SoFiA-Freiwillige wurden entsandt:Ohne Scheuklappen durchs Leben gehen
Trier/Bistumsweit – Sieben junge Menschen setzen sich „über alle Grenzen hinweg“ und beginnen ihren Freiwilligendienst bei SoFiA (Soziale Friedensdienste im Ausland), so verheißt es das Motto der diesjährigen Entsendefeier im Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasium in Trier. Von den ursprünglich 28 Freiwilligen wurden am 27. September lediglich sieben – diesmal nicht in die Welt – sondern in verschiedene europäische Länder gesandt: Rumänien, Ukraine, Litauen und Frankreich. Wegen der Corona-Pandemie schickt die Organisation zurzeit niemanden nach Übersee, denn: „Wir fahren auf Sicht“, sagte Geschäftsführer Peter Nilles bei der Entsendefeier. Das bedeute regelmäßigen Austausch mit den Einsatzstellen und ständige Rückhol-Bereitschaft. Angst vor der Pandemie haben die Freiwilligen nicht. Die 19-jährige Arianna fühlt sich von SoFiA „begleitet und behütet“ für ihren Einsatz in Rumänien. Doch kleine Sorgen bleiben im Vorfeld der Reise: Heimweh zu bekommen, allein zu sein oder die neue Sprache nicht schnell genug zu lernen. Um ihnen Mut für die Reise zu machen, baten die Veranstalter der Entsendefeier um Gottes Segen für die Freiwilligen. Auch ihre Angehörigen sowie ehemalige Freiwillige gaben ihnen gute Wünsche mit auf den Weg.
Die Beweggründe der Freiwilligen sind oft dieselben. Wie der 18-jährige Marius, der in Litauen Grundschulkindern Deutsch beibringen wird, wollen die meisten neue Kulturen kennenlernen, einen Neuanfang wagen und sich Zeit nehmen, sich zu orientieren. Auch der Wunsch, anderen zu helfen, motiviert die Freiwilligen. Außerdem gehe es darum, „andere Kulturen kennen zu lernen und zur Völkerverständigung beizutragen“, erklärt die ehemalige Freiwillige Florentine (20). Sie wurde in Bolivien auf viele Probleme aufmerksam. Deshalb möchte sie sich jetzt mehr engagieren, politisch und für die Umwelt. Das sei auch ein Ziel von SoFiA, so Stephan Mertes, Referent für den Entsendebereich: „Die Freiwilligen gehen nicht mehr mit Scheuklappen durch das Leben. Sie bleiben politisch aktiv, setzen sich für Gleichberechtigung ein, gegen Diskriminierung und Ungerechtigkeiten.“ Bei den Sozialen Friedensdiensten im Ausland gehe es um Begegnung; darum den Partnerschaften ein Gesicht zu geben und sie so zu stärken, sagt Mertes. Diese Begegnungen machen den Freiwilligendienst für viele besonders; auch für die 21-jährige Magdalena, die in Bolivien bei den Pfadfindern war: „Das war der Höhepunkt meines Pfadfinderlebens. Auf einem anderen Kontinent habe ich meine Brüder im Geiste gefunden.“
Weitere Informationen zu SoFiA, den Freiwilligen und ihrem Friedensdienst im Ausland gibt es auf www.sofia-trier.de und bei Stephan Mertes, E-Mail: stephan.mertes@soziale-lerndienste.de oder Tel.: 0651-993796403.
(AW)