespräch kommen, war für viele ein Grund, jedes Jahr dabei zu bleiben.“ In diesem Jahr stehen an einer Stelle Erfrischungen bereit, an der sich die Ehrenamtlichen kontaktlos bedienen können.

Die Ehrenamtlichen des Besucherdienstes sind aber nicht nur während der Heilig-Rock-Tage im Einsatz, sondern bei allen Veranstaltungen im Dom, für die das Bistum zuständig ist. Dazu gehören etwa Priesterweihen, Firmungen, die Veranstaltungen rund um die Bistumssynode oder das Jubiläum der Bolivienpartnerschaft. „Wir versuchen, eine Gemeinschaft zu bilden. Dazu gehören geistliche Angebote oder gemeinsame Feste ebenso wie Schulungen. Denn kein Team geht ohne Einweisung in den Besucherdienst“, sagt Meyer. Da dies in diesem Jahr nicht möglich ist, erhalten die Ehrenamtlichen, die in einer Kartei registriert sind, regelmäßig Mutmachbriefe mit geistlichen Impulsen und Informationen zur aktuellen Lage.

Corona zwingt auch den Besucherdienst, neue Wege zu gehen. Erstmals fand in diesem Jahr die Vollversammlung des Besucherdienstes digital statt – mit Musik, Impulsen und Informationen zu den Heilig-Rock-Tagen und der Jahresplanung. „62 Personen haben teilgenommen – von dieser tollen Resonanz waren wir auch überrascht“, sagt Mayer. Unterkriegen wollen sich die Haupt- und Ehrenamtlichen von der Pandemie nicht, verspricht er: „Das Motto der Heilig-Rock-Tage in diesem Jahr lautet: ,Du bist meine Zuversicht‘ – da müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen.“ Auch Christine und Klaus Zimmer teilen diese Zuversicht und hoffen, dass nächstes Jahr die Heilig-Rock-Tage wieder im gewohnten Rahmen stattfinden können.

(uk)